Myanmar
Wir verbringen zwei Wochen mit dem Rucksack im früheren Burma. Das äussert arme, bis vor kurzem abgeschottete Land zieht uns rasch in seinen Bann…
Yangon
Die Grossstadt mit fünf Millionen Einwohner ist ein guter Start um uns einen ersten Eindruck von Land zu machen. Wir besichtigen die wunderschöne Shwedagon Pagode, schlendern durch den Markt und erkunden einfach zu Fuss die Stadt. Die Stadt ist für (asiatische!) Verhältnisse erstaunlich grün, hat aber ein riesiges Verkehrsproblem. Aus irgendeinem Grund sind hier nähmlich Roller verboten. Dies führt zu elend langen Staus, selbst zum 15km entfernen Flughafen kann es durchaus 2 Stunden dauern. Wir übernachten in Downtown, ein wildes Gewusel aus britischen Kolonialgebäuden, Strassenküchen und kleinen Einkaufsläden. Als Transportmittel nutzen wir Taxis – der Preis ist egal wohin immer gleich, etwa 2 USD. Wir fühlen uns rasch wohl – endlich zurück in Asien!
Übernachtung: Lotus Bed &Breakfast
Yangon to Hpa-an and back
Wir wollen unbedingt die Region im Südosten der Stadt besuchen. Da wir nur wenig Zeit haben, entscheiden wir uns eine dreitägige Tour ab Yangon zu buchen. Ein privater Fahrer fuhr uns dann direkt zum kleinen Ort Hpa-an, um dort die wunderschöne Umgebung zu besichtigen. Der Ort liegt wunderschön umgeben von Bergen, Höhlen und Flüssen und ist ländlich geprägt. Die Höhlen werden oft als Tempel genutzt. Viel touristische Infrastruktur gibt es hier nicht – wir sind aber sicher, dass sich dies bald ändern wird.
Am nächsten Tag geht es zum Golden Rock, einer der heilligsten Orte für die Burmesen. Der Legende nach wird der goldene Felsen nur durch ein Haar von Buddha selbst vor dem Absturz bewahrt. Für die Fahrt dahin besteigen wir im “Base Camp” einen winzigen Truck mit “nur” 60 (!) Einheimischen. Der Fels befindet sich am Ende einer holprigen Bergstrasse und hat mit einer ruhigen Pilgerstätte nicht viel zu tun: Rund um den Felsen ist eine riesige Anlage mit Hotels, Restaurants und Ständen aufgebaut. Die Fahrt rauf und runter war für uns das eigentliche Erlebnis.
Am dritten Tag unserer Tour fahren wir bereits wieder Richtung Yangon und machten Halt in Bago und besuchen ein Kloster. Leider können wir diesen Ort nicht geniessen – manche Touristen scheinen zu glauben im Zoo zu sein und haben absolut keine Respekt vor den jungen Mönchen. Wir möchten einmal mehr Reisende sensibilsieren pizza kurier , Einheimische und deren Kultur zu respektieren und mit dem angemessenen Abstand zu begegenen.
Übernachtung: Galaxy Motel Hpa-An, The Eternity Resort und Galaxy Hotel
Tour: Kyaw Min Agung by Jack
Bagan
Bagan ist eine der grössten Templanlagen in Asien und einfach unbeschreiblich schön! Verteilt über eine riesige Fläche besichtigen wir hier unzählige Tempel. Wir verbringen hier ganze zweit Tage und mieten eine chinesischen Elektroroller um die Anlage auf eigene Faust zu erkunden. Am ersten Tag werden wir hinterrücks von einem Monsun überrascht – äussert knapp erreichen wir ein kleines Restaurant bevor gefühlt 10 Liter Wasser pro Sekunde aus dem Himmel kommen. Wir schauen den Kindern beim Baden in den Pfützen zu und geniessen die besten Frühlingsrollen unserer Reise. Am zweiten Tag können wir unseren Elektroroller nicht mehr starten. Die Einheimischen kommen schnell zu Hilfe und rufen unsere Vermietstation an. Diese kommen dann auch sofort mit einem neuen Roller – Danke! Abseits der grossen, bekanten Tempel sind wir hier oft alleine abseits vom Massentourismus unterwegs. Aber: Ein Bild sagt mehr als tausend Worte!
Übernachtung: Motel ZEIN
Von Bagan nach Mandalay: Monywa
Es gibt mehrere Möglichkeiten (Boot, Bus, Taxi) von Bagan nach Mandalay zu kommen. Wir entscheiden uns auf Grund der fehlenden Zeit wieder für ein Taxi, damit wir einen Abstecher nach Monywa machen könnten. Dies ist auch mit dem Bus in zwei Tagen machbar. Wer glaubt schon viele Buddhas auf seinen Reisen gesehen zu haben, war noch nie in Monywa. Monywa ist die Stadt der Buddhas! Hier ist nicht nur der zweigrösste Buddha der Welt zu sehen sondern auch und eine Pagode, welche aus 500’000 kleine Buddhas erbaut wurde. Beim grossen Buddah dachten wir: “Da haben wir bestimmt eine super Aussicht vom höchsten Stockwerk!”. Natürlich ist der Lift defekt (oder nocht gar nicht fertig?) und wir machen uns daran, die 31 Stockwerke nach oben zu laufen. Aber warum auch eine Aussichtsplattform ganz oben machen? Im Kopf des Buddah ist es einfach nur unglaublich heiss und die Fenster sind abgedeckt. Tja putty download , war aber ein gutes Training.
Driver: TravelSmith Adventure Travel (Preise zu hoch würden wir nicht empfehlen!)
Mandalay
Mandalay ist die zweitgrösste Stadt von Myanmar, hat aber den coolsten Namen. Um Mandalay zu besichtigen entscheiden wir uns, ein Taxi für einen Tag zu “mieten”. Wir sind nähmlich nur einen Tag hier, nachträglich würden wir hiermindestens zwei Tage einzuplanen: in der Stadt gibt es nähmlich viel zu sehen. Wir besuchen alte Kloster mit kunstvoll geschnitzem Holz, Kunsthandwerkstätten, den Hausberg “Mandalay Hill” und die Holzbrücke im Süden der Stadt. Vor allem die Goldwerkstätten faszinieren uns: Die Arbeiter hauen hier stundenlang mit schweren Hammern auf Gold ein, bis die ultradünnen Goldplättchen entstehen welche dann an den religösen Stätten verwendet werden. Mit diesen Männern würden wir uns nicht anlegen! Unser Highlight der Stadt ist aber das Restaurant “Shan ma ma”, wo es direkt auf der Strasse unglaublich feines Essen gibt.
Übernachtung: Diamonds Inn
Kyaukme
Von Mandalay aus nehmen wir um 04:00 morgens den Zug. Dieser kostet etwa 10h fahrt circa 2 USD. Der Zug ist sicherlich nicht das bequemste oder schnellste Transportmittel, viele Touristen entscheiden sich jedoch für den Zug wegen dem Goteik Viadukt, zu ihrer Zeit (so im Jahr 1900) eine der grössten Eisenbahnbrücken der Welt. Auch vor und nach der Brücke ist die Fahrt abwechslungsreich und bietete schöne Aussichten auf die Hügel und Landschaften.
Die meisten Reisenden fahren von Mandalay nach Hispaw – wir steigen bereits in Kyaukme aus und entkommen so den Touristen. Hier zeigt sich Burma authentisch und es gibt es nur wenige Restaurants und noch weniger englische Karten. Auch die Übernachtungsmöglichkeiten sind (noch?) sehr begrenzt, online besteht fast keine Buchungsmöglichkeit. Die Stadt selber hat nicht viel zu bieten, ist aber ein guter Ausgangspunkt für Touren. So buchen wir dann auch eine Tour in die Bergdörfer der Region…
Am nächsten Tag fahren etwa drei Stunden mit einem kleineren Motorrad in die Berge (Aaron lernt vorher noch schnell ein geschaltetes Motorrad zu fahren) und unternehmen kleine Wanderungen, besichtigen Schulen und übernachten bei einer einheimischer Familie. Dies ist ein sehr authentisches Erlebnis, da wir direkt im “Wohnzimmer” einer Familie übernachten können. Nach dem äussert feinen Abendessen, welche die Familie zubereitet hat, geniessen wir den Reisschnaps, welchen wir unterwegs gekauft haben. Das kommt Séverine gerade Recht, denn so lösen sich ihre Bauchschmerzen. Leider sind im Shan Staat neben uns verschiedene bewaffnete und teils verfeindete Gruppen unterwegs. Auch wir begegenen einer solchen bis an die Zähne bewaffneten Gruppe und bekommen viele Waffen zu sehen. Die Bevölkerung wird hier immer wieder in den Konflikt gezogen – kein Wunder, dass alle jungen Einwohner die äussert armen Dörfer verlassen und anderen Orten nach Arbeit suchen. Uns wird hier wiedereinmal bewusst, wie gut es uns geht…
Übernachtung Kyaukme: Northern Rock Lodge
Tour: Mit Thura Tours (Guide Thura)
Inle Lake
Nach paar Tagen weit weg vom Tourismus fahren wir von Kyaukme via Nachtbus zum Dorf Nyaung Shwe am Inle-See. Dies ist sicherlich einer der touristischten Orten in Burma. Der See ist der zweitgrösste See des Landes und kann mittels Boottouren erkundet werden. Auf dem See sind ganze Dörfer, Märkte und die bekannten Ein-Bein-Ruderer zu sehen. Die Landschaft ist hier wunderschön und die Backpacker-Atmosphäre im Dorf entspannt.
Am zweiten Tag wollen wir das Pagodenfeld von Kakku besichtigen. Dieses befindet sich rund zwei Autostunden entfernt im Gebiet der Volksgruppe “Pa-O”. Bis vor einigen Jahren war der Besuch für Touristen verboten. Obwohl in vielen Reisebüchern das Gegenteil steht, ist hier eine Anreise ohne Guide problemlos möglich. Die Anreise ist es definitiv wert: Hier stehen etwa 2500 Stupas dicht aufeinander, ein absolutes Highlight unserer Myanmar-Reise.
Zurück beim Inle-See merken wir, dass wir Glück haben und uns während der Zeit des “Fire Ballon Festival” in der Region befinden. Mittels eines Sammeltaxis fahren wir am Abend eine Stunde zur Eröffnungsfeier des Festivals nach Taunggyi, der Hauptstadt des Shan Staates. Dieses Festival ist wahrscheinlich eine der gefährlichsten Erfahrungen von Myanmar (oder der Welt?), die ein Reisender machen kann. Hier werden mitten in einer riesigen Menschenmenge Ballons mit Feuerwerk in den Himmel gelassen. Kaum inder Luft, explodiert das Feuerwerk in alle Richtungen, vor allem auch auf die Besucher darunter. Am Anfang finden wir das ja noch ganz lustig, mit der Zeit nehmen wir immer mehr Abstand. Später werden wir wir einer Schweizer Zeitung entnehmen, dass paar Tage später jemand schwer getrofen wurde und gestorben ist. Aber genau hier erleben wir die Kultur Myanmars hautnah und konnten mit den Burmesen in Kontakt kommen. Diesen waren aber zu später Stunde auf Grund des vielen Gratis-Wiskeys nur noch bedingt ansprechbar…
Übernachtung: Trinity Family Inn
Boottour auf dem See direkt im Hotel gebucht faire Preisen
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