Galapagos
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Santa Cruz
Wir beginnen unsere Galapagos Reise auf Isla Santa Cruz – genauer in Puerto Ayora, der grössten Stadt der Galapagos. Die Stadt hat mehrere kleine Supermärkte, die es uns ermöglichen, uns über die nächsten vier Tage selbst zu versorgen. Restaurants sind hier nämlich alles andere als günstig, es sind wieder europäischen Preise zu bezahlen, da es extrem touristisch ist und alles vom Festland hergebracht werden muss. Auch die Preise für Tagestouren sind hoch, unter 150$ pro Tag (!) wirds schwierig. Laut Einheimischen sind die Preisen hier seit 2015 stark gestiegen, als Backpacker mit kleinem Budget passen wir also nicht so rein. Trotzdem können wir viel auf eigene Faust machen: Wir verbringen zwei Tage ohne Tour an Land und erkunden die kostenlosen Aktivitäten und machen am dritten Tag eine Tour:
Darwin Station
Früh morgens spazieren wir zur Darwin Station. Dort erfahren wir viel über die Geschichte der endemischen Schildkröten. Die Station hat eine Schildkrötenzucht, die das Überleben der Art sichert. Die Schildkröten werden als Erwachsene (nach über 40 Jahren!) frei gelassen und sind auf der ganze Insel zu beobachten. Spannend ist, dass auf jeder Insel eine andere Art entstanden ist. Kein Wunder hat Charles Darwin hier wichtige Beweise für seine Theorie gefunden. Etwas makaber: der weltbekannte Schildkrot “Lonesome George”, der Letzte seiner Gattung ist hier zu sehen. Jahrzehntelang wurde erfolglos versucht, eine Partnerin für ihn zu finden, jetzt ist er ausgestopft in einem klimatisierten Raum zu sehen.
Tortuga Bay
Anschliessend gehen wir über einem 2km langen Pfad, auf der andere Seite der Stadt, zur Tortuga Bay. In Tortuga sind zwar keine Schildkröte zu sehen, aber der weisse Sandstrand gehöre zu den schönsten Südamerikas. Und er ist wirklich wunderschön! Hier sind nur Surfer im Wasser, da es eine zu starke Strömung hat zum Baden. Wie spazieren bis zum nächsten Strand, wo wir uns ein Kajak mieten. Wir sehen die ersten Leguane und den ersten Blaufusstöpel (Blue footed boobie). Auch Meeresschildkröten schwimmen rund um unser Kajak…
North Seymour
Am zweiten Tag leisten wir uns eine Tagestour nach North Seymour auf der Jacht “Promesa”. Das Highend Boot zieht sich auch Luxus Touristen an, wir aber haben die Tour am Abend vorher zum last minute Preis gekauft (160$!) und wir passen wieder nicht so rein – das ist den Tieren aber zum Glück egal. Zuerst halten wir unterwegs für einen Schnorchelgang. Und bereits da sind wir völlig begeistert: neben der Fischen schwimmen Meeresschildkröte um uns herum. Wieder an Bord wird uns ein frisch zubereitete Thonfilet mit Gemüse serviert. Hmm lecker! Nun fahren wir nach Seymour: die Insel zeichnet sich durch ihre Tiervielfalt aus: Seelöwen, Blaufusstölpel, Landleguane und die Fregattvögeln mit ihren roten Kehlsäcken finden wir hier. Die Tour hatte ihren Preis, aber hat sich für uns auf jeden Fall gelohnt!
Highlands Santa Cruz
Am dritte Tag besuchen wir die weiteren Sehenswürdigkeiten von Santa Cruz auf eigene Faust und schonen somit unserem Portemonnaie 😉 Am Morgen beanspruchen wir ein Taxi für 3h und fahren zu drei Punkten im Hochland der Insel:
Los Gemelos
Als erstes fahren wir zu den Gemelos (die Zwillings Krater der Insel). Die Landschaft ist im Gegensatz zum kargen Rest der Insel grün und feucht. Die Kater sind durch einen Einbruch von leeren Magmakammer entstanden und erscheinen uns riesig. Wir spazieren hier 20-30min entlang der Krater.
Lava Tunel
Nun gehts das Loch hinab in den Lava Tunnel – entstanden durch riesige Lavaströme. Der Tunnel wirkt riesig und Aaron ist voll begeistert. Séverine weniger. Wir durchqueren eine enge Passage – so eng, dass wir auf dem Bauch am Boden durchrutschen müssen. Der Tunnel ist gut beleuchtet und ca. 500m lang. Spannend!
Rancho Primicias
Als Letztes besuchen wir eine Ranch für Riesenschildkröten (5$). Die Tiere leben hier halbwild in einem Park und wir können uns ohne Zaun bis auf 2 Meter an die Tiere nähern. Es ist, als sei die Welt in Zeitlupe: Die Tiere essen und spazieren in gemütlichen Tempo durch den Park und lassen sich von uns nicht stören. Einige Tiere werden ebenfalls auf der Insel ausgesetzt, um den Bestand an wilden Tieren zu vergrössern.
Las Grietas
Nachmittags nehmen wir ein Wassertaxi für und gelangen somit am Strand “los Alemanes” (0.8$). Der kleine Strand befindet sind vor den teuren Hotelanlagen und ist nicht wirklich schön. Wir wandern durch riesige Kakteen zu den bakannten “Grietas” – ein ca. 5 Meter breiter Canyon mit glasklarem Wasser zum Schwimmen. Das Wasser ist so klar, dass wir das Schnorchel Equipment nicht brauchen um die riesigen Fische zu beobachten. Dies war unser Highlight vom Tag – auch wenn wir zu Beginn eigentlich gar keine Lust hatten dorthin zu gehen.
Übernachtung/Essen: im Hostel “mirador de Solitario george”, selbstgekocht von Chefkoch Séverine
Isla Isabela
Heute morgen geht es nun mit der Ferry auf die Nachbarinsel Isabela (25$, 2h). Mit unserem Speedboot Trauma aus Indonesien sind wir froh, ein gutes und offenes Boot zu haben. Das Meer war auch schön ruhig, so dass wir beide die ganze Fahrt geschlafen haben. In Puerto Vilamil angekommen – dem einzigen Ort auf der Insel – finden wir noch ein last minute Angebot zum Schnorchel (90$) für den Nachmittag.
Los Tuneles
Nach weiteren 45 Minuten Bootsfahrt müssen wir ins Wasser springen: Das Wasser ist trotz Swimsuits a**kalt. Wir verbringen eine Stunde lang unter Wasser und sehen innert kurze Zeit sehr viele Tiere. Es hat wieder Meeresschildkröten – nur noch grösser! Aarons Highlight sind hier aber die grosse Haie, die wir in Höhlen sehen. Diese schlafen dort am Tag in grossen Gruppen und bewegen sich keinen Milimeter. Séverine gefallen die kleinen Seepferden besser. Zurück an Bord schlottern wir so stark von der Kälte, dass wir den Tee zum aufwärmen kaum in der Hand halten können. Beim zweiten Schnorchelgang sind mehr die Felsformationen sehenswert, wobei sich dazwischen Rochen aufhalten. Am Schluss erkunden wir dir Tunnel Formationen von oben bei einem Spaziergang.
Am zweiten Tag auf Isabela erkunden wir die Insel wieder auf eigene Faust:
Flamingo Lagune & Turtle Farm
Morgens spazieren wir einen Holzsteg zu einer Schildkrötenfarm. Auf der Insel werden ein Teil der Eier der Tiere eingesammelt, um sie geschützt aufzuziehen. So sollen irgendwann wieder so viele Schildkröten auf der Insel leben, wie bevor der Mensch ankam. Das dauert aber noch lange, da die Tiere bis zu 150 Jahre alt werden und erst mit 25 Jahren ausgesetzt werden. Auf dem Weg sehen wir das erste Mal Flamingos. Die rosaroten Tiere schlafen mit dem Kopf auf dem eigenen Rücken in der Lagune.
La Mura de las Lagrimas
Zurück im Dorf mieten wir uns Velos und fahren damit dem langen, weissen Sandstrand entlang und erkunden ein wenig die Gegend. Wir laufen zu kleinen Lagunen und Stränden, sehen überall Leguane und Vögel und das erste Mal wilde Riesenschildkröten. Auf einem Aussichtspunkt haben wir einen wunderschönen Blick auf die Insel, die Bucht und das Meer – die schweisstreibende Fahrt hierher hat sich gelohnt! Am Ende besichtigen wir noch die Mura de las Lagrimas. Diese riesige Mauer im Nirgendwo wurde bis in den 50er Jahren von (politischen) Strafgefangenen errichtet bevor die Insel vom Tourismus entdeckt wurde.
Concha de Perla
Die kleine Bucht neben dem Dorf ist zu Fuss erreichbar und perfekt zum Schnorcheln. Aaron schwimmt hier ein paar Minuten mit einem Seelöwen, dieser wollte irgendwie spielen. Wunderschön wie nahe wir hier den Tieren kommen können!
Übernachtung: Hostel Punta Arena
Essen: Shawarma Hot kleines Restaurant mit fairen Preise für die Galapagos.
San Cristobal
Der nächste Tag ist ein Reisetag und gibt nicht viel her zum Erzählen: Statt mit dem Bus reisen wir mit dem Boot. Zweimal zwei Stunden mit hohem Wellengang auf kleinen Speedbooten – yeah! Das erste Boot um 5:30 am Morgen, war hilflos überfüllt mit einer Pauschaltourigruppe. Endlich in Puerto Aroya angekommen, müssen wir 5 Stunden die Zeit totschlagen bis die nächste Ferry nach San Cristobal fährt. Gegen Abend sind wir dann auf San Cristobal, unserer letzten Insel angekommen. Wir checken in unserem Guesthouse ein und haben ein Zimmer mit Terrasse und einen tollen Panoramablick über das Dorf, den Hafen und das Meer. Da ist die schreckliche Fahrt hier hin bereits vergessen.
Las Tijeretas
Etwas ausserhalb liegt das Interpretion Center mit einer interessanten Ausstellung zu den Galapagos. Von dort spazieren wir ein ein Weg, der zu einem Aussichtspunkt an einer Klippe führt. Von hier gehen wir noch ein Stück weiter und erreichen nach etwa einer Stunde einen einsamen Sandstrand “Baquerizo”. Wir sehen hier vom Strand aus sehr viele Meeresschildkröten und Fregattvögel. Der Himmel ist strahlend blau, das Wasser glasklar und der weisse Strand ist voller Tiere (Seelöwen, Leguane, Kraben, Schildkroten). Und das Alles ist hier gratis und zu Fuss erreichbar! Im Allgemeinen finden wir, dass sehr viel auf den Inseln zu bewundern sind ohne teure Kreuzfahrt / Touren. Meistens ist dafür ein wenig googlen und ein kleiner Fussweg notwendig – das lohnt sich aber! Wir laufen anschliessen zurück zur Bucht der Tijeretas, wo wunderschönes türkisen Wasser auf uns wartet. Hier schnorcheln wir mit einer Meeresschildkröte. Auf dem Weg zurück in die Stadt stoppen wir noch bei einem weiteren Strand (playa del amor), wo eine ganze Herde an Seelöwen zu beobachten sind. Die Babys sind einfach zuckersüss! Mit einem Taxi fahren wir nun auf die andere Stadtseite zum Loberia Strand. Dieser ist alles andere als einsam, ist aber super zum Schnorcheln, da ein vorgelagertes Riff die starken Wellen abfängt. Hier sehen wir im glasklaren Wasser hunderte verschiedene Fische in allen Farben und Formen.
Kicker Rock
Unsere letzte Tour unserer Galapagosreise führt und mit einem Katamaran raus zum Kicker Rock. Der Fels mitten im Meer gehört zu den top Ausflügen zum Tauchen und Schnorcheln. Für uns war es sehr
eindrücklich mitten im Meer rund so nahe an einen riesen Felsen zu schwimmen. Unter Wasser entdeckten wir viele Meeresschildkröten, drei verspielte Seelöwen die um uns herum schwammen, einen einzigen Galapagos Hai und tausende verschiedene Fische. Wir versuchen hier unsere ersten Male freedive – wir wollen unbedingt durch den einen riesigen Fischschwarm durchschwimmen. Nach fast 1h30h Schnorcheln werden wir langsam müde und die Strömung scheint uns immer stärker. Deshalb kehren wir zum Boot zurück um einfach die Sonne zu geniessen bis die Tauchers wider auftauchen. Ausruhen können wir anschliessend auch an einem einsamen Sandstrand.
Übernachtung: Casa Celeste
Essen: Lucky’s hier gibt es Abendmenü mit Suppe für nur 4$ / Cri’s die Gringobar mit guten Burgers.
Was für ein Abschluss unserer “Ferien in den Ferien”! Die Reise war zwar unglaublich teuer, hat sich aber mehr als gelohnt. Die Artenvielfalt, welche extrem nahe beobachtet werden kann ist unglaublich. Wir hoffen, dieses Inselparadies bleibt gut geschützt und für immer erhalten…
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