Marokko
Eine Woche verbringen wir im Maghreb und wären gerne länger gelieben. Von Marrakesch aus erkunden wir die Wüste und machen Tagesausflüge.
Marrakesch
Marrakesch ist die ehemalige Hauptstadt des marrokanischen Reiches. Hier erwarten uns viele Moscheen, Paläste und Gärten. Die Altstadt (Medina) ist eine dicht bebaute, von Mauern umgebene mittelalterliche Stadt aus der Berberzeit. Zwischen ihren labyrinthischen Gassen finden sich geschäftige Souks (Märkte), auf denen traditionelle Kleidung, Töpferei und Schmuck angeboten werden. Hier kann mich sich richtig verirren lassen.
Zu unseren Highlights in Marrakesch zählen wir den grössten Platz Djemaa el-Fna. Der Platz erwacht bereits um 10h00 morgens mit Schlangenbeschwörer, Henna Tätowierer und seinen Orangenverkäufern. Hier gönnen wir uns einen richtigen guten frisch gepressten Orangensaft und setzen uns in ein kleines Restaurant am Platz (Chegrouni) und lassen den lebendigen Platz auf uns wirken.
Weitere Sehenswürdigkeit der Medina sind die Ali-ben-Youssef-Medersa, einst die grösste Koranschule Nordafrikas oder die weitläufigen Grundmauern des ehemaligen Palastes El Badi und die Saaditengräber. Ein wenig weiter entfernt von der Medina befindet sich der Jardin Ménara – ein kleiner Garten. Hier sind auch kaum Touristen zu sehen. Vorrallem junge Paare scheinen sich gerne hier abseits der Blicke der Eltern zu treffen. Der bekanntere Jardin Marjorelle – ein kleiner Botanischer Garten – ist für uns einer der schönsten Orte Marrakeschs.
Unsere Desert Tour
Um die Sahara zu sehen, buchen wir eine dreitägige Tour mit zwei Übernachtungen ab Marrakesch. Ali unser Guide holte uns auf dem Djemaa el-Fna Platz ab. Am ersten Tag fahren wir zum Atlas Gebirge (im Summer kann man hier Wandertouren unternehmen) und machen auf dem Tizi Ntichka Pass (2260müM) halt um die Aussicht zu geniessen. Weiter gehts zu Aitbenhadou, eine befestigte Stadt am Fusse des Atlas im Südosten Marokkos. Der komplette alte Ortskern ist seit dem Jahr 1987 von der UNESCO als Weltkulturerbe anerkannt. Hier erkunden wir die Stadt auf eigene Faust. Anschliessend fahren wir in Dadestal via Valley of Roses (die Rosen waren leider im März nicht am blühen), wo wir die Nacht in einer Berghütte schlafen. Zum Abend essen war eine Tajine (traditionelles Gericht in Lehm gebrannte Schüssel) mit Musik und Tanz angesagt. In der Nacht wird es sehr kalt – selbst die drei Wolldecken im Zimmer reichen kaum aus.
Am zweiten Tag fahren wir zur Tondra-Schlucht, wo wir die Schlucht erkunden. Die bis zu 300 Meter hohen Steilwände der Schlucht sind sehr eindrücklich und sehr attraktiv zum Klettern. Nach einem Spaziergang durch die Schlucht fahren wir nach Merzouga, wo wir auf Kamele umsteigen. Wir machen uns auf den rund zweistündigen Weg auf dem Kamel durch die wunderschöne Dünenlandschaft und treffen kurz vor Sonnenuntergang in unserem Camp ein. Hier werden wir bekocht und geniessen den Abend am Lagerfeuer mit Gesang und Trommeln der Beduinen. Am dritten Tag heisst es früh aufstehen um den Sonnenaufgang auf dem Kamel zu geniessen. Der Rest ist unspektakulär: Wieder aus der Wüste, fahren wir rund 8 Stunden zurück nach Marrakesch. Im Radio laufen die ganze Zeit die selben zwei Lieder in der Endlosschlaufe, was unseren Fahrer aber keinesfalls störrt…
Tour: cameltrekking (http://www.cameltrekking.com/)
Wasserfälle von Ouzoud
Zurück in Marrakesch buchen wir an einem der zahlreichen Tourständen eine Tagestour zu den Wasserfälle von Ouzoud – 150 km nordöstlich von Marrakesch. Sie gelten als die höchsten und schönsten Wasserfälle Marokkos. Wir werden auch hier wieder auf Djemaa el-Fna von einem Van aufgeladen und fahren früh morgens ab. Dort angekommen, spazieren wir zu den Wasserfälle. Die Wasserfälle fallen in mehreren Etagen insgesamt 110 Meter über rote Felsen ab. Die Ufer der Wasserfälle sind von Feigenbäumen und urwaldähnlichen Lianen bewachsen. Es besteht die Möglichkeit eine kleine Bootstour zu machen, dies haben wir unterlassen, da wir den Wasserfälle bereits sehr nahe treten können. Die Reise ist auf jedenfall Wert und würde es jedem empfehlen wenn die Zeit reicht.
Casablanca
Casablanca steht als Kontrast zu Marrakesh für das moderne Marrokko. Sie ist mit rund 3,6 Mio. Einwohnern die grösste Stadt des Landes. Mit dem Zug erreichen wir Casablanca in rund drei Stunden von Marrakesh. Die Zugtickets kann man direkt am Bahnhof von Marrakesch kaufen. Nicht viele Reisende scheinen hier einen Stopp enzulegen, wir sind weit und breit die einzigen Touristen. Wir schlendern durch die Strassen haben wieder das Gefühl in Europa zu sein. Die riesige Moschee Hassan II bestätigt jedoch, dass wir immer noch in Marokko sind. Sie ist mit ihrem 200 Meter hohen Minarett eine der grössten und schönsten Moscheen der Welt. Sie kann bis zu 25.000 Gläubige empfangen und hat eine besonders wertvolle kunsthandwerkliche Ausstattung. Die Moschee ist auch für Nicht-Muslime in Form einer Führung besuchbar. Anschliessend spazieren wir der Küste entlang und erreichen die Marocco Mall, die mit 600 Ladengeschäften und einer Fläche von 250.000 m² das größte Einkaufszentrum Afrikas ist. Hier gibt es neben den Luxus Boutiquen auch Haie die im riesigen Auqariums schwimmen. Casablanca ist ansonsten eine arme Stadt und hat einen grossen Slumgürtel. Armut und Reichtum liegen hier sehr nahe beieinander…
Nach der Rückkehr aus Casablance verbringen wir nochmals einen Tag in Marrakesh. Leider haben wir die Vielseitigkeit und die Schönheit dieses Landes unterschätzt. Die zehn Tage in Marroko waren verzaubernd aber leider viel zu kurz. Wir statten dem Land sicher nochmals einen Besuch ab.
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