Chile
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San Pedro de Atacama
Als wir in San Pedro ankommen, können wir unsere dicken Jacken weglegen und kurze Hosen anziehen: in der Atacamawüste scheint jeden Tag die Sonne und es wird über 30 Grad heiss. Mit nur 2500MüM sind wir das erste Mal seit langem unter 3000MüM und können wieder richtig atmen, essen und vor allem trinken 🙂 Wir werden 4 Nächte hier verbringen und wollen einige Touren machen. Problem: In San Pedro gibt es über 100 Agenturen. So vergleichen wir am Nachmittag einige Agenturen und buchen alles zusammen. Um etwas zu sparen buchen wir die Touren zusammen mit Alex, unser Schweizer Freund aus Peru. Das Preisniveau in Chile (und speziell in San Pedro) ist extrem hoch. Wir zahlen für eine Nacht im Doppelzimmer mit Gemeinschaftsbad doppelt so viel wie in Bolivien mit privatem Bad. Um etwas zu sparen werden wir in Chile möglichst oft selber kochen, zum Glück haben die Hostels hier alle eine Gemeinschaftsküche. Und so gibt es am ersten Abend Pasta, bevor wir totmüde von der Uyuni Tour ins Bett fallen…
Lagunas Escondidas
Nachdem wir seit langem wieder mal ausgeschlafen haben, besuchen wir die Lagunas Escondidas. Dies sind sieben kleine Lagunen mitten in der Salzwüste, in zwei davon kann man baden. Auf dem Weg geraten sich eine Touristin und der Fahrer in die Haare, weil sie unzufrieden mit dem Fahrstil ist – die war wohl noch nie in Bolivien. Der Fahrer ist super freundlich und erklärt uns wie die Atacama Wüste entstanden ist. Aaron geht dann baden – ist ziemlich cool, da die 1. Und 7. Lagunen einen hohen Salzgehalt enthalten (mehr als im Totenmeer!) ist es möglich zu “floaten” und nicht unterzugehen. Auf dem Rückweg gibts dann peruanischen (!) Pisco Sour und einen Stopp für den Sonnenuntergang in der Wüste.
Vulkan Lascar
Wir wollen den aktivsten Vulkan von Nordchile besteigen (5600MüM). Um 5:00 früh gehts los: wir fahren auf 4900MüM hoch zu einer wunderschönen Lagune, wo wir frühstücken. Wir haben sehr viel Respekt vor der Höhe und der Kälte. Wir sind aber top akklimatisiert und nach bereits 2.5 Stunden erreichen wir den Kraterrand. Hier sind wir den starken Gasen des Vulkanes ausgesetzt und unsere Augen und der Hals beginnen zu brennen. Unser Guide meint, dass es darum zu ungesund ist, auf den Gipfel zu steigen. Aber hey – 5500MüM, neuer Rekord für uns und die Aussicht ist atemberaubend. Der Abstieg ist dann schnell geschafft und so war diese Wanderung um einiges leichter als gedacht. Den Nachmittag verbringen wir, indem wir die weitere Reise in Chile planen. Abend gönnen wir uns einen Burger bei einem Foodtruck. Es richtig schön, am Abend draussen zu essen und wieder richtig gutes Fleisch zu essen!
Geysir de Tatio
Das Geysirfeld von Tatio ist das drittgrösste der Welt und rund 1.5 Stunden von San Pedro entfernt. Zum Sonnenaufgang sind die Geysire besonders gut zu beobachten, da der Temperaturunterschied zwischen Geysir und Luft hoch ist, ist viel Rauch zu beobachten. Was natürlich spektakulärer wirkt und entsprechend viele Touris anzieht. Es ist spannend, den sprudelden und spritzenden Formationen zuzuschauen, während die Sonne im Dampf aufgeht. Auf dem Rückweg stoppen wir dann an verschiedenen Aussichtspunkten. Wir hätten nicht gedacht, dass wir auf so unterschiedliche Natur treffen. Wir sehen von der grünen Hochebene über den Salzsee, Lagunen, versteinertes Magma während dahinter die Vulkane thronen – wow!
Valle de la Luna
Nach der Geysir Tour vom Morgen gehts nun nach Valle de la Luna, wahrscheinlich die Hauptsehenswürdigkeit von San Pedro. Wir gehen eigentlich mit wenigen Erwartungen hin. Unserer erster Stopp, ist die Salzhöhle. Unterirdisch kriechen wir durch einen schmalen Gang durch. Am Ende des Tunnels geht es raus auf einem Fels hoch, von hier haben wir bereits eine schöne Aussicht. Nun werden wir zum nächsten Punkt gefahren, wo wir die rund 60 minütige Rundwanderung zum Mirador machen. Oben auf dem Fels angekommen stehen wir vor einer riesigen Sanddüne. Wir wandern zum Endpunkt des Fels um der grossen Menschenmasse zu entfliehen. Wir sind alleine und Baff, die Aussicht ist wunderschön. Nun verstehen wir weshalb Valle de la Luna so heisst, die Landschaft sieht aus wie auf dem Mond (dort sind wir aber noch nie gewesen). Bevor wir den Sonnenuntergang schauen, halten wir noch für ein Fotostopp bei den drei Marias, eine Formation aus Fels. Wer sie sehen will braucht ein wenig Imagination oder (hier weit verbreitete) Halluzinogene). Wir warten nun auf den Sonnenuntergang mit Aussicht auf das Mondtal und geniessen dabei ein kleines Aperitif..
Vier Tage sind nun bereits in Atacama vergangen, wir könnten noch länger bleiben und viel mehr Landschaften entdecken und weitere Vulkanen besteigen. Die Atacama Wüste ist wirklich extrem – morgens haben wir die diksten Jacken auf einem Vulkan an und abends sitzen wir in kurzen Hosten und Tshirt in der Salzwüste. Die Preise sind hier jedoch auch für chilenische Verhältnisse hoch, und wir entscheiden uns das Geld für Patagonien zu sparen und weiterzureisen. Die vier Tage waren wunderschön, wir haben nicht viel erwartet und wurden von einer einzigartigen Natur in unterschiedlichsten Facetten auf kleinem Raum überwältigt.
Übernachtung: Mama Tierra (Preis/Leistung stimmt nicht, günstigere Hostel waren leider bereits ausverkauft.)
Essen: Emporio Andino (Beste Empanadas), Burger Garden Atacama (zarte Burger frisch aus dem Foodtruck)
Touren: Nortrek (super Guids jedoch für Vulkanbesteigung etwas teuer, nicht vergessen zu verhandeln, für alle Touren 138’000CLP/P)
Calama
Weiter gehts mit dem Bus nach Calama, wo wir abends einen Nachtbus nach “La Serena” haben. Calama hat nicht viel zu bieten, die Stadt lebt von der nahegelegenen Kupfermine – eine der grössten Minen im Tagbau der Welt. Wir besuchen die Kupfermine von Chuquicamata im Rahmen einer geführten Tour des staatlichen Minen Unternehmens. Bis 2008 hat ein Grossteil der 20’000 Arbeiter in der nahen Stadt Chuquicamata gewohnt, bevor diese auf Grund der starken Verseuchung umgesiedelt wurde. Wir besuchen die Geisterstadt und fühlen uns wie in einem Zombie-Film. Die Häuser am Rande der Stadt sind bereits von riesigen Felsblöcke der Mine zerstört worden. Nur ein kleiner Teil der Stadt wird gezeigt, während andere Teile streng überwacht werden, was wohl dort zu sehen wäre? Nun fahren wir in eine der grössten Mine der Welt, ein riesigen Loch mit überdimensionalen Trucks, die Tag und Nacht Steine abtransportieren. Die Trucks sind so gross wie kleine Häuser und machen unglaublich Lärm und Gestank. Die Mine soll bis 2020 geschlossen werden und die Arbeiter müssen sich ab dann in einer unterirdischen Mine abrackern. Hoffentlich entsteht hier nicht ein chilenisches Potosi. Es ist spannend und erschreckend gleichzeitig, zu sehen woher Kupfer eigentlich kommt..
La Serena
Mit fast zwei Stunden verspätung kommen wir nach rund 16 Stunden im Bus in La Serena an. Ja Chile ist modern, aber es bleibt Südamerika: der Fahrplan ist primär für den Billettverkauf da. Wir spazieren durch die zweitälteste Stadt Chiles, welches beliebtes Sommerziel für die Chilenen ist. Wir haben aber vor allem einen Kulturschock und fühlen uns wie in die USA. Die Stadt ist überfüllt mit Menschen puttygen ssh , die mit Weihnachtseinkäufen durch die Strassen hetzen. Erstmal auf unserer Reise bemerken wir etwas von Weihnachten, welche vor der Tür steht. Hier wird auf offener Strasse kaum etwas anders als Geschenkpapier verkauft und Weihnachtslieder sind überall zu hören. Um wieder etwas mehr Ruhe zu geniessen, laufen wird zum Strand hinunter, dieser überrascht uns positiv: Für einen Stadtstrand nicht mal so schlecht, ein kilometerlanger, sauberer Sandstrand. Die Strömung ist zu stark im Pazifik und macht das Schwimmen schwierig. Wir geniessen einfach beim Leuchtturm den Geruch des Meeres bis wir zurück ins Hostel gehen. Kurz vor Abendessen gehen wir ins topmoderne EInkaufszentrum “Mall Plaza”, besorgen uns eine chilenische SIM Karte und stocken das Nötigste auf. Wir sind so kaputt vom Nachtbus, dass wir einfach im Foodcorner der Mall essen und gehen anschliessend früh schlafen.
Hostel: Hostal Punto
Vicuña
Als nächstes steht das Valle Elqui auf dem Plan, das Herz der chilenischen Pisco Produktion. Die Berge rund ums tiefe Tal sind trocken und karg, im Tal ist es grün und voller Weinreben. Wir verbringen zwei Nächte im kleinen Städtchen Vicuña. Die Stimmung mitten im Sommer ist völlig entspannt, wir geniessen die Sonne im Garten des Hostels, eine feine Glace auf dem Hauptplatz und ein lokales Craftbier. Wenn nicht überall Weihnachtsschmuck hängen würde, würden wir nicht denken, dass Mitte Dezember ist. Lustig ist, dass auf der Strasse überall “Einpackstände” sind, wo die Leute ihr Geschenkpapier auswählen können.
Observatorium
Chiles Norden gehört zu den besten Orten der Welt, um Sterne zu beobachten. Grund genug, am Abend in ein Observatorium zu fahren und den Himmel zu beobachten. Wir wählen das Observatorium “El Pangue” aus, welches als Touren mit Astronomen anbietet. Der französische und unglaublich herzliche Besitzer zeigt uns mit dem riesigen Teleskop zuerst den Mond und dann verschiedene Himmelskörper: Sterne, Nebulas, Kometen und tote Sterne. Als Laie sind die Formen unglaublich schön und die Entfernungen dahin sprengen unsere Vorstellungskraft. Wir sehen die Magellan Wolken, das weitest entfernte Objekt der Erde, welches von blossem Auge betrachtet werden kann. Cool auch, dass von hier die Satelliten sehr gut beobachtet werden können. Wir kommen aus dem Staunen nicht heraus, bekommen aber nach 3 Stunden in der Kälte langsam kalte Füsse…
Pisco Valley
Zeit um den chilenischen Pisco auszuprobieren. Wir mieten uns Fahrräder und fahren mit dem Bus ans Ende des Tals – ins kleine Dorf “Pisco Elqui”. Es hat sich 1936 in den Namen des Getränks umgetauft. Als erstes besuchen wir eine kleine Pisco Destillerie Don Josefina (gratis) , welche den Prozess zu Herstellung im altmodischen Verfahren macht: mit Holzfeuer und Temperaturtabellen. Sehr authentisch, bis auf das Nestle Wasser welches beigemischt wird. Wir kaufen eine kleine Flasche Pisco mit 45 Volumenprozent – können wir auf der Reise sicher gebrauchen. 🙂
Weiter gehts in die riesige Mistral Distillerie (6000CLP). Hier bekommen wir zu sehen, wie eine industrielle Grossproduktion aussieht – ziemlich das Gegenteil zur ersten Führung. Aber der Keller voller Eichenfässer ist schon cool – ein bisschen wie bei Asterix und Obelix. Nachdem wir genügend Pisco degustiert haben, geht die Fahrt mit dem Fahrrad los: 41km sind es bis Vicuña zurück, zum Glück mehrheitlich bergab. Erster Stopp: die Weinkellerei “Cavas del Valle” (gratis). Auch hier bekommen wir eine kurze Führung und einige Gläser zum probieren, sehr leckere Dessertweine. Die Chilener sind unglaublich nett und hilfsbereit, leider verstehen wir sie kaum das chilenische Spanisch ist für uns ein bisschen wie eine neue Sprache, es hat viele eigene Ausdrücke und es wird genuschelt und gemurmelt. Wir fahren weiter und probieren bei Juanito eine lokale Spezialität: einen Fruchtsaft der lokalen Copao-Frucht, eine Kaktusfrucht. Die Farbe des Safts ist nicht besonders appetitlich, der Geschmack aber gut und erfrischend. Genug Energie um den Rückweg in Angriff zu nehmen: leider hat es unglaublich Gegenwind, auf den letzten 20 km zurück geht es zwar bergab, wir müssen aber trotzdem immer pedalen, da der Wind uns fast von der Strasse weht. Zurück in Vicuña haben wir uns den Wein auf der Terasse aber verdient..
Übernachtung und Essen: Hostal Michel
Valparaiso
Am nächsten Morgen geht es zurück nach La Serena (1.5h, 2000 CLP) und von dort weiter nach Valparaiso (8h, 9000 CLP). Die Fahrt entlang der Küste ist teilweise spektakulär und etwas ganz besonderes: es ist die erste Busfahrt, bei der Séverine nicht einschläft. Aaron beneidet sie eigentlich dafür, so gut im Bus zu schlafen. An diesem Tag geniesst sie aber lieber die Aussicht. Abends kommen wir in Valparaiso an – die zweitgrösste Stadt Chiles mit dem wichtigsten Hafen des Landes. Die Stadt liegt auf über 40ig Hügel und ist bekannt für seine farbigen Häuser, aber auch für die hohe Kriminalitätsrate. Nicht weit von unserem Hostel ist die “Bar-Strasse”, ein guter Ort für ein feines Bier und eine Pizza.
Wie in vielen anderen südamerikanischen Grosstädten auch, machen wir zum Einstieg eine Free Walking Tour. In Valparaiso würden wir dies aber nicht unbedingt empfehlen: Die Stadt eignet sich gut, einfach “verloren zu gehen”, die Stadt zu erkunden ohne Stadtkarte und Plan. An jeder Ecke gibt es etwas zu entdecken: die wunderschönene Graffitis an den Häuserwänden, Aussichten auf die Bucht und den Hafen, nostalgische Aufzüge, und und und. Am Schluss laufen wir fast pausenlos 6 Stunden durch die Stadt und treffen auf den Räuber Hotzenplotz. Das ist eine (deutsche) Bar mit Bratwurst. Warum nicht? Sowieso hat die Stadt viele Einflüsse aus Europa und der ganzen Welt – in Valparaiso kamen die Matrosen vorbei, bevor der Panamakanal gebaut wurde. Auch am nächsten Tag haben wir nocht nicht genug von den Graffitis. Séverine hat besonders Freude an den bemalten Treppen. Uns so laufen wir nochmals durch die halbe Stadt um Treppen zu finden… Diese kleine Hafenstadt hat auf jedenfall riesen Charme und ist nicht umsonst eine der Hauptsehenswürdigkeiten Chiles.
Übernachtung: Maison de la mer (kann ich nur empfehlen!)
Santiago
Noch am Nachmittag machen wir uns auf, um in Hauptstadt zu kommen (3h, 3000 CLP). Dort haben wir uns über AirBnB ein Apartment für die kommenden Tage gebucht. Viel anschauen und machen wollen wir nicht – wir wollen hier eine kurze Pause vom Reisen machen, Energie für Patagonien tanken und noch einige Dinge fürs Campen kaufen.
Shopping-Tag
Klingt vielleicht nicht gerade nach dem, was man unter Reisen versteht. Aber nach fünf Monate reisen ist viel verwaschen und ist es an der Zeit das eine oder andere zu ersetzen. So geniesst Séverine es auf jeden Fall, durch die 1000 Einkaufscentern zu schlendern, welche Santiago zu bieten hat. Aaron, vom Ganzen weniger begeistert, muss mit, den hier befindet sich der einzige Decathlon Chiles. Eine Chance unsere Campingausrüstung für Patagonien günstig aufzustocken. Zum Shoppen gehört aber auch, immer wieder in Cafes zu gehen und einfach “people watching” zu machen. Der Tag geht schnell um..
Free walking Tour
Wir haben uns eigentlich vorgenommen, nicht viel von der Stadt zu besichtigen und die Tage ruhig anzugehen, aber eine free walking tour machen wir trotzdem mit. Die Stadt ist verhätnismässig jung und viel Geschichte hat sie nicht zu bieten. Viel Architektur stammt aus dem letzten Jahrhundert. Dies hat auch damit zu tun, dass Santiago immer wieder stark von Erdbeben getroffen wurde. Mit der Tour schlendern wir durch verschiedene Quartiere und enden nach vier Stunde im Bella Vista Quartier, das Ausgangsviertel der Stadt. Hier ist eine Bar/Restaurant nacheinander gereiht und wir würden am liebsten direkt steil gehen…
Cerro San Cristobal
Wir fahren nach der Tour auf dem Cerro Castillo, den Gurten von Santiago. Faul eine weitere Stunde aufwärts zu laufen, nehmen wir das “Zügli” aufwärts. Von hier haben eine Panoramaaussicht über die Stadt, jedoch durch den Smog etwas gedämpft. Santiago ist bekannt für seine extrem schlechte Luftqualität. Auf dem Hügel befindet sich eine Kirche, eine Virgen und eine riesige Krippe aus Holz Skulpturen, dazu läuft dem ganzen Berg laut Weihnachtsmusik. Für uns schon seltsam bei dieser Hitze. In unseren Köpfen ist Weihnachten fest mit Schnee und Glühwein verbunden und Séverine versucht sich die Stimmung vorzustellen, sie vermisst Weihnachten schon ein wenig. Wir fahren wieder nach unten, wo wir uns eine leckere, gigantische Glace gönnen…
Santa Lucia
Ein weiterer Aussichtspunkt über die Stadt bietet der Santa Lucia Hügel – für uns mit Abstand der schönste, wir sehen über die Stadt zu den schneebedeckten Bergen im Hintergrund. Der Hügel ist jedoch nicht natürlich, die Chilener haben sich aus einem Fels einen künstlichen Hügel mitten in der Stadt erbaut. Das Ganze ist mit einem schönen Park und einer Art Burg geschmückt, unweit vom Hauptplatz eine kleine Oase zu geniessen..
Empanadas
Unser letzter Tag in der Grossstadt nehmen wir gemütlich: Wir schlendern durch die Altstadt und probieren verschiedene Empanadas. Das sind beliebig gefüllte Teigtaschen aus dem Ofen und das Nationalgericht in Chile. Vor allem die Empanada de Pino sind hoch im Kurs, welche mit Hackfleisch, Zwiebeln, Eier und einer Olive mit Kern (!) gefüllt sind. Unser Favorit bleibt jedoch die Napolitana, welche mit Schinken,Tomate und Mozzarella zubereitet wird.
Aber egal welche Empanadas wir probiert haben, keine war schlecht… wir könnten uns nur noch von Empanadas ernähren ?
Santa Cruz
Und weiter gehts! Mit dem Bus in 3 Stunden nach Santa Cruz im Süden von Santiago, im Colchagua Tal. Es ist eine der wichtigsten Weinregion von Chile und wir haben im Casa Suiza reserviert, ein kleines Hostel welches von einem jungen Emmentaler betrieben wird. Wir mieten uns für den ganzen Tag Velos (10’000 CLP) und fahren durch die Weinreben das Tal ab und wollen drei Weinkeller ausprobieren. Im ersten Keller probieren drei Weine in einem schönen Raum, welcher jedoch auf Minusgrade gekühlt wird. Wir haben 15000 CLP (22 Franken) für die Degustation bezahlt, was zimlich viel ist, und leider überzeugt uns keiner der Weine. So gehen wir weiter zur Kellnerei “Motes”, eine der touristischten Anlagen, wir haben die Anlage jedoch für uns alleine. Die Kellnerei ist traumhaft schön, wir sitzen mitten in den Reben mit Aussicht auf die Berge in der Sonne! Hier können wir beliebig probieren und bezahlen nur wenig pro Glas. Wir verbringen nun den Nachmittag hier, den dieser Wein ist wirklich gut… Kurz vor Fünf brechen wir auf, um das dritte Weingut zu besuchen, dieser hat leider schon zu. So kehren wir früher nach Santa Cruz zurück und gönnen es uns, ins Bello vino Essen zu gehen, ein nettes Restaurant mitten in einem weiteren Weingut und trinken dort noch ein wenig Wein.
Das Wetter am nächsten Tag ist frisch und der Himmel bedeckt, perfektes Wetter für einen Museumsbesuch. Das lokale, private Museum erzählt die chilenischer Geschichte sehr gut. Von den präkolumbianischen Völkern, über die Inkas und die spanische Eroberung bis zur Unabhängigkeit ist Alles dabei. Dem Drama um 33 Mineure, welche 2010 in einer Mine eingeschlossen wurde, ist ein eigener – sehr dramatischer – Museumsteil gewidmet. Anschliessend fahren wir nach Curico (1.5h), wo wir den Nachtbus in den Süden nehmen werden.
Puerto Varas
Nach der langen Nachtbusfahrt (10h) kommen wir im Seenbezirk an, in Puerto Varas. Wir werden hier Weihnachten verbringen, wobei wir noch überhaupt nicht in Stimmung sind. Puerto Varas ist eine kleine Stadt an einem riesigen See mit Sicht auf den schönen Osorno Vulkan. Dieser wird im Winter als Skigebiet genutzt und die Stadt lebt richtig vom Tourismus. Die Einen schwimmen im See, die Anderen fahren Kajak oder geniessen einfach die Promenade. Nach dem wir für unser Weihnachtsessen eingekauft haben, geniessen wir ebenfalls einen Spaziergang am See entlang.
Parque National Vincent Perez Rosales
Heute ist Weihnachten! Darauf freut sich Séverine jedes Jahr, um ihre ganze Famillie im Wallis zu beduchen. Leider verspührt sie jetzt bei Weihnachten ein wenig Heimweh, immerhin sind wir bereits fünf Monaten unterwegs. Um sie abzulenken und auch einfach aus Spass unternehmen wir eine Wanderung im Vincent Perez Rosales Nationalpark, dem Ältesten Park von Chile. Wir fahren mit dem lokalen Minibus bis zu Wasserfällen “Saltos de Petrohue”, wo wir eine kleine Rundwanderung machen. Wir sind die Einzigen, welche mit dem Öv unterwegs sind, Chile ist definitv ein Land für Autofahrer. Zum Glück kommt gleich ein Bus, welcher uns nach Petrohue bringt, von wo aus unsere Wanderung durch den Park startet. Wir sind nicht nur nahe am Vulkan Osorno mit seinen mächtigen Eisfeldern, sondern auch von vielen anderen schneebedeckten Bergen umgeben. Wir geniessen es, einfach wieder in der Natur zu sein, haben aber Mühe mit den riesigen Bremenplage am Strand. Sobald wir den schwarzen Strand erreichen, haben wir je 10 der lästigen Viecher um uns. Wir wissen uns jedoch zu helfen und wehen mit riesigen Ästen um uns rum und lassen den Bremen so keine Chance uns zu stechen. Die Wanderung war anstrenger und länger als gedacht, da der Weg meist sehr sandig ist. So kehren wir todmüde nach Puerto Varas zurück, wo wir uns ein wohlverdientes Weihnsachts-Abendessen mit gutem Wein in gönnen.
Carretera Austral
Die nächsten Tage verbringen wir an der Carretera Austral (“Strasse im Süden”) in Patagonien.
Dazu haben wir einen eigenen Beitrag gemacht – hier klicken.
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