Australien
Welcome to Australia. Wir werden down under die nächsten Monate verbringen und zuerst die grösste Stadt besuchen: Sydney. Dann fliegen wir für zwei Wochen nach Tasmanien, bevors zurück in die Grosstadt geht: Melbourne. Der weitere Plan ist offen, wir möchten die Süd- und Westküste von Australien erkunden…
Inhalt
Sydney
Wir verbringen in Sydney 3 Tagen und 3 Nächte und fühlen uns in “unserem” Quartier Newtown sofort wohl. Das alternative Viertel hat viele kleine Bars, Läden und Restaurants aus aller Welt. Schön, wieder einmal mitten in der Stadt zu schlafen und nicht mehr Auto fahren zu müssen.
Körperwelten
Wir fahren noch am gleichen Tag ins Zentrum und entdecken per Zufall die Ausstellung “Body Worlds”, in der Schweiz als “Körperwelten” bekannt. Der Mediziner Gunther von Hagens stellt hier plastifizierte Körper aus. Wir wollten die Ausstellung schon lange mal ansehen und sind fasziniert. Neben den “ganzen” Menschen werden auch die einzelnen Körperteile ausgestellt und erklärt: Ein Knie von Innen, ein Querschnitt des Hirns, eine Raucherlunge, etc. Die Ausstellung legt viel Wert auf verschiedene Krankheiten und deren Prävention. Zu den plastifizierten Menschen und deren Schicksalen wird nichts erzählt.
Circular Quay
Was ist die Hauptsehenswürdigkeit von Sydney? Der Hafen mit dem Opernhaus und der Harbour Bridge natürlich. Auch wir machen uns am nächsten Tag auf, den Hafen zu besuchen. Wir spazieren ums Opernhaus zum botanischen Garten. Dort ist gerade eine gratis Ausstellung zu fleischfressende Pflanzen ausgestellt. Wir profitieren von dieser und sind von den Planzen begeistert. Der Park ist schön und dazwischen erinneren uns immer wieder riesige Spinnen, dass wir jetzt in Australien sind. Beim Mrs Macquaries Point am Ende des Botanischen Garten haben wir eine schöne Sicht aufs Opernhaus und die Hafenbrücke. Auf die Brücke laufen wir als nächstes – ein riesiges Kreuzfahrtschiff verdeckt uns aber grösstenteils die Sicht auf den Hafen. Beim Rückweg schauen wir noch im ältesten Quartier von Sydney vorbei, the Rocks. Von hier aus haben die Engländer das Land besiedelt und auch ihr erstes Pub eröffnet. Ein guter Startpunkt unserer Reise durch Australien also.
Manly
Eigentlich wollten wir noch in den Zoo von Sydney – die hohen Eintrittspreise (47Dollar) schrecken uns dann ab. Wir werden in den kommenden Wochen versuchen die Tiere in ihrer natürlichen Umgebung in freier Wildbahn zu suchen (aber nur die Ungefährlichen!). Wir fahren statt zum Zoo mit der Fähre nach Manly – ein herziges Aussenquartier mit einem schönen Strand. Wir haben leider unsere Badezeugs nicht dabei deshalb ist für uns Zeit für Glace und Bier. Die Fahrt mit der Fähre ist aber das Schönste: die Aussicht auf die Skyline Sydney ist super. Zurück in der Stadt laufen wir noch etwas durch das Geschäftsviertel um uns eine australische SIM-Karte zu besorgen.
Coastal walk
Sydney ist bekannt für seine Strände – allen voran der Bondi Beach, beliebter Surferspot. Der letzte Tag in Sydney starten wir vom Bondi Beach und laufen der Küstenpromenade (6km) entlang zum Coogee Beach. Dazwischen hat es immer wieder kleine Buchten mit Sandstränden und hohe Felsklippen. Der Weg führt auch an einem Friedhof direkt am Meer vorbei – die Menschen von Sydney sterben für diese Aussicht. Wir aber fahren zurück in die Stadt und schauen uns noch einige Quartiere an.
Darling Harbor
Wir erkunden nun den Darling Harbor. Hier sind nebst den vielen Bars und Restaurant viele überteuerte Touristenattraktionen. Das Aquarium, ein weiterer Zoo, Madame Tussaud oder das marine Museum sind die Schlechtwetter Atraktionen. Durch die moderNe Barangaroo Street – wo vorallem Geschäftsleute ihren Mittag verbringen – durch einen kleinen Park spazieren wir zurück zum Hafen. Ein letztes Mal schauen wir aufs wunderschöne Opernhaus.
Surry Hills
Anschliessend fahren wir noch nach Surry Hills, ein (früher?) alternatives, hippes Quartier. Bekannt für sein Nachtleben und Gay Szene wollen wir das Quartier etwas erkunden. Wir finden nur einige teure Boutiquen und nicht viel mehr. Tagsüber scheint tote Hose zu sein. Sydney zählt zu den teuersten Städten der Welt, hier hat wohl die Gentrifizierung eingesetzt. “Unser” Quartier Newtown gefällt uns viel mehr und wir verbringen den Rest des Tages in den Läden, einer Bar und in einem super Thai-Restaurant.
Wir waren nur einige Tage in Sydney und haben uns etwas in die Stadt verliebt. Sie zählt für uns zu den coolsten Städte die wir auf dieser Reise (bis jetzt) besucht haben und wir sind schon etwas traurig sie wieder zu verlassen…
Tasmanien
Wir verbringen zwei Wochen auf Tasmanien – für uns eigentlich ein eigenes Land. Daher haben wir einen eigenen Beitrag erstellt – Hier klicken.
Melbourne
Zurück auf dem Festland erkunden wir Melbourne, welches mit Sydney stetig einen Konkurrenzkampf zu haben scheint. Da sind wir gespannt, welche Stadt hat mehr für uns zu bieten? Am ersten Tag starten wir mit dem bekanntesten Platz Melbournes, dem Federations Square. Hier befindet sich auch das Museum of moving image. Es ist gratis und ganz unterhaltsam. Ein paar hundert Kinder spielen Videogames und experimentieren mit verschiedenen Computer Elementen. Auch wir haben unseren Spass drehen ein paar Videos. Séverine kommt fast nicht mehr weg vom uralten Lara Croft Videogame, welche sie früher immer gespielt hat…
Weiter gehts zum Eurekas Skydeck mit der zweithöchsten Aussichtsplattform der südlichen Hemisphäre. Wo ist eigentlich die höchste? Keine Ahnung. In wenigen Sekunden werden wir mit dem Super High Speed-Lift in den 88. Stock gefahren. Was für ein Ausblick über die Stadt. Hungrig und durstig laufen wir nun der Southbank entlang und geniessen ein Apero an der Sonne.
Am zweiten Tag besuchen wir das Aussenquartier Fitzroy, das Hippster-Zentrum der Stadt. Hier sind nicht nur kleine Boutiques und Secondhand Läden zu finden, sondern auch vieles Cafes und Bars. Wir lassen uns es gut gehen mit chinesischen Essen, Fish and Chip und paar guten Drinks. Im Fitzroy Park nehmen wir uns noch die Zeit, das Tudor Village anzusehn, ein Miniaturdorf, dass von England geschenkt wurde. Nicht so spannend.
Leider ist unsere Zeit in der Stadt zu schnell wieder vorbei. Wir wären gerne noch etwas länger geblieben. Nicht nur wegen der Stadt, sondern auch wegen dem Luxus vom eigenen Bett mit eigenem Bad. Und sorry Melbourne: Sydney hat uns besser gefallen. Dies liegt wohl aber nicht an der Stadt sondern eher an uns: wir mussten in Melbourne verschiedene Dinge erledigen und hatten den Kopf mit anderen Sachen gefüllt und konnten uns so nicht voll auf die Stadt einlassen.
Der Campervan – unser Zuhause
Für die nächsten sieben Wochen ist der Campervan unser Zuhause. Ziel: Perth, am anderen Ende von Australien. Unser fahrendes Zuhause hat ein Bett und eine kleinen Küche hinten drin. Eigentlich ist es ein umgebauter Toyota Lieferwagen, kann aber an den Strom angeschlossen werden und hat einen grossen Wassertank. Wir sind sofort begeistert von unserem “zweiten” Van (der Erste in Tasmanien war nicht so toll – siehe Panne).
Great Ocean Road
Wie können wir unseren Roadtrip besser starten als mit der Great Ocean Road. Vermarktet als einer der schönsten Küstenabschnitte Australiens. Ein Traum vieler Einheimischer und unser Ziel für die ersten beiden Tage. Die erste Etappe führt uns an Torquay, die Surfer Hauptstadt und an Lorne, einem Badeort vorbei. Bis hierhin nichts Besonderes. Anschliessend führt die Strasse aber direkt der Küste entlang und wir sind “eingeklemmt” zwischen Klippe und Strand. An River Banket, dass bekannt ist um wilde Koalas zu beobachten fahren wir vorbei, denn wir haben von einem ruhigen Ort gehört um Koalas zu beobachten. Am nächsten Tag Morgen fahren wir Richtung Cape Otway, wo wir Koalas suchen und tatsächlich Drei finden! Ganz Oben und verlangsamt bewegen sich diese auf den Bäumen. Wir können sie ganz alleine in ihrem natürlichen Umfeld beobachten. Wir verbringen gut eine Stunde unter dem Baum und beobachten die Tiere.
Nächster Stopp ist die bekannte Kalksteinküste. Das Meer hat hier beeindruckende Steinformationen in den Kalk geschlagen – am bekanntesten sind dabei die “twelve Apostels”. Für uns geht es zuerst die Gibson Steps hinunter. Von der Cliff zum Strand hinunter. Die Strände sind hier einfach wunderschön und wild. Nach einem kurzen Spaziergang machen auch wir Halt bei den 12 Apostels. Anschliessend machen wir bei verschiedenen weiteren Stopps Halt und Fotos (London Bridge, Arch, Grotto). Sightseeing by Car. Ziemlich touristisch das Ganze – aber verständlich es ist wunderschön!
Grampians National Park
Nach einer weiteren Nacht an der Küste geht es wieder landeinwärts in die “Berge”, zum Grampians Nationalpark. Der Park ist bekannt für seine wilden Klippen Förmigen Berge, welche aus dem Nichts in der Ebene aufragen. Wir machen einige kurze Spaziergänge im Park und verbringen eine Nacht auf einem kostenlosen Camping. Am ersten Tag“besteigen” den Mount William (es hat eine Fahrstrasse bis oben) und besuchen die Balconies Aussichtspunkte und die Mc Kenzie Wasserfälle. Am zweiten Tag laufen wir durch eine schöne Schlucht zum Pinnacles Lookout – einer überhängenden Aussichtsplattform am Rande des Abgrunds. Der Park ist definitiv ein Stopp wert.
Den Rest des Tages verbringen wir im Auto und bekommen nun einen ersten Eindruck von den unglaublichen Weiten von Australien. Wir fahren rund 400 Kilometer in Richtung Adelaide – das Land ist total flach und die Strassen mehrheitlich schnurgerade. Wir kommen gut vorwärts, bis wir von der Polizei zurückgeschickt werden. Die Strasse ist gesperrt und wir müssen einen Umweg fahren. Auf eben diesem Umweg ist die Strasse nur halb geteert und die riesigen Lastwagen kommen uns direkt entgegen. Beim ersten Lastwagen werden wir mit Kies eingeschüttet. Wir haben Angst um unsere Frontscheibe und kehren um. Über eine geteerte Strasse erreichen wir dann irgendwann auch unser Ziel..
Koala knuddeln im Gorge Wildlife Park
In der Nähe der Grosstadt Adelaide besuchen wir unseren nächsten Zoo, den Gorge Wildlife Park. Wir kommen wegen dem Koala. Es ist eines der wenigen Orte in Südaustralien, wo wir einen Koala “knuddeln” (halten) können. Ganz aufgeregt stehen wir in der Schlange an und bekommen Ken, den Koala um unseren Hals. Herzig! Ken hält sich richtig an uns, wie ein Kleinkind. Séverine gibt ihn ungern wieder zurück… Der Rest des Zoos ist eine wilde Mischung aus Einheimischen und exotischen Tiere, ganz sehenswert.
Fleurieu Peninsula
Ostern steht vor der Tür und wir haben ziemlich Schwierigkeiten einen freien Campingplatz und die nächsten Tage zu organisieren. Wir wollen auf Kangaroo Island, müssen aber auf Grund der ausgebuchten Fähre einige Tage warten. Es scheint, als würden alle Australier während Ostern campen gehen. So verbringen wir noch einige Tage auf der Fleurieu Halbinsel, etwas südlich der Grosstadt Adelaide. Es ist Herbst – die Region ist wunderschön gelb-rot-orange…
Hahndorf
In Hahndorf finden wir noch ein Plätzchen für eine Nacht und so besuchen wir auch das Dorf: Harndorf ist eine der ersten deutschen Siedlung in Australien und ist heute eine riesige Touristenattraktion. Es gibt “german-style Beer”, “german-style Bratwurst”, “german style Ice Cream” etc. Es ist skurril und sehr witzig. Den asiatischen Touristen scheint es zu gefallen und wir essen natürlich einen German-dog mit Sauerkraut…
Carrickinga und Victor Harbour
Wir besuchen mit Carrickinga einen schönen Strand an der Westküste der Halbinsel. Besonders schön sind die kleinen, natürlichen Pools, die sich bei Ebbe zwischen den Felsen bilden. Es wäre ein perfekter Ort um zu baden – für uns ist es aber zu kalt. Wir fahren darum noch in Victor Harbour vorbei, dem grössten Ort an der Südküste der Halbinsel. Dieser ist bekannt für seine Steg Promenade zur kleinen Granit Inseln. Touristen können sich von einem besonderen Tram, geführt von einem Pferd rüber kutschieren lassen. Die Pferde scheinen jedoch an diesem Tag frei zu haben, das Tram bekommen wir nur im Tramdepot zu sichten.Wir wollen noch “etwas kleines” zum Frühstück essen, bekommen dann im Restaurant eine riesige Portion Speck und Rührei. Wir haben uns noch nicht an die australischen Portionen gewöhnt! Den Rest des Tages verbringen wir dann auf dem “first-come-first-serve”-Campingplatz, wo wir zum Glück noch eines der letzten Plätzen sichern können.
Port Noarlunga
Der kleine Ort unweit von Adelaide hat ein schönes Pier, welches weit bis in Meer zu einer Insel herein ragt. Es führt zu einer kleinem Riff, welches die Heimat vieler Meerestiere ist.Schnorchelzeug haben wir dabei, jedoch einmal mehr: für uns zu kalt! Deshalb ein guter Stopp für unser Frühstückscafe mit Blick aufs Meer…
McLaren Vale Weinregion
Wir lieben Syrah-Weine. Die McLaren Vale Weinregion um die Ecke ist bekannt für seine gute Syrah-Weine. Perfekt! Wir besuchen zwei Weinkeller in der Region und kaufen einige Flaschen Wein für unsere bevorstehende Reise ins Outback. Leider können wir nicht all zu viel degustieren, da wir mit dem Campervan unterwegs sind. Da geniessen wir den Rest der Flasche doch lieber auf dem wunderschönen Campingplatz im nahen Naturpark – “im Busch”, wie die Australier alles Ländliche bezeichnen.
Kangaroo Island
Endlich ist es soweit, nach zwei Tagen Wartezeit können wir die Fähre nach Kangaroo Island nehmen. Als Erstes gibt es einen Stopp im Hauptort der Insel, Kingscote. Hier starten wir mit den Spezialitäten der Insel: Bier und Honig. Der Honig sei einzigartig, da er mit Bienen aus Linguiren hergestellt wird. Im Honig Shop kosten wir mehrere Honigsorten und kaufen den Besten für die nächsten Frühstück ein. Weiter gehts für Aaron zur lokalen Brauerei, da wir mit dem Auto unterwegs sind, kaufen wir für später paar Bier zu Degustation ein. Wir fahren nun einmal quer über die Insel, unser Campingplatz befindet sich nämlich genau auf der anderen, wilderen Seite der Insel.
Flinder Chase Nationalpark
Bevor wir aber zum Camping fahren, machen wir noch Stopp beim Flinders Chase Nationalpark, kaufen uns ein Zweitagespass und beginnen noch am gleichen Abend mit Wandern. Wir unternehmen eine Kurzwanderung zu den Wasserlöchern. Es soll ein super Ort sein um wilde Platypus zu sichten. Leider sind wir – wieder einmal – erfolglos. Immerhin sehen wir verschiedenes anderes Getier: Ein Koala auf dem Besucherparkplatz und die überall präsenten Wallabies.
Am nächsten Morgen zwingen wir uns früh aus den Federn, wir fahren zum Cape du Couedic und spazieren dort zum Admiral Arch. Ein langer Boardwalk führt uns die Klippen nach unten wo wir nebst den faszinierenden, riesigen Wellen auch sehr viele Pelzrobben beobachten können. Aaron und ich könnten den Robben ewigs zu schauen beim Spielen. Aber eigentlich sind wir her gekommen wegem dem Arch. Ein riesiger Bogen im Fels, dahinter die Küste – das lässt sich nicht beschreiben.
Weiter gehts zu eigentümlichen Felsformationen, den “Remarkable Rocks”. Das raue Wetter hat an der Küste die Felsen zu bizarren Formen geformt. Wir machen gefühlt 1000 Fotos und passen auf, nicht ins Meer zu stürzen und zu ertrinken (wie andere Touris vor uns).
Über ein 8 Kilometer lange, extrem raue Strasse dringen wir nun tiefer in den Park ein. Einen Schüttelbecher brauchen wir hier nicht – die Rillen in der Strasse sind pickelhart. “Snaks Lagoons” ist unseres Ziel. Wir laufen etwa eine Stunde einem ausgetrockneten Fluss entlang zu einer schönen Bucht. Dazwischen befinden sich immer wieder kleine Lagunen, auch die teilweise ausgetrocknet. Wir geniessen die Sonne etwas am Sandstrand und laufen dann den gleichen Weg zurück. Leider müssen wir dann auch die gleiche Strasse zurück fahren…
Südküste
An der Südküste hat die Insel wunderschöne, langgezogene, weisse Sandstrände mit türkisblauem Wasser. Wir freuen uns, rein zu springen und wieder mal im Meer baden zu gehen. Leider klappt dies dann nicht so: das Wasser ist sehr kalt – selbst die harten Australier gehen nur mit Neopren rein. Tja – bleiben uns die Strandspaziergänge. Wir erkunden die Hanson Bay, die Vivonne Bay und die Pennigton Bay. Ebenfalls an der Südküste erhebt sich die “little Sahara”, einige grosse Sanddünen und ein grosser Spielplatz für gross und klein. Wir besteigen ebenfalls eine Düne und geniessen die Aussicht. Ein weitere Stopp ist die Seals Bay, wo wir über einen breiten Steg zu einer Konlonie Seehunde laufen können. Es ist eine der grössten Kolonien von Australien und die Tiere ruhen sich hier aus, nachdem sie bis zu drei Tage im Wasser verbracht haben.
Nach drei Tagen auf der Insel nehmen wir Abend die Fähre zurück ans Festland. Das Warten hat sich definitiv gelohnt – Kangaroo Island ist abwechslungsreich und spannend.
Flinders Range National Park
Nun geht es 500 Kilometer nördlich ins Outback. Vorbei an Adelaide, schaffen wir es an einem Tag bis in den Flinders Range National Park. Wir wollen wieder einmal richtig lange wandern und so brechen wir früh morgens zum Tandera Saddle auf. Am Morgen früh ist es noch kühl, sobald die Sonne kommt wird es sehr heiss. Vom Sattel aus lässt sich der höchste Berg Marys Peak besteigen. Wir verzichten aus Respekt der Indigene Bevölkerung darauf, denn für die ist der Berg heilig und bittet deshalb die Besucher nicht aufzusteigen. Zwar steht dies überall, verboten ist es jedoch nicht. Spannend ist vor allem die Aussicht auf das “Wilpena Pound” – ein Art kreisrundes Plateau, umgeben von Bergen. Wir laufen nun innerhalb dieses Plateau zurück zum Eingang wo unser Camping ist. Auf dem Rückweg steigen wir noch auf dem Wilpena Lookout. Von dort ist die Bergkette wunderschön zu sehen. Nach 18km gehts zurück zum Campervan wo wir uns einen gemütlichen Tag machen.
Am zweiten Tag spazieren wir am Morgen zum Arkoona Rock, wo 5000 Jahre alte Zeichnungen der Aborigines sichtbar sind. Die Zeichnungen sollen die Entstehung des Wilpena Pount erzählen – wir werden nicht so richtig schlau draus. Schön sind die roten Berge im Hintergrund und die unglaublich weite Landschaft unter uns. Weit ist auch der Weg, den wir vor uns haben. Wir wollen nun einmal quer ins Landesinnere von Australien bis zum bekannten Uluru Felsen (Ayers Rock). Vor uns stehen 1600 Kilometer Strasse und so fahren wir den Rest des Tages. Ganz wichtig vorher: Einkaufen. Wir kaufen in der letzten Stadt – Port Augosta – alles für die nächsten 8 Tage und extra viel Wasser. Wir biegen in Richtung Darwin ab und fahren auf endlos weiten, steckengeraden Strassen in Richtung Norden. Neben vielen anderen Campern kommen uns vor allem Road Trains entgegen – das sind die riesigen Lastwagen mit drei Anhängern und einer Länge bis zu 100 Metern. Bevor es dunkel wird, fahren wir auf einen kleinen Rastplatz an der Strasse und schauen dem Sonnenuntergang und dem Sternenhimmel im Outback zu…
Coober Pedy
Nach weiteren 170 Kilometer erreichen wir Coober Pedy, eine verrückte Stadt mitten im Outback. Hier dreht sich alles um Opale und im Sommer ist es so heiss, dass die Menschen in Höhlen wohnen. Wir besuchen die “Old Timers Mine”, eine alte Opalmine aus dem neuntzehnten Jahrhundert – ziemlich eng das Ganze. Die rostige Stadt hat aber noch mehr zu bieten: Severine möchte unbedingt noch ein Baby-Känguru sehen und so machen wir Halt beim lokalen Tier-Waisenhaus (Josephine Sanctuary & Art Gallery). Die Aboriginis jagen traditionell die Kängurus der Region und ab und zu finden sie ein Baby-Känguru im Beutel der toten Mutter. Dieses wird dann im Waisenhaus aufgezogen und wir sind bei einer Fütterung dabei. Spannend ist auch die dazugehörige Galerie mit Aboriginies-Kunst, ein Künstler malt die Bilder direkt in der Galerie. Den Rest des Tages verbringen wir weiter auf der einsamen Strasse in Richtung Norden. Ein guter Zeitvertreib sind Hörspiele. An der Grenze zum Northern Teritoriy, machen wir unseren Halt für die Nacht. Wir sind nicht die Einzigen – an den gratis Raststätten sind oft viele Wohnmobile und Camper zu sehen.
Uluru – Kata Tjuta National Park
Nach zwei Tagen Fahrt sehen wir ihn endlich: den Uluru (Ayers Rock). Imposant inmitten einer sonst flachen Landschaft erblicken wir ihn. Bevor wir uns aber auf die Erkundung des Parks machen, müssen wir uns im Ayers Rock Resort (auch unter dem Namen “Mafia” bekannt) ein Platz für die Nacht sichern. Nach den beiden Tagen im Niemandsland sind wir in einer Touristeninsel angelangt. Angeschlossen mit einem grossen Flughafen sind Hotels in allen Preisklassen, Restaurants, Shops und auch ein Campingplatz zu finden. Für einen umpowered Site lassen wir 40$ liegen, Leistung quasi keine. Aber weit und breit ist es die einzige Übernachtungsmöglichkeit in der Nähe des Parks. Nach dem wir nach einigen Tagen wieder eine Dusche genossen haben und unsere Wäsche gewaschen haben, kann das Abenteuer beginnen. Ah nein, doch nicht – hier ist eine totalle Fliegenplage. Kaum 2 Meter aus dem Van, schon haben wir zig der Fliegen auf uns. Bevorzugt werden vor allem Nase und Ohren. So gehen wir noch etwas nützliches einkaufen, dass in jede Outback-Packliste sein sollte. Mehr dazu ist später auf den Bildern zu sehen 😉 Jetzt kann es los gehen…
Uluru
Am selben Abend fahren wir in den Park hinein, um mit ein “paar wenigen” Anderen den Sonnenuntergang zu geniessen. Wir haben gelernt uns als Aussies zu tarnen und so installieren wir auch gleich unsere Campingstühle neben dem Auto und geniessen ein Apero bei Sonnenuntergang mit Blick auf den Uluru. Gleich am nächsten Morgen heisst es richtig früh aufstehen um bei Sonnenaufgang (6:10 AM) wieder beim Felsen zu sein. An Morgen sollen die rötliche Farbe des Uluru noch viel intensiver zeigen. Aber wie immer wenn Aaron & Séverine sich auf der Suche nach einem kitschigen Sonnenaufgang machen, vergisst die Sonne aufzugehen oder sind es die Wolken, die uns einfach mögen? Keine Ahnung, wir lassen uns den Tag nicht verderben.
Weiter geht der Tag für uns mit der Umrundung des Ayers Rock zu Fuss. Eine flache, 10,4 Kilometer lange Wanderweg führt einmal um den Fels und ermöglich uns, ihn von Nahem in fast jedem Winkel zu betrachten. Entlang des Pfades sind Informationstafeln, die die Kultur der Aborigenen ein wenig erzählen. Es ist erlaubt den Felsen zu besteigen, wird aber von den Agoborinies nicht gerne gesehen. Ab Oktober 2019 ist es dann komplett vorboten. Aus Respekt für die Aborigen, die den Stein aus heilig wahrnehmen, lassen wir die Besteigung sein. Der Felsen ist bereits von unten sehr eindrücklich! Auf dem Rückweg stoppen wir noch bei einem Aussichtspunkt. Bis auf 1000 Fliegen haben wir ihn ganz für uns alleine. Da machen wir doch unsere obligatorischen Fotos des Felsens…
Kata Tjuta
Heute morgen gehts zu den anderen Felsformationen im Park, den Kata Tjuta (Olgas). Noch einmal starten wir einen Versuch den Sonnenaufgang einzufangen und sind dann doch glücklicher als am Vortag. Von der Aussichtsplattform (Kata Tjunta Dunes) sehen wir nicht nur die Olgas sondern auch den Ayers Rock. Es spielt sich ein Farbschauspiel hinter der Sehenswürdigkeit ab, deren Schönheit sich nicht auf Bildern bringen lässt. Weiter geht es für uns mit einer Wanderung durch das Valley of the wind, wo wir nicht nur Wind antreffen, sondern auch von einem heftigen Regen überrascht werden. Zum Glück brauchen wir für die 7.4 Kilometer kanpp zwei Stunden und fliehen zurück ins Auto. Am Nachmittag wollen wir nähmlich noch den Kings Canyon erreichen – ein Nationalpark etwa 300 Kilometer entfernt, also gleich um die Ecke. Über eine teils überflutete Strasse und unter heftigem Regen gelangen wir nun zum nächsten Nationalpark. Auf dem Weg steigt dann noch unser Scheibenwischer aus – wir können ihn aber kurzerhand reparieren. Was für eine Erleichterung, als die Frau vom Camping sagt, dass es nur einmal im Jahr so Regen würde. Und ausgerechnet an diesem Tag sind wir hier…
Kings Canyon
Nach dem Sturm die Hitze. Australien ist schon ein verdammt hartes Land. Es ist 8 Uhr morgens und die Sonne scheint bereits extrem stark. Unsere Wanderung geht steil zum Kings Canyon Rim hoch. Aber als erst einmal die ersten 200 Höhenmeter überwunden sind, ist es wunderschön! Wir laufen durch bizzare, rote Felsformationen zum Garten Eden, eine kleine Schlucht mit Wasserlöchern und Pflanzen. Die Felsberge erinneren uns an versunkene Städte und Pagoden aus Burma. Wir umrunden die Schlucht und steigen wieder zu unserem Van ab – noch vor dem Mittag, wenn die Hitze unerträglich wird. Wir machen uns nun auf den Rückweg an die Südküste, 1300 Kilometer Outback liegt vor uns… Nach gut 300Kilometer trauen wir unseren Augen fast nicht. Eine Caravane wilde Kamele läuft an uns vorbei, für Aaron definitiv ein Highlight. Für Australien sind die Tiere jedoch eine Plage, die rund 300’000 wilde Kamele sind nämlich für das Ökosystem eine echte Bedrohung. Eine solch grosse Bedrohung, dass sogar Hubschrauber eingesetzt werden um die Tiere zu erlegen….
Eyre Halbinsel
Australien überrascht uns jeden Tag mit lustigen, skurrilen und spannenden Dingen. Heute: Ein fahrendes Haus und ein Drive Through-Schnapsladen. Aber von vorne: Als wir uns am nächsten Tag auf den Weg von unserem Schlafplatz auf einer kostenlosen Raststätte machen, kommt uns plötzlich ein Polizeiauto entgegen – wir sollen sofort auf die Seite ausweichen. Etwas später kommt ein Lastwagen, der beide Spuren des Highways ausfüllt und ein zweistöckiges Haus geladen hat. Vielleicht zügeln die Aussies ja so? Etwas weiter bei unserem EInkaufs-Stopp fahren wir zum lokalen Schnapsladen. Alkohol wird nämlich nicht in den herkömmlichen Lebensmitteln-Läden verkauft und wir wollen feinen australischen Wein. Wir staunen nicht schlecht, als wir merken, dass bei diesem Schnapsladen die Bestellung aus dem Auto herausgegeben werden kann – so ähnlich wie beim Mac Donalds Drive-Through. Dann hält auch noch ein Taxi nebenan und der Gast bestellt eine Flasche Schnaps. Wir wählen unseren Wein dann doch lieber auf herkömmliche Weise aus…
Mit aufgefüllten Vorräten machen wir uns auf, die Eyre Halbinsel zu erkunden. Ein Teil der Südküste, der von Touristen gerne übersehen wird. Die Halbinsel ist etwa 300 Kilometer lang wie breit und besonders bekannt für Seafood- etwas das wir ja eigentlich gar nicht essen. Aber mal schauen, es soll viele schöne Sandstrände haben. Unser erster Stopp in Whyalla beginnt dann auch vielversprechend: Die Bucht mit seinem türkisblauen Wasser ist wunderschön. Ein krasser Kontrast zur heruntergekommenen Stadt mit vielen Stahlwerken. Leider ist die Badesaison vorbei – das Wasser ist etwa 12-14 Grad warm oder eher kalt. Wir stoppen auf dem weiteren Weg in einem herigen Städtchen und schauen uns noch die bemalten Getreidesilos in Thumby Bay an. DIe lokale Bevölkerung hatte letztes Jahr die Idee, die Silos von einem bekannten Künstler bemalen zu lassen. Ist wirklich gut gelungen – jetzt halten sogar Schweizer Touristen an. Warum die Idee nicht auf die vielen anderen Silos übertragen? Als wir in Port Lincoln eintreffen – der einzigen Ortschaft weit und breit, die sich City nennt – wissen wir nicht so Recht wohin. Wenigstens etwas Seafood muss dann schon noch sein und wir essen ein Fish und Chips bei einem lokalen Fischhändler. Wir buchen dann im Touristen-Infozentrum ein Busch-Camp. Tönt aufregend, oder? Nicht wirklich, “Busch-Camp” heisst in Australien einfach jeder Campingplatz ausserhalb einer Ortschaft. Dieses Mal haben wir einen wirklich schönen Platz im Lincoln Nationalpark: Direkt am Meer mit Aussicht auf die Bucht, top!
Lincoln Nationalpark
Am Morgen schieben wir den Vorhang zur Seite und können direkt auf den Sandstrand sehen. Wir wollen aber noch mehr vom Park sehen und fahren bis zum Ende der kleinen Halbinsel zu einem Leuchtturm. Die Strasse ist wieder mal ganz schlecht und wir werden ordentlich durchgerüttelt. Vom Leuchtturm starten wir eine kleine Wanderung zu verschiedenen Sandstränden und Buchten. Immer wieder kreuzen Emu Familien unseren Weg. Die riesigen Laufvögel haben bis zu 7 kleine Emus dabei – herzig!
Coffin Bay National Park
Und weil ein Nationalpark pro Tag nicht genug ist, fahren wir gleich weiter in den Nächsten – nach Coffin Bay. Ein etwas makaberer Name für einen schönen Ort. Leider sind die meisten Orte im Park nur mit einem 4×4 erreichbar. Wir machen dann Halt bei einigen Aussichtspunkten und einem weiteren Strand. Ja, wir können hier nicht genug kriegen von den schönen, weissen Sandstränden… Coffin Bay ist auch für seine Austern bekannt, dieses mal verzichten wir jedoch auf die Erfahrung zu kosten. Séverine hat die letzte immer noch nicht ganz verdaut.
Elliston Scenic Drive
Unser zweiten Tag auf der Eyre Halbinseln beginnen wir gemütlich mit einem “Scenic Drive” entlang der Küste von Elliston. Das Meer und die wunderschönen Felsen scheinen die Künstler zu inspirieren: So hat es entlang der Strasse verschiedene Skulpturen, wie zum Beispiel die Moai Köpfe, die ohne den Künstlern zu beleidigen, etwas weniger spektakulär sind als auf der Osterinsel. Wer weniger an Kunst interessiert ist, kann den Surfern zusehen, welche die extrem steilen Klippen runter klettern um überhaupt ins Meer zu gelangen…
Talia Cave
Etwas nördlicher besuchen wir die Höhlen von Talia. Leider ist das Licht morgens schlecht und der Zustieg für ein Foto extrem schmal vor dem Abgrund – unser Leben für ein Fotos wollen wir dann doch nicht aufs Spiel setzen. Da wir bei Ebbe dort sind, sehen wir auch beim “the tube” nur ein riesiges Loch. Wir haben heute offenbar ein wenig das falsche Timing. Wir fahren die Strasse noch bis zum Ende, wo wir eine wunderschöne Panoramaaussicht über Sanddünen und einem kilometerlangen Sandstrand haben. Scheint nur für uns Touris spektakulär zu sein – die Australier die vorbei fahren, scheinen sich nur zu fragen was wir denn so angucken.
South Head Hike
In Venus Bay – ein Ort, welcher mit “peace and tranquillity” wirbt – finden wir tatsächlich Ruhe. Es ist weit und breit kein Mensch zu sehen. Um uns das Mittagessen zu verdienen, unternehmen wir einen kleinen Spaziergang. Aus unserem Spaziergang wird ein Lauf, als Aaron fragte “ sind das dort vorne Delfine?”. In diesem Moment sprang Aaron schon los, denn es waren tatsächlich Delfine. Eine ganze Gruppe jagte in der engen Mündung der Bucht und wir konnten die Tiere tiptop vom Land aus beobachten…
Murphys Haystacks
Nach dem Mittag gehts weiter zu den Murphys Haystacks, Felsformationen aus Granitstein. Nichts wahnsinnig Spektakulärs, aber diese liegen gleich am Highway, wo wir gerade vorbeifahren und wir brauchen sowieso eine Pause. Wir machen in paar lustige Fotos und gehen weiter…
Rock Pools
Was könnte ein besser Abschluss des Tages sein, als sich die Beine in natürlichen Felsenpools abzukühlen. Die Eyre Halbinsel ist aber bekannt für seine Felsenpools und wir wollen jetzt auch so ein Ding mit eigenen Augen sehen. Mit unserem Van fahren wir 20 Kilometer eine holprige Schotterstrasse ins Nirgendwo, bis wir schlussendlich “das Ende der Strasse” erreichen. Aaron hat sich eigentlich am Vortag geschworen, keine langen Strecken mehr auf nicht asphaltierten Strassen zu fahren. Den Rest müssen wir laufen, es geht nur mit einem 4WD weiter. Nach gut einem Kilometer zu Fuss geht es steil die Klippen hinunter. Und schlussendlich finden wir, was wir suchten! Zwei glasklare Felsenpools warten auf uns. Was für ein Abschluss dieses Tages!
Nullarbor Plain oder “Highway to hell”
Auf unserem Weg in den Westen müssen wir als Nächstes die Nullarbor Plain überwinden. Nullarbor bedeutet “kein Baum” und dies ist ein 700 Kilometer langes, 300 Kilometer breites Stück Erde ohne Bäume. Und wir müssen mitten hindurch. ACDC wurde hier für das Lied “Highway to hell” inspiriert. Passend. Wir fahren zwei Tage lang. 1400 Kilometer weit ist nämlich die Reise vom Städtchen Ceduna im Osten nach Esperance im Westen. Links von uns die Küste. Rechts tausende Kilometer bis zur nächsten asphaltierten Strasse. Wir finden, dass unsere Reise in Australien ist nicht komplett ist, wenn wir nicht einmal diese unglaublich weite Einöde mit eigenen Augen gesehen und auf dem Landweg durchquert haben. Nur so bekommen wir ein Gefühl dafür, wie unglaublich Gross das Land eigentlich ist. Und welche Strapazen wohl die ersten Pioniere auf dem Weg durch die Wüste auf sich genommen hatten? Wir halten immer wieder mal bei einem Aussichtspunkt an und besuchen den “head of Bright”, ein Aussichtspunkt für Wale wenn denn gerade Saison wäre. Wir sehen immerhin eine hochgiftige Braunschlange. Lustig sind auch die “Roadhouses”. Das sind ehemalige Telegrafenstationen – heute Tankstellen. Oft bestehen sie nur aus einem Haus, einer Tankstelle und einem kleinen Camping-Platz. Wir schlafen lieber irgendwo dazwischen auf einem der unzähligen kostenlosen Parkplätzen an der Strasse – atemberaubender Sternenhimmel inklusive.
Esperance & Cape le Grand National Park
Esperance ist das erste Städtchen im Westen, wieder an der Küste und bekannt für seine Strände. Als wir aber am nächsten Morgen aufwachen, regnet es so richtig – da haben wir keine Lust auf Sandstrände und so drehen wir uns nochmals um und schlafen aus. Nachdem wir dann unsere Vorräte aufgefüllt haben, lässt sich doch noch die Sonne blicken und wir machen uns auf, den “Scenic drive” abzufahren. Wie viele perfekte Sandstrände kann man pro Tag ansehen, ohne dass es uns langweilig wird? Unendlich viele! Und so viele gibt es an dieser Strasse: eine Bucht reiht sich an der Nächsten, jede mit weissem Sandstrand und türkisblauem Wasser. Besonders schön ist die Twilight Bucht mit ihrem ruhigen Wasser.
Esperance ist das Tor zum Cape le Grand Nationalpark, wo es offiziell die weissesten Sandstrände von ganz Australien gibt. Der Sand ist hier aus Quartz und daher besonders weiss und glitzert was er nur kann. Wir fahren in den Park und schauen uns einige Strände an, bevor wir in der Lucky Bay übernachten. Wir sind auch ziemlich “lucky”, hier schlafen zu können mit dieser Aussicht. Die Campings in den Pärken von West Australien sind offenbar ziemlich gut ausgerüstet: es hat sogar Warmwasser Duschen! Severine macht Fotos der Kängurus am Strand und Aaron geht noch joggen bis zum Ende des kilometerlangen Sandstrandes. Die Nacht ist wegen dem starken Wind ziemlich unruhig und am nächsten Morgen besteigen wir den “Frenchmans Peak”, einen etwa 200 Meter hohen “Berg” mitten im Park. Ziemlich steile Angelegenheit, aber lohnenswert: Oben gibt es einen riesigen Bogen, den wir durchqueren können. Auf dem Gipfel bläst es uns aber vom Wind fast davon. Nach dem Abstieg gehts zurück an die lucky Bay, wo wir den Strand nochmal ablaufen um zu einer kleinen Aussichtsplattform zu kommen, um von dort einen weiteren Strand zu sehen. Wir können nicht genug kriegen von diesen Stränden…
Fitzgerald River Nationalpark
Etwa 200 Kilometer westlich liegt der Fitzgerald River Nationalpark. Ein etwas unbekannterer aber nicht weniger schöner Nationalpark. Er schützt eine wilde Küstenlandschaften und einige Berge und es gibt offenbar die grösste Biodiversität auf kleinstem Raum von ganz Australien. Wir schlafen wieder im Park – dieses Mal am Four Mile Beach auf einem wunderschönen, kleinen Camping. Am nächsten Morgen steigen wir zum “East Barron” Gipfel auf, von wo aus wir eine wunderschöne Aussicht auf die Küste und das Hinterland haben. Im Gipfelbereich hat es wilde Felsen und in jeder Spalte bewegt sich etwas – wir sehen ganz viele “grüseligi” Eidechsen, wahrscheinlich sind die Tiere ohne Beine auch nicht weit weg. So heisst es für Séverine schnell wieder weg hier!
Den Rest des Parkes machen wir mit “Sightseeing by Car”, steigen bei jedem Strand aus und machen Spaziergänge. Besonders schön ist der “West Beach”, wo es viele natürliche Pools in den Felsen hat. Am Ende der Strasse befindet sich ein riesiger See – auf dem ersten Blick wunderschön, als Séverine jedoch zu ihren Füsse sieht ändert die Lage drastisch. An dessen Ufer liegen Hunderte tote, verwesende Fische. Wir finden nicht heraus, was der Grund für dieses Massensterben war, machen uns aber schnell auf und davon!
The Wave Rock
Warum nicht auf einer Welle aus Stein surfen? Beim Wave Rock – einer Gesteinsformation etwas im Landesinneren – ist dies möglich. Die Welle ist über 15 Meter hoch und 100 Meter lang und wurde in Milliarden Jahren geformt. Nachdem wir nur leicht besser gesurft sind als auf einer richtiger Welle, machen wir einige Spaziergänge in der Umgebung.
In der nähe des Wave Rock, besuchen wir noch die Mulka Cave. Die indigene Legende besagt, dass einst ein Kannibale die Höhle bewohnt hat und die Handabdrücke in dieser von seinen Opfer stammen. So zählen diese Handabdrücke heute zu den wichtigsten indigenen Bemalungen von Westaustralien. Naja so ganz eindrücklich schien uns doch nicht. So machten wir uns auf dem Weg über die Höhle auf einem Fels. Der Fels ist- wie der Uluru – ein sogenannter “Inselberg”, welche von der Erosion geschaffen wurden.
Perth zum Ersten
Wir fahren durch den “Weatbelt” in Richtung der einzigen Grossstadt weit und breit: Perth. Stundenlang fahren wir durch Weizenfelder, welche jetzt im Herbst für die nächste Saison gesät werden. Ab und zu fahren wir durch ein herziges Land-Städtchen. Bei den Informationstafeln der Städtchen wird ganz stolz beschrieben, wie viel Tonnen Weizen pro Jahr produziert wird, welche Sehenswürdigkeiten es anzusehen gibt und wo das nächste Pub ist. Wir wollen aber weiter und in Perth ein chinesisches Visum besorgen. Dazu ist Einiges an Vorbereitung notwendig und wir verbringen rund einen Tag damit, Dokumente auszudrucken, ein Fotos von uns schiessen zu lassen und bei den Chinesen vorbeizugehen. Die Stadt wollen wir uns dann am Schluss unserer Australien-Reise ansehen, wenn wir von Perth weiterfliegen.
Fremantle
Trotzdem reicht die Zeit bei unserem ersten Besuch, um uns wenigstens Fremantle anzusehen. Wir besuchen am Sonntagmorgens die kleine “Schwester-Stadt” an der Küste. Es ist Muttertag und die unzähligen Kaffees am “Cappuccino-Strip” sind randvoll. Wir besuchen den “Freo Markets”, ein kleiner Markt mit lokalen Produkten und Essen aus aller Welt. Wir gönnen uns wieder einmal eine richtige Bratwurst (Heimweh?). Aaron als grosser Fan alter Segelschiffe muss natürlich noch im “Schiffswrack-Museum” vorbei. Dort werden grossen Geschichte erzählt. Wie jene von den den Holländern, welche im 17. Jahrhundert vor Australien auf Grund liefen und dessen Besatzung mehrere Monate auf einsamen Inseln überleben musste. Wir müssen zum Glück nicht selber auf ein solches Schiff steigen und gönnen uns am Meer ein frisches Fish’n’Chips. Was wir wohl heute essen würden, wären statt den Engländern mit ihrer “Kulinarik” die Holländer oder gar die Franzosen schneller gewesen?
Stirling Range National Park
Unser Pass bleibt bei den Chinesen und wir haben einige Tage Zeit, bis wir das Visum hoffentlich abholen können. So fahren wir wieder aus der Stadt und Richtung Süden. Wir wollen den Bluff Knoll besteigen, den höchsten Berg von Südwestaustralien. Leider ist bei unsere Ankunft den Weg dorthin gesperrt. Seit paar Tagen wird eine Wanderin vermisst und wurde gerade ihre Leiche in der Nähe des Gipfels gefunden. Nicht gerade unsere beste Motivation, einen Berg zu erklimmen. Der nette Ranger empfiehlt uns jedoch eine Alternative, den zweithöchsten Berg des Parks. Als wir den steilen Gipfel sehen, sind wir erst nicht sicher ob es machbar ist. Wr wagens und haben es nicht bereut! Nach einem steilen Aufstieg über Geröll erreichen wir den flachen Gipfel, der uns eine wunderbare Aussicht über den Park bietet. Der Gipfel des “Toolbrunup” war definitiv ein guter Trostpreis.
Wlliam Bay National Park
Nach der Anstrengung wollen wir uns wieder entspannen: Wir fahren wieder an die Südküste. Wir besuchen die Elefantenfelsen, die in einer kleinen, paradiesischen Bucht liegen. Weshalb Elephant Rock? Wer genügend Fantasie hat, sieht hier eine ganze Menge Elefanten im türkis farbigen Meer baden. Auch Séverine wagt sich kurz rein. Viel kälter als die Aare ist das Meer doch nicht. Knapp hundert Meter weiter befinden sich die “grünen Pools”. Auch ein perfekter Ort, um von der starken Brandung geschützt zum schwimmen. Wir verzichten darauf: Die Wenigen, die sich ins Wasser wagen, haben einen dicken Neopren-Anzug an.
Walpole-Nornarup National Park
Die Region im Südwesten ist sehr grün und stark bewaldet. Ein gute Abwechslung zu all der Wüste oder Halbwüste. Wir fahren stundenlang durch dichten Wald und machen halt beim Walpole-Normarup Nationalpark. Er ist Heimat der grossen “Red-tingle” und des Karri-Baums. Hauptattraktion ist der “Treetop-Walk” – ein Weg in den Baumkronen. Wir bleiben lieber am Boden und laufen den “Ancient Empire Walk” ab – ganz früh am Morgen sind wir alleine unter den Mammutbäumen. Speziell sind die Bäume, da sind innen oft hohl und vom Feuer “angefressen” sind. Sie überleben trotzdem, da sich die “lebenden” Teile auf der Aussenseite befinden. So können wir durch Bäume laufen oder in Bäumen “stehen”. Auf dem Weiterweg machen wir noch Halt beim “Giant Tingle”, dem grössten Baum in der Region. Gerade Aaron gefällt hier sehr – er liebt Wald in allen Formen.
Weg in den Norden (Perth – Karijini Nationalpark)
Am nächsten Tag fahren wir nervös nach Perth zurück. Haben die Chinesen uns ein Visum ausgestellt? Oder müssen wir unsere Reisepläne über den Haufen werfen? Erleichtert atmen wir auf, als uns die Chinesen unsere Pässe zurückgeben. Wir dürfen einreisen – alles weitere dann hoffentlich in unserem Blog über China!
Wir haben noch 14 Tage Zeit, bevor wir den Camper wieder in Perth abgeben. Zeit genug, den Nordwesten Australiens zu entdecken! Wir wollen unbedingt den Karijini Nationalpark im Norden sehen. Einziges “Problem”: Der Park liegt 1300 Kilometer von Perth entfernt. Unser Plan ist es, im Landesinneren zum Park zu fahren und dann der Küste entlang nach Perth zurück. Die nächsten 1.5 Tage sind unspektakulär: Wir fahren endlos durchs Outback in Richtung Norden. Am zweiten Tag machen wir über 800 Kilometer. Es gibt einfach nichts anzusehen auf dieser Strecke. Ab und zu passieren wir eine Alte Goldgräberstadt. Die Region lebt heute noch von den Minen, häufig Gold- oder Eisenerzminen im Tagebau. Neben uns ziehen unzählige Termitenhügel und riesige Adler auf überfahrenen Kängurus vorbei. Wir finden, dass die “little sandy” Wüste, durch deren wir fahren gar nicht so “little” ist.
Karijini Nationalpark
Am Donnerstag Mittag sind wir in Perth losgefahren, am Samstag Mittag kommen wir im Karijini Nationalpark an. Er ist einer der grössten Parks im Westen Australiens und wieder auf dem “Tourist Trail”. Unser zweites Hörbuch ist auch zu Ende und so beginnen wir gleich nach der Ankunft mit der Erkundung der Ersten der sieben Schluchten des Parks.
Dales Gorge
Diese Schlucht ist einfach erreichbar durch eine angenehme asphaltierte Strasse und wir werden auch unsere erste Nacht auf dem Campingplatz nebenan übernachten. Bei dieser Schlucht stehen mehrere kürzere Wanderung zur Verfügung. Für welche wir uns entschieden haben? Ist doch klar, für Alle. Wir wandern zuerst am Rim entlang bevor wir steil in die Schlucht hinab steigen: Die Landschaft ist einzigartig, knallroter Stein im Kontrast mit der grünen Vegetation in der Schlucht. Oft ist diese nur ein paar Meter breit und am Ende befindet sich der türkis blaue Circular Pool Unser Glück, dass das Wasser kalt ist und somit die meisten Besucher lieber nur ein Foto schiessen und wieder gehen. Séverine springt rein und fühlt sich wie neu geboren. Bei dieser Hitze um 30 Grad ist das Baden herrlich. Aaron wagt sich nur für paar Sekunden rein und entscheidet sich doch lieber den Pool von aussen zu bestaunen.
Nun gehts am durch die Schlucht zurück bis wir am andere Ende die Fortescue Fall erreichen. Dieser Pool unter den Wasserfall wird von der Sonne etwas gewärmt und zieht mehr Leute an, zweite Chance für Aaron ein wenig zu schwimmen! Der Ausstieg aus der Schlucht ist durch eine moderne Stahltreppe ein Kinderspiel.
Weano & HancockGorges
Früh gehts zu den weiteren Schluchten. Auf einer 12 Km nicht asphaltierten und sehr mühsamen Strasse erreichen wir den Parkplatz für die Weano und Hancock Schluchten. Auch hier entscheiden wir uns wieder alle Wege zu wandern. Zuerst wandern wir in der Weano Schlucht entlang. Beeindruckend sind vor allem die Steine: Die Wände bestehen aus ganz vielen einzelnen Schichten, welche in Millionen von Jahren entstanden sind. Fast so, als hätte jemand Backsteine aufeinander gestapelt und diese seien miteinander verschmolzen. Kurz vor Ende wird die Schlucht schmaler und die Landschaft erinnert immer mehr an einem Abenteuerfilm a la Indiana Jones. Am Ende wartet der Handrail-Pool auf uns, welcher einfach über einen “Handrail” erreichbar ist. Aus Baden verzichten wir am Morgen noch – es ist erstaunlich frisch in der Schlucht.
Wir steigen wieder auf und schauen uns die Schluchten von verschiedenen Lookouts von oben an. Es ist ein anderes, nicht minder beeindruckendes Bild. Von uns kommen vier tiefe Schluchten aus unterschiedlichen Richtungen zusammen und treffen sich bei einem grossen Pool.
Weiter gehts in die Hancock Schlucht. Nach dem Abstieg und einigen Metern heisst es Schuhe ausziehen. Wir zögern kurz aber wagen den Weiterweg: Knietief im kalten Wasser gehts weiter bevor wir uns entlang eines tiefen Pools an der Wand hangeln. Wir erreichen wieder trockenen Boden in einem Amphitheater, bevors in den “Spider Walk” geht. Barfuss durch einen kleinen Wasserfall erreichen wir einen wunderschönen Pool zum Baden. Das Wasser ist kalt und erfrischend. Wir haben Glück und haben den Pool für uns alleine. Hier ist die Schlucht jedoch noch nicht zu Ende. Durch ein Fenster im Fels können wir tiefer in der Schlucht schauen. Leider ist aber für Wanderer hier Schluss. So gehts für uns über den gleichen, abenteuerlichen Weg zurück – was für ein wunderschöner Ort!
Joffre und Knox Gorge
Wir haben noch nicht genug von den Schluchten und fahren 20 Kilometer Schotterpiste weiter zur Knox Schlucht. Dort geht es richtig steil herunter, bevor wir die Schlucht abgesehen unzähliger Spinnen praktisch für uns alleine haben. Wir laufen bis ans Ende des Weges, wo die Schlucht nur noch einige Zentimeter breit ist. Der Durchgang sieht aus wie ein Tor nach “Mordor” und wird auch das “Auge von Mordor” genannt. Da kehren wir doch lieber um und steigen in der brütenden Hitze wieder auf.
Unsere Beine sind langsam müde vom ständigen auf und ab, aber wir kommen noch an einer letzten Schlucht vorbei. Wir wollen nämlich ein letztes Mal baden gehen. Bei der Joffre Schlucht sei vor allem der Wasserfall spannend. Dieser ist aber momentan völlig inexistent, da es lange nicht geregnet hat. Das merken wir natürlich erst, als wir am Boden der Schlucht angekommen sind. So bleiben wir trocken und verschwitzt. Schade – aber immerhin haben wir heute mal einen Campingplatz mit Dusche. Erschöpft nach vier Schluchten fallen wir schon um 8 Uhr am Abend in den Schlaf…
Bruce Summit
Ausgeschluchtet – jetzt gehts wieder in die Höhe. Wenn wir früh schlafen gehen, können wir ja früh aufstehen. Gleich nach Sonnenaufgang starten wir zum Bruce Summit. Eine eigentlich ziemlich einfache Wanderung (10km, 500hm), unter der brütenden Sonne im Outback aber doch eine Herausforderung. Es geht zuerst über einen Grat zum Berg – mit Ausblick auf eine Mine, was den sonst ? Da fragen wir uns, was ist zuerst hier gewesen – der Nationalpark oder die Mine? Es war der Park. In den 90er Jahren wurde dann ein Teil “herausgeschnitten”, um einer weiteren Eisenerzmine Platz zu machen. Geld regiert auch in Australien. Wir klettern über einzelne steile Passagen zum Gipfel und haben eine schöne 360 Grad Aussicht auf die roten Berge der Umgebung. Gegen Mittag sind wir wieder unten, fahren zum nächsten Kaff (Tom Prince) und füllen unsere Vorräte auf. Am Nachmittag fahren wir wieder in Richtung Meer bevor wir auf einer schönen Raststätte im Outback unter dem Mondschein übernachten…
Ningaloo Riff & Cape Range Nationalpark
Vom Outback direkt ins Meer. Wir besuchen die nächsten drei Tage das Ningaloo Riff, welches als UNESCO Erbe deklariert wurde. Er gilt mit über 250 Kilometer Länge als eines der längsten Saumriffe der Welt und ist Heimat vieler Korallen und Fischen. Das ist es der perfekte Ort, um erstmal unser neu gekauftes Schnorchelset auszuprobieren.
Coral Bay
Wir fangen mit einem einfachen, familienfreundlichen Strand an. Die Sicht ist trüber als in der Südsee, aber die Fische sind genauso farbig. Von kleinen Fischlein bis zu 60 Zentimeter langen Fischen ist alles dabei. Nicht schlecht für einen ersten Schnorchelgang direkt vom Strand aus. Nach paar Stunden im Wasser meldet sich der Hunger. Wir haben gehört die Bäckerei im Dorf habe sehr viele nette Süssigkeiten, das müssen wir natürlich testen. Es ist Hochsaison in der Region, wir haben etwas Mühe einen Campingplatz zu finden – das erste Mal seit einigen Wochen auf unserer Reise. Es hat auch erstmals wieder mehr ausländische Touristen als Australier unterwegs. Wir übernachten auf einer aktiven Vieh-Farm im Outback. Ein schöner Ort und ein authentischer EInblick, wie das Leben im Outback ist.
Lake Side
Am nächsten Tag fahren über Exmouth in den Cape Range Nationalpark. Unser erster Schnorchelort ist der “Lake Side”, wo wir neben den vielen Fischen auch grosse Meeresschildkröten und die “blue spotted rays” sehen.
Oyster Beach
Wir fahren weiter zum Oyster Beach, wo das Wasser nur bei Flut betreten werden kann. Es reicht uns gerade noch für einen Schnorchelgang und leider sehen wir keine Schildkröten mehr. Weniger begeistert fahren wir noch zu einem dritten und letzten Schnorchelgang.
Turquoise Bay
Wie der name es schon verrät ist das Wasser türkisblau und kristallklar in der “Turquoise Bay”. Beim “drift snorkeling” lassen wir uns von der Strömung ziehen. Für Séverine wird das ein kurzer Schnorchelgang, als sie gerade ein Brillenproblem versucht zu lösen wird sie gegen das RIff gestossen. Nicht schlimm, aber sie schürft den Fuss ziemlich auf, so dass die Blutung kaum zu stoppen ist. Während sie sich die Wunde von Sand reinigt und sich einen kleinen Druckverband macht, schnorchelt Aaron weiter mit paar Riff-Haien. Da war Séverine dann doch froh, frühzeitig aus dem Wasser zu kommen.
Cape Range Nationalpark
Wir übernachten im Cape Range Nationalpark welcher die Küste vor dem Riff schützt. Wohl einer der schönsten Campingplätze unserer Reise: Wir haben vom Platz aus einen eigenen Zugang zum Meer, kaum 100 Meter entfernt liegt der menschenleere Sandstrand mit dem Riff zum Schnorcheln. Am letzten Tag wollen wir auch die “Landseite” des Parks erkunden und wir wandern durch die ausgetrocknete Mandu Mandu Schlucht. Nicht ganz so beeindruckend wie der Karijini Nationalpark, dafür mit einer schönen Sicht aufs Meer. Wir laufen im Flussbett entlang bis wir das Ende der Schlucht erreichen und steigen dann steil die Felswand auf. Den ganzen Weg versuchen wir die herzigen Fels Wallabies zu finden, welche hier sehr verbreitet sind – leider ohne Erfolg. Als wir zurück beim Auto sind, zeigt es uns 40°C an – um 10h00 Morgens! Der Campervan ist wohl ein wenig überhitzt und übertreibt die Temperatur, aber es genügt uns zu überzeugen nochmals ins Meer zu springen, bevor wir uns auf die Weiterfahrt machen. Wir schnorcheln nochmals am “Lakeside” Ort, wo wir am Vortag Schildkröten gesehen haben. Neben den Schildkröten findet Séverine sogar einen etwa 2 Meter breiten Rochen. Was für ein Abschluss dieses Parks – für uns einer der schönsten Orte, wo wir jemals geschnorchelt haben.
Shark Bay
Nach einer weiteren Nacht auf einer kostenlosen Highway-Raststätte erreichen wir die Shark Bay und besuchen als Erstes die Stromatoliten vom Hamelin Pool. Dies sind Urformen biologischen Lebens, bevor sich alles Andere auf der Erde entwickeln konnte. Dank dem hochen Salzgehalt und der extremen Hitze in der Bucht konnten die Bakterien an dieser Stelle überleben und sich vermehren. Für uns ist es ziemlich unspektakulär anzusehen – wir haben auch gerade kein Mikroskop dabei. Aber eigentlich ist es etwas vom Spektakulärsten, dass die Küste zu bieten hat. Aaron übernimmt die Lehrer Aufgabe und leiert Séverine alle Infos von Wikipedia herunter die er finden kann…
Wir fahren einmal die Halbinsel hinauf bis zum Hauptort Denham und machen unterwegs einige Stopps. Bekannt ist der Shell Beach – ein kilometerlanger Strand bestehend aus bis zu 10 Meter hohen Muschelresten. Wir werden fast blind – so hell ist der Strand. Das Wasser ist aber nur knöcheltief – soll aufgrund seinem hohen Salzgehalt jedoch wunderbar sein um zu floaten. Genauso so seicht ist die kleinen Lagune von Denham, wo Aaron eigentlich noch Baden wollte. Wird heute wohl nichts mehr aus Baden. Wir gönnen uns eine Glace und schauen uns das verschlafene Dorf an. Aus dem Muschelgestein wurden früher offenbar auch Gebäude gebaut und so steht hier das einzige Restaurant vollständig aus Muscheln. So richtig aus den Socken haut uns die Shark Bay nicht, wir sind wohl etwas zu verwöhnt von den letzten Tagen und Wochen, wo ein Highlight das nächste jagte. Leider ist ein grosser Teil der Region (den Francois Peron NP) nur mit einem 4×4 erreichbar. Es ist das erste Mal auf unserer Reise in Australien, wo wir etwas nicht machen können, da wir keinen 4×4 haben. Immer hin können wir das Feuerwerk des Fischersfestival über dem Meer mitansehen. Ganz schön!
Am nächsten Tag fahren wir früh nach Monkey Mia zu den Delfinen. Jeden Morgen kommen Delfine (grosse Tümmler) an den Strand. Dabei schauen natürlich eine Horde Touristen zu und das ganze heisst dann “delphine experience”. Es ist ziemlich touristisch, die Stimmung mit den Tieren direkt vor unseren Füssen so früh am Morgen aber wirklich schön. Einige glückliche, ausgewählte Touris dürfen einen Delfin von Hand zu füttern. Aaron ist dann auch einer der Glücklichen, die von den Rangern ausgewählt werden. Der Delfin kommt bis auf wenige Zentimeter heran und schnappt sich den Fisch. Im richtigen Moment loslassen ist wichtig, dieTiere haben bis 80 Zähne, welche ganz schön scharf aussehen! Trotzdem: wer einmal Filiper gesehen hat kann von diese Tiere keine Angst kriegen! Kinderheitserinnerungen!
Kalbarri Nationalpark
Es geht weiter südwärts und wieder Richtung Perth zu (leider!). Wir machen Halt in Kalbarri und im gleichnamigen Nationalpark, welche das Flussdelta des Murchison Rivers schützt. Bei der Anfahrt machen wir Halt bei zwei Lookouts: Der grünbraune Fluss schlängelt sich durch den roten Stein und durch die Schlucht, bei der auf beiden Seiten rote Felswände emporragen.
Wir schlafen auf einer Pferderanch bevors früh morgens wieder in den Park geht. Eigentlich wollten wir die längste Wanderung in der Schlucht machen, aber wir werden von Regen überrascht. Wir haben fast vergessen was das ist! So machen wir das obligatorische Foto beim “Nature Window”, einer Steinformation hoch über der Schlucht. Weiter geht es zum “Z-Bend” Lookout, da steigen wir über steile Leitern bis zum Fluss ab, wo dann die Sonne wieder zum Vorschein kommt, was uns ein schöner Farbkontrast bietet: der grüne Fluss, der rote Stein, der gelbe Sand, die knallgrüne Vegetation.
Wir fahren zurück zur Küste und suchen einen Ort zum Baden und Schnorcheln. Das Wasser ist nicht mehr ganz so warm wie weiter nördlich, eine gute Erfrischung. Wir springen bei den “Blue holes” rein und schnorcheln eine Runde. Der Nationalpark schützt neben der Schlucht auch einen Teil der Küste mit verschiedenen Lookouts. Wir besuchen den Red Bluff und wandern zum “Mushroom rock”, eine Steinformation in Form eines riesigen Pilzes. Die Farben der Steine wechseln sich hier schön ab von gelb zu violet – kein Wunder heisst der Ort auch “Rainbow valley”.
Hutt Lagoon
Wir übernachten heute in Port Gregory, einem kleinen verschlafene Dorf. Touristen fahren hier nur wegen Einem vorbei, die Hutt Lagoon – auch bekannt als “pink lake”. In anderen Worten: alle suchen das perfekte Instagram Foto. Der Salzsee verdankt seine Farbe einer Grünalge und kommt bei Sonnenlicht besser zum Vorschein. Wir haben leider einen bewölkter Tag erwischt, trotzdem lässt sich die Darbe erkennen. Noch viel faszierender für uns war der augetrocknete Teil des Sees, welches wie kristallisiert war.
Jurien Bay
Wir fahren weiter südwärts und verbringen die Nacht auf dem Sandy Cape Zeltplatz – wohl eine der schönsten Übernachtungen unserer Reise. Direkt am menschenleeren Strand unter dem Sternenhimmmel. Wir erkunden das Kap noch etwas zu Fuss – hohe Sanddünen erstrecken sich auf allen Seiten. Den nächsten Tag nehmen wirs gemütlich: Wir verbringen die Zeit in einem Cafe und auf dem Campingplatz und überlegen uns, wo uns unsere Reise noch hinführen könnte, wenn wir dann von China weiterfliegen. Wir buchen uns einen Weiterflug und planen etwas den Besuch von Carmen (Schwester Séverine). Etwas Zeit am Strand verbringen wir dann trotzdem: Es ist offenbar völlig Nebensaision hier – kein Mensch weit und breit zu sehen. Das Wasser ist auch ziemlich kalt, aber für eine kurze Abkühlung geht es gerade noch. Wir werden traurig, als wir realisieren, dass uns nur noch zwei Nächte in unserem Campervan bleiben und wir schon bald, bald Australien verlassen werden. Wir sind uns einig, dass wir definitiv hier leben würden, wenn es nicht so weit weg von der Schweiz wäre…
Nambung Nationalpark: Pinnacles
Wir fahren kilometerweit durch dichten, grünen Busch bevor plötzlich hunderte der Säulen im gelben Sand vor uns stehen. Wir sind in unserem letzten Nationalpark angekommen – der Nambung Nationalpark, bekannt für seine “Pinnacles”. Das sind mehrere Meter hohe verwitterte Kalksteinsäulen. Wir laufen den 1,5 Kilometer Spaziergang durch die Säulen und fahren anschliessend noch den “Scenic Drive” ab. Wir sind früh morgens unterwegs und anstatt auf viele Touristen anzutreffen wie erwartet, hat es nur Kängurus auf dem Parkplatz. Australien ist schon cool. Der Park schützt neben den Kalksteinen auch etwas Küste und wir machen ohne vorher die Nacht durchzufeiern Halt bei der “Hangover bay”. Vom Strand ist vor lauter Seegras nicht viel zu sehen.
Perth zum zweiten
Wir fahren zurück nach Perth. Für unsere bevorstehende China-Reise müssen wir noch einige Dinge einkaufen, die wir in China nicht oder nur schwer bekommen werden, wie zum Beispiel Kontaktlinsen oder Schuhe, die nicht gefälscht sind. Dann machen wir uns daran, unseren Campervan aufzuräumen – eine ziemliche Sache nach fast sieben Wochen. Nach einer letzten Nacht darin, geben wir den Van traurig ab. Die Rückgabe verläuft zum Glück entspannt und wir bekommen unsere Depot von über 4500 Franken ohne Probleme zurück. Das deutsche Paar vor uns hatte mehr Probleme und musste 250 Dollar “Reinigungsgebühr” zahlen aufgrund eines roten Staubkorns, dass bei Ihnen gefunden wurde. Zum Glück, sind wir am Morgen noch kurz den Van waschen gegangen und haben die letzten Spuren von Gravelroads entfernt! Nun Zeit die Stadt ein wenig zu erkunden!
Rottnest Island
Einen letzten Tagesausflug in Australien liegt noch drin. Eine sehr unruhige 35 Minuten Überfahrt bringt uns von Fremantle zur Rottnest Island rüber. Viele Australier kommen für schönen Strände und Buchten rüber. An diesem Tag sind es vor allem chinesische Touristen, die für ein bekanntes Quokkaselfie rüber kommen. Das Quokka oder Kurzschwanzkänguru ist ein Beuteltierchen, dass auf der Insel zu Hause ist und sich mangels natürlichen Feinden rasant ausgebreitet hat. Es ist unglaublich herzig, mit seinen Knopfaugen und dem “lachenden” Schnauz. Wir mieten ein Velo für den Tag und fahren einigen Stränden und Buchten entlang, das Wasser ist glasklar. Leider ist der Wind ziemlich stark und kalt, die Wellen sind hoch und damit wird nichts mit Schnorcheln. Aaron wagt sich trotzdem ins Wasser – der letzte “Schwumm” auf dem Kontinent, muss doch noch sein. Natürlich verbringen auch wir viel Zeit mit den Quokka und lassen uns auch kein “Quokka-Selfies” entgehen. Die Tiere sind unglaublich neugierig und klettern sogar auf uns rum – sie riechen wohl das Schoggi-Croisant im Rucksack von Séverine. Nach einem schönen Tag auf der Insel landen wir wieder in Fremantle, wo wir noch den Abend verbringen, bevor es zurück in die Innenstadt von Perth geht.
Die letzten eineinhalb Tage verbringen dann in Perth selber und lassen unsere Australien-Reise ausklingen bevor es ins hektische Asien geht. So geniessen wir nochmals richtig guter Speck mit Rührei zum Frühstück und am Abend richtige Pizza vom Italiener und machen sonst nicht mehr viel…
Nach fast drei Monaten verlassen wir Australien. Wir haben viel gesehen. Es hat auch viel Leere zwischem dem Vielen. Es hat uns unglaublich gut gefallen und wir schliessen nicht aus, irgendwann wieder zurück zu kommen!
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