Costa Rica
Nach zwei Jahren (Corona-) Unterbruch endlich wieder mal in die Ferne reisen! Costa Rica steht zwar nicht zuoberst auf unserer Wunschliste, bietet sich aber auf Grund der Einreisebedingungen mitten in der Omikron-Welle und der Reisezeit perfekt an. Wir werden die nächsten drei Wochen mit dem Mietwagen die Pazifikküste und den Norden des Landes erkunden.
Anreise und erste Tage in Uvita
Um von den Covid-Regeln von Transitländern verschont zu bleiben, leisten wir uns einen Direktflug nach San Jose, der Hauptstadt von Costa Rica. Spät abends kommen wir an und schlafen direkt in der Nähe des Flughafens. Die Stadt selber interessiert uns nicht und wir wollen so schnell wie möglich an die Küste. Etwas nervös fahren wir am nächsten Morgen los – wie wird wohl der Verkehr in Mittelamerika? Lange haben wir überlegt, ob wir überhaupt einen Mietwagen brauchen. Wir bereuen dies keine Sekunde. Es stellt sich nämlich schnell heraus, dass der öffentliche Verkehr im Gegensatz zu den anderen besuchten Ländern in Lateinamerika sehr schlecht ausgebaut ist. Offenbar ist das Land wohlhabend genug, damit sich die meisten Einwohner ein eigenes Fahrzeug leisten können.
Nach einigen Kilometern im Stau auf der Autobahn in Richtung Süden werden auch wir gelassener und freuen uns auf unsere erste Station: Uvita. Im kleinen Dorf empfängt uns der Italiener Cristian in seinem Bed & Breakfast. Es wird die beste Unterkunft sein, welche wir in Costa Rica haben: Ein wunderschöner Pool reiht sich an kleinen Bungalows. Wir stellen unser Gepäck ab und fahren direkt an den Strand. Es ist nämlich Ebbe – die perfekte Zeit, die «Walflosse» zu besichtigen. Unter Palmen laufen wir einige hundert Meter ins Meer hinaus: Die Natur hat hier eine Formation aus Fels und Sand geschaffen, welche aus der Luft wie eine Walflosse aussieht. Passend dazu kommen hier die grossen Wale aus dem Norden auf ihren Wanderungen vorbei. Wir geniessen einfach die Wärme und den Strand, welche uns die kalte Schweiz schnell vergessen lässt.
In Costa Rica ist Hochsaison. Das bedeutet ausgebuchte Unterkünfte und volle Nationalpärke. Zum Glück schlafen viele Touristen aus und so lohnt es sich, früh aufzustehen und das Tageslicht ab 6 Uhr morgens auszunutzen. Pünktlich zur Eröffnung um 7 Uhr stehen wir bei den Naucaya Wasserfällen. Als Erstes wandern wir die 4km zu den «schönsten Wasserfällen von Costa Rica» hoch. Überholt werden wir nur von einigen Ultra-Läufern, welche gerade einen mehrtätigen Trail in dieser wahnsinnigen Hitze absolvieren. Wir gehen’s entspannter an und kühlen uns im grossen Pool vor den Wasserfällen ab. Die Fälle sind zweistöckig und wirklich wunderschön. Sobald die grossen Gruppen eintreffen, machen wir uns auf den Rückweg. Etwas auf halben Weg entdecken wir zwei Tucans im Baum. Es ist etwas klischeehaft den Vogel, mit welchem Costa Rica so viel Werbung macht, direkt am zweiten Tag so nahe zu sehen.
Natürlich wollen auch wir die Hauptattraktion der Region sehen: Die Wale. Wir fahren also mit einem der Wale-Whatching Touren raus. Es ist nicht wirklich die Saison der Wale und so sehen wir «nur» die schöne Küste von Uvita und einige Delfine. Noch am Nachmittag fahren wir auf die südlich gelegene Osa-Halbinsel, wo uns ein grosses Abenteuer erwartet.
Übernachtung: il sogno del papà
Restaurant: -Falafel Uvita -El mirador Don Roger (Perfekt für Sonnenuntergang)
-santa burguesa -Le French Café (Teuer aber richtig gutes Kaffee)
-el hornito (beste Empanadas) -Whale Tail Brewery (beste Bier von Costa Rica)
Corcovado Nationalpark
Über eine wunderschöne Passstrasse im Dschungel geht es nach Puerto Jimenez, einem kleinen Dorf am Rande des Corcovado Nationalpark. Der geschützte Park ist eines der letzten grossen zusammenhängen Regenwald-Gebiete in Mittelamerika. Wir verbringen zuerst eine Nacht im Dorf und fahren am nächsten Morgen zum «Playa Preciosa». Doch schon um 8 Uhr morgens ist es so heiss, dass wir nach einem kurzen Strandspaziergang umkehren.
In den Park selber dürfen wir nur mit Guide, so haben wir das «Intense Jungle Trekking» gebucht. Wenn wir schon mal da sind, wollen wir 60 km durch den Park laufen. Am Mittag treffen wir unseren Guide und die Gruppe für die nächsten Tage. Wir sind etwas nervös: Wandern können wir gut, aber bei diesen Temperaturen und Luftfeuchtigkeit? Dass der Guide dann gerade mal 20 Jahre alt ist, macht es nicht viel besser. Wir fahren zuerst in die Ecolodge «La Tarde», wo wir die erste Nacht verbringen. Mit uns dabei sind drei junge Touristinnen aus Deutschland und ein Kanadier im gleichen Alter. Wir beziehen unser «Casa rustico»: Ein kleines Häuschen, etwas abseits der Lodge – wunderschön. Noch am Nachmittag machen wir eine erste Runde im Wald, finden aber nicht viel Tiere ausser Vögeln und Fröschen. Nach dem Abendessen geht es zum Night Walk. Séverine ist etwas nervös wegen den gefährlichen Tieren und findet prompt die erste Schlange. Später treffen wir auf allerlei Gekrabbel, unter anderem auf einer Taranatula. Es macht es dann nicht besser, dass wir keine Moskito-Netz haben und eine riesige aber zum Glück ungefährliche Skorpionspinne im Zimmer haben. Wohl nicht dier erholsamste Nacht für Séverine.
Nach einem typischen Frühstück mit Reis und Bohnen geht es auf den eigentlichen Trek durch den Park. Ziel ist die gut 25 km entferne Rangerstation «La Sirena». Da unsere Gruppe sehr langsam ist, können wir leider nicht oft Halt machen um Tiere zu beobachten. Auf den ersten gut 15km geht es ständig hoch und runter, bevor’s dann mehrheitlich flach wird und durch mehrere Flüsse geht. Der Wald ist wunderschön und auf jedem Meter entdecken wir neue Pflanzen in allen Formen und Farben. Wir treffen auf Klammer- und Brüllaffen und Agoutis (grössere Meerschweinchen). Wir fürchten uns etwas vor den Wildschweinen («Pekaris»), welche aggressiv werden können und hoffen natürlich eine Raubkatze zu sehen. Die Chance, einen Puma oder Panther zu sehen ist praktisch Null. Dafür sehen wir eine der gefährlichsten Schlagen Costa Ricas: Eine Grupenlanzenotter. Unser Guide scherzt dann noch, dass nach einem Biss eine Behandlung innert drei Stunden für Überlegen notwendig ist. 15km weg vom nächsten Aussenposten der Zivilisation (geschweige denn von einem Spital) ist dies der falsche Ort es mit der Schlange aufzunehmen. Kein Wunder wurden hier Night Walsk verboten. Nach gut 11 Stunden unterwegs und fast in der Dämmerung kommen wir in der Ranger Station an und wollen nur noch eines: duschen! Nach einem erstaunlich guten Abendessen schläft Aaron schon tief und fest, als um 8 Uhr Abend die Generatoren und damit die Lichter ausgehen.
Die meisten Touristen kommen mit dem Boot zur Ranger Station. Wir nutzen den Vorsprung und drehen bereits ab 5 Uhr morgens eine Runde im Wald um die Ranger Station. Wir haben Glück und entdecken die Stars des Nationalparks: Die Tapire. Zwei davon verstecken sich im Dickicht und haben sich für den Schlaf durch den Tag gemütlich gemacht. Wir frühstücken in der Station und machen uns auf den Weg aus dem Park: Nochmals 25 km geht es der Küste entlang bis wir die nächste Strasse erreichen. Für uns ist die Wanderung kein weiteres Problem – für unsere Deutschen Gruppenmitglieder wird es eine Tortur. Wer aber das Boot am Morgen ablehnt ist einfach selber schuld. So geht es teils im Wald, teils am Strand der Küste entlang. Am Strand treffen wir nochmals auf zwei Tapire und unser Guide kann es kaum glauben, dass wir nun vier Tapire gesehen haben. Die Strände sind von unglaublicher Schönheit – kilometerlange, weisse Sandstrände direkt vor Palmen und dem Primärwald. Am Strand zu laufen ist auf Grund der Hitze ziemlich anstrengend, aber jeden Augenblick haben wir genossen. Nach einigen weiteren Flussquerungen und einer letzten Rangerstation erreichen wir mit einigen Stunden Verspätung das Auto, welches uns zurück nach Puerto Jimenez in die Zivilisation bringt. Natürlich nehmen wir nicht die einfache Schottstrasse, sondern kürzen über einen «Shortcut» ab. Eine wunderschöne Route über einen Pass. Aaron ist etwas hin- und hergerissen: Auf der einen Seite die wunderschöne Aussicht auf den Regenwald und den Sonnenuntergang, anderseits der überladene, überhitze Minibus auf der sehr steilen Strasse, während es ohne Leitplanke mehrere hundert Meter in die Tiefe geht. Wir erreichen dann doch irgendwann das Ziel und gehen noch mit der Gruppe als Abschluss gemeinsam in ein Soda essen. Wir konnten unser Auto bei unserem gemieteten Appartement parkiert lassen und schlafen nochmals eine Nacht in Puerto Jimenez.
Übernachtung: Aparmentos Herrera
Restaurant: -La Terrara Restaurant-Bar
-Mail.it (Pizza)
Manuel Antonio Nationalpark
Lange haben wir überlegt, ob beim Manuel Antonio Nationalpark überhaupt einen Stopp einlegen. Der Park hat einfach erreichbar, hat eine ausgezeichnete Infrastruktur und ist dementsprechend überlaufen. Die Eintrittsgelder finanzieren aber die unzähligen anderen (weniger besuchten) Parks im ganzen Land. Wir wollen uns selber ein Bild machen und fahren von der Osa Halbinsel in rund vier Stunden zum Park. Unterwegs machen wir nochmals halt in Uvita und essen die besten Empanadas der Welt.
Wir ein Touristen-Ghetto im Dorf vor dem Park, werden aber positiv überrascht: Es ist Sonntag und viele Ticos und Ticas verbringen den Tag am Strand und geniessen das pure Leben. Wir geniessen mit den Einheimischen und einem Drink den wohl kitschigsten Sonnenuntergang direkt am Strand und essen im besten Soda der Reise zum Abend. Dort gibt es für rund 6 Franken «Arroz con Pollo», ein volles Teller mit Poulet, Reise, Bohnen und Pommes. Lustigerweise ebenfalls direkt beim Parkeingang, dort wo wir es am wenigsten erwartet haben.
Wir haben uns extra in einem Hotel direkt 100 Meter vom Parkeingang einquartiert, damit wir am nächsten Morgen direkt bei Toröffnung dort sind. Um 7 Uhr morgens sind wir im Park und laufen direkt zum Playa Manuel Antonio – einer wunderschönen Bucht mit einem gelben Sandstrand. Und wir glauben es kaum: Für etwas 30 Minuten haben wir den ganzen Strand für uns alleine, gehen kurz baden und geniessen das Paradies. Anschliessend laufen wir die verschiedenen Wege des Parkes ab (rund 10km), sehen verschiedene Tiere (vor allem Affen und ein Faultier), lassen unsere Blicke von den Aussichtspunkte auf den Pazifik schweifen, geniessen einen weitere Bucht und kehren schliesslich zum ersten Sandstrand zurück. Mittlerweile hat sich der Park gefüllt und am Strand herrscht reges Treiben, welches nur durch die aggressiven Kapuzineraffen gestört wird, welche das von badenden Touristen zurückgelassene Gepäck in den Bäumen unter die Lupe nehmen. Wir baden ebenfalls etwas und kehren dann gemütlich zum Soda beim Eingang zurück. Der Park ist wirklich wunderschön und durchaus einen Stopp wert, sofern man früh aufsteht 😉
Übernachtung: -Millienium Manuel Antonio (PreisLeistung eher teuer aber super Lage)
Restaurant: El Chante del Parque (Beste Essen von Costa Rica)
Santa Teresa
Noch am Nachmittag unseres Besuches im Manuel Antonio fahren wir weiter Richtung Norden und queren die «Krokodilbrücke». Unter der Schnellstrassenbrücke haben sich hier riesige Krokodile gemütlich gemacht. Wir steigen aus und passen auf, uns nicht zu weit über das Geländer der Brücke zu lehnen um die Tiere zu fotografieren.
Wir fahren bei starkem Regen weiter nach Puntarenas. Es ist die einzige Stadt, in der wir auf unserer Reise übernachten werden. Die Stadt hat nicht viel zu bieten und die Häuser sind mit grossen Zäunen und Gittern umgeben. Ein Zeichen, welches wir bereits aus Südamerika kennen, hier ist vorsicht geboten. Wir schlafen eine Nacht direkt beim Hafen, wo wir am nächsten Morgen die Fähre auf die Nicoya Halbinsel nehmen. Nach etwas mehr als einer Stunde gemütlicher Fahrt erreichen wir wieder Land und wir fahren direkt weiter nach Santa Teresa. Die Strassen auf der Nicoya Halbinsel sind berüchtigt für ihren schlechten Zustand und so fahren wir die letzten Kilometer auf einer staubigen Piste bevor wird das Ziel erreichen.
Santa Teresa ist mit kilometerlange Strände und ganzjährig perfekten Bedingungen ein Paradies für Surfer. Etwas vom Strand zurückversetzt besteht der «Ort» eigentlich aus einer einzigen Strasse. Hotels, Bars und Hipster-Läden reihen hier aneinander. Die Strasse ist heillos überlastet. Es scheint, als ob der Ort mit dem Hype völlig überfordert ist. Vielleicht liegt es auch daran, dass wir mitten in der Hochsaison hier. Wir haben unser Zimmer oberhalb des Chaos und eine wunderschöne Aussicht auf das Meer. Der Weg zum Hotel ist zwar schweisstreibend steil, aber jede Treppenstufe lohnt sich.
Den Nachmittag nach unserer Ankunft verbringen wir am Strand und schauen den Surfern zu. Am Abend haben wir mit Tati und Sevi abgemacht um den Geburtstag von Sevi zu feiern. Lustigerweise schlagen uns die Beiden das Restaurant unseres Hotels vor. Uns solls rechts sein – dann können wir gleich ins Zimmer purzeln. Wir geniessen mit den Beiden einen super Abend mit Parilla , Drinks und Aussicht auf den Sonnenuntergang.
Die Region am Kap der Nicoya Halbinsel besteht aber (zum Glück?) nicht nur aus Santa Teresa. Wir wollen einen Wasserfall im Norden erkunden und fahren mit unserem Auto die steile Strasse vom Hotel hinab. Leider sehen wir einen kleinen Camion zu spät, welcher offenbar keine Lust hat zu stoppen und wir werden seitlich gerammt. Etwas überfordert und ohne ausreichende Spanischkenntnisse ist die Situation ziemlich chaotisch. Zum Glück hilft uns das sehr nette, argentinische Besitzerpärchen des Hotels. Wir dürfen ihr Telefon benutzen und sie helfen uns bei der Übersetzung. Die Polizei will nicht vorbei kommen, da niemand in der Region sei. Ausser Schachschaden am Mietwagen ist zum Glück nichts passiert – trotzdem ärgerlich. Nach einigen Stunden ist alles geklärt und wir haben die notwendigen Papiere für die Versicherung aber dafür keinen funktionierenden Blinker mehr. Unsere Laune und Eindruck von Santa Teresa ist nicht gerade besser geworden. So fahren wir zu den verschiedenen Stränden und versuchen uns mit (Sonnen)Baden zu beruhigen.
Am nächsten Tag fahren wir zum äussersten südlichen Zipfel der Nicoya Halbinsel, wo vor langer Zeit der erste Nationalpark von Costa Rica gegründet wurde. Wir wandern die rund 5 Kilometer zum Playa Cabo Blanco, einem Strand, welcher eigentlich nur aus rundgeschliffenen weissen Steinen besteht. Im Regenwald auf dem Weg hin und zurück sehen wir verschiedene Rehe, Affen und schlussendlich auch eine grosse Gruppe Nasenbären.
Nach drei Nächten und einer erstaunlich guten Pizza verlassen wir Santa Teresa mit gemischten Gefühlen wieder. Wir werden die Küste nun verlassen und ins Innere des Landes fahren.
Übernachtung: Hotel Buenes Aires
Restaurant: -Soda Pura Vida -el Patio
-The Bakery -Amici (Pizza love)
Rincon de la Vieja
In rund sechs Stunden Fahrt geht es von Santa Teresa die gesamte Nicoya Halbinsel hoch bis zuur Provinzhauptstadt Libera und von dort aus über eine unbefestigte Strasse weiter zum Nationalpark des Vulkans Rincon de la Vieja. Der grösste Teil der Fahrt führt durch sehr trockenes und sonnenverbranntes Land..
Vor dem Besuch des Parkes schlafen wir in einer schönen Lodge mitten im Nirgendwo. Es ist der erste Ort auf unserer Reise, an welchem die Temperatur unter 25 Grad fällt. Abends machen wir einen kleinen Ausflug in ein Restaurant im nächstgelegenen Dorf und irgendwie haben wir immer noch nicht genug von schönen Sonnenuntergängen: Wir schauen der Sonne zu, wie sie hinter den bewaldeten Hügeln und Vulkanen untergeht. Wir fahren an unzähligen Windrädern vorbei. Der starke Wind der Region wird gemeinsam mit den geothermischen Kraftwerken genutzt um Strom zu erzeugen.
Nach einer kalten Nacht in der Lodge geht es zum Nationalpark. Wir machen als erstes die drei Kilometer lange Rundwanderung an blodernden Schlammtöpfen, dampfenden Minivulkanen und blubernden Erdlöchern vorbei. Alles eingebetet in einer wunderschönen Landschaft aus regenwaldbewachsenen Hügeln. Anschliessend wandern wir zu einem rund 5 Kilometer entfernen Wasserfall und geniessen wunderschöne Weitblicke bis zum Pazifik. Der Wasserfall selber befindet sich in einer schönen Mulde, direkt neben steil abfallenden, moosbewachsenen Felsen und führt in einen glasklaren Pool.
Übernachtung: Rinconcito Lodge
Restaurant: -Volcano
Rio Celeste
Wir fahren zurück über Liberia auf der top ausgebauten Autobahn in Richtung San Jose. Irgendwo zweigen wir wieder in den Norden ab und fahren über eine Nebenstrasse über Hügeln neben Wasserfällen und riesigen Regenbogen in die Region vom Vulkan Tenerio. Wir quartieren uns in einer kleinen, sehr herzigen Unterkunft in der Nähe des Parkeingangs ein und Aaron kann sogar noch eine Runde joggen gehen.
Ticos machen gerne Sonntagsausflüge mit der ganzen Familie. So stehen wir am nächsten Tag wieder bei Eröffnung beim Parkeingang (es ist Sonntag) und wir wollen vor der Masse im Park sein. Der Park ist berühmt für seinen grossen, blauen Wasserfall und so steigen wir bald die Treppen zum Wasserfall hinunter. Der Wasserfall ist schön aber haut uns nicht aus den Socken. Schön ist der Nebelwald und die Lagune. Hier kommen zwei Flüsse zusammen und färben den Fluss wunderschönen türkisblau. Auf dem Rückweg kommen uns hunderte Einheimische entgegen. Dank den Guides von andere Touristengruppe sehen wir dann auch noch die eine oder andere Schlange direkt am Wegrand, welche uns beim Hinweg nicht aufgefallen war. Zurück beim Eingang hat sich mittlerweile eine lange Menschen-Schlange gebildet.
Übernachtung: Cabinas Cascade Rio Celeste
Restaurant: Metamorphosis
Cano Negro
Wir wollen den «Touri-Trail» etwas verlassen und fahren nach Cano Negro. Dieser kleiner, verschlafene Ort befindet sich im nördlichen Tiefland, schon fast in Nicaragua. Das Land ist hier wieder absolut flach und die Strassen in katastrophalem Zustand. Immerhin braucht es keinen Blinker und nur Geduld um auf solchen Strasse vorwärtszukommen. Cano Negro ist bekannt fürs Bird Watching. Bird Wachting? Eigentlich nicht unser grosses Hobby. Costa Rica hat aber eine solch grosse Vielfalt an Vögel in allen Farben und Formen, das wollen wir sehen. Gleich neben dem Dorf beginnt ein grosses Feuchtgebiet aus Flüssen und Lagunen, welches unter Schutz steht und unzähligen Vogelarten ein (Winter-)Zuhause bietet.
Wir kommen bereits nach dem Mittag an. Unser Hotel ist voll mit Vögelbeobachtern im gesetzteren Alter. Diese laufen alle mit riesigen Objektiven und Vogellexikon. Wir verbringen den Nachmittag am Pool und bei einem Fruchtsaft im einzigen geöffneten Restaurant des Dorfes. Der Hotelbesitzer aus dem Tessin bietet in seinem Restaurant feine hausgemachte Pasta an und nimmt uns am nächsten Morgen früh auf eine Bootstour mit. Drei Stunden verbringen wir auf dem Boot und sehen uns Vögel, Kaimane, Leguane und Schildkröten an. Obwohl wir keinen Schimmer von Vögeln haben, staunen wir über die unglaubliche Artenvielfalt und die riesigen Schwärme, die direkt über unser Boot fliegen. Wir sehen blaue Eisvögel, pinke Löffler und graue Fischadler. Aaron fühlt sich ohne grosses Objektiv und Vogel-Buch zwar etwas am falschen Ort, die Bootsfahrt hat aber etwas extrem entspannendes. Zum Abschluss geht es noch auf einen kleinen Aussichtsturm mit Ausblick auf die ausgetrockneten Lagune. Der Umweg hat sich definitiv gelohnt!
Übernachtung + Essen: Hotel del Campo
La Fortuna / Arenal
Nach einem grossen Frühstück in der Lodge geht es über holprige und mühsame Strassen zurück zu den Vulkanen. Wir werden einige Tage in La Fortuna verbringen und die Region von dort aus erkunden. Der Ort ist wohl «der» Touri-Hotspot in Costa Rica und bekannt für den naheliegenden Vulkan Arenal. Wir schlafen in einer kleinen Ferienanlage etwas ausserhalb des Ortes und haben einen wunderschönen Garten mit Blick auf den freistehender Vulkan. Dieser zeigt sich nur selten in seiner ganzen Pracht und versteckt sich oft hinter Wolken.
Die Gegend ist bekannt für seine warmen, aus vulkanischen Aktivität stammenden Thermalquellen. Wir sind etwas müde von der Fahrt und wollen uns entspannen – warum also nicht in eines der unzähligen Hotels die Quellen geniessen gehen? Als wir ankommen haben wir die 8 Pools mit Temperaturen von 36 bis 41 Grad ganz für uns alleine. Wir geniessen das warme Wasser bis wir aufgedunsen und durstig sind. Zeit für einen frischen Fruchtsaft direkt im Pool. Pura Vida!
Der Arenal Nationalpark lädt uns zum Wandern ein. So starten wir am nächsten Morgen bei Parköffnung (same same) die Wanderung zu einem Lava-Feldern und einem Aussichtspunkt. Wir haben Glück – der Vulkan zeigt sich einige Minuten ohne Wolkenschleier. Am dem Rückweg begegnet Séverine noch ein Tier, welches wir bis heute trotz umfangreicher Recherche nicht identifizieren konnten. Wahrscheinlich war es ein grosses Pekari (Wildschwein), aber wer weiss – vielleicht war es ein Puma? Wir machen auch noch den zweiten, etwas abgelegeneren Teil des Nationalparks mit einer Wanderung zur grossen Lagune von Arenal. Vor allem der «Umweg» war hier schön und wir konnten verschiedene Tiere (Agoutis und Affen) sehen.
Den Nachmittag verbringen wir wieder am Pool bevor wir am Abend einen Night Walk machen. Wir wollen nämlich Frösche und speziell den Rotaugen-Baumfrosch sehen. Für Séverine ist Costa Rica nicht komplett, wenn sie diese eine Froschart nicht gesehen hat. So folgen wir dem Guide in den dunklen Regenwald hinein. Wir stellen uns wieder auf allerhand Gekrabbel ein. Nach einigen Minuten entdecken wir die ersten Schlage, eine unachtsame Touristin wäre fast darauf gestanden. Ist ja nur eine der giftigsten Schlangen von Costa Rica. Darum: Immer hinter und nicht vor dem Guide laufen 😉 Die Tour ist interessant und der Guide entdeckt 1000 (lebende) Dinge, die wir niemals entdeckt hätten. Wir kommen an diversen Spinnen und kleineren und grösseren Fröschen vorbei bis wir den ersten Rotaugen-Baumfrosch entdecken. Etwas weiter finden wir sogar ein Baby, dessen Augen noch geschlossen sind. Und schlussendlich blickt uns ein Frosch ganz aus der Nähe von einem Baum aus an – der Ort für das perfekte Bild, auf das Séverine gewartet hat.
Neben dem Nationalpark des Staates gibt es verschiedene Schutzgebiete in der Region zum Wandern. Wir besuchen das «Mirador El Silenico» Gebiet und laufen vom Eingang bis zu den Lavafeldern hoch. Diese stammen aus dem Jahr 1968, als der Vulkan ausgebrochen ist und die Region weltweit berühmt gemacht hat. Wir haben weniger Glück als am Vortag und der Vulkan zeigt sich nicht. Nichtsdestotrotz ist das Schutzgebiet mit seinem Regenwald, Wiesen und Nasenbären sehr schön zum Wandern. Wir stossen auch noch auf eine ziemlich verwirrte Gruppe Kühe, welche versehentlich in einer Lagune baden geht. Nach einigen Stunden haben wir den Grossteil der Wanderwege abgelaufen und fahren zurück in Richtung La Fortuna. Spontan machen wir bei den «Free Hot Springs» Halt. Ein kleiner Fluss, welcher vom Vulkan entspringt und die Strasse quert, lädt hier zum Baden ein. Das Wasser ist genau so warm wie bei den (teuren) Hot Springs. Wir steigen zum Fluss ab und legen uns mit Einheimischen und Touristen in die Strömung. Hätten wir doch zuhause auch solche warme Flüsse!
Wir fahren wieder zurück nach Fortuna und besuchen eine der gross vermarkteten Attraktionen der Region: Der Rio Fortuna Wasserfall. Bei diesem wunderschönen 70 Meter hohen Wasserfall ist es möglich zu baden. So lassen wir es nicht nehmen und springen ins kalte Nass. Was für eine Erfrischung nach all der Hitze und Hot Springs! Wir fühlen uns wie neu geboren und spazieren die unzähligen Truppenstufen zum Eingang wie Nichts wieder hoch. Am Abend treffen wir Tati und Sevi ein zweites Mal. Vier Schweizer gehen in Costa Rica indisch Essen. Wir tauschen unsere Reiseerfahrungen aus, wir alle stehen leier vor dem Rückflug in die Schweiz.
Übernachtung: Hotel Villas Vilma
Restaurant: -Sunny’s Indian -Red Frog coffee (Frühstück)
-Rana Roja -Organico Fortuna
Catarate del Toro / Blue Falls / Poas
Uns bleiben noch gut 1.5 Tage im Land und wir machen uns auf den Rückweg. Wir haben vor, auf dem Weg zum Flughafen noch einige Sehenswürdigkeiten «mitzunehmen». Und was bietet sich hier in Costa Rica mehr an als ein Wasserfall im Regenwald?
Der Toro Wasserfall ist mit 90 Metern Höhe eine der höchsten Wasserfälle von Costa Rica. Auch hier führen unzählige Truppenstufen zum Wasserfall hinunter. Wir sind praktisch alleine und geniessen die Umgebung beim Wasserfall, den botanischen Garten und schauen ewig lange den Kolibris im dazugehörigen Café zu.
Wenn wir schon mal da sind besuchen wir gleich noch die «Blue Falls», etwas weiter die Strasse runter. Hier fällt wirklich strahlend blaues Wasser den Felsen hinunter. Baden ist auch erlaubt und so geniessen wir ein frisches Bad direkt bei den Wasserfällen (instagramable) und im grossen Pool etwas weiter den Fluss hinunter. Die vielen Schilder, dass wir auf Schlangen achten sollen, machen uns selbst nach drei Wochen im Land noch ziemlich nervös. Könnte aber auch dran liegen, dass wir hier grösstenteils alleine unterwegs sind.
Nun geht es zum Abschluss noch ins Hochland. Wir fahren über zwei Stunden auf einer engen Bergstrasse eigentlich nur hinauf. Unser Ziel ist der Poas Vulkan, welcher mit einer Höhe von gut 2700 Metern direkt neben der Hauptstadt San José liegt. Eine Strasse führt fast bis zum Kraterrand. Es ist wohl die einfachste Vulkanbegehung der Welt. Da am frühen Morgen die grösste Chance besteht, den Vulkankrater ohne Wolken zu sehen, schlafen wir kurz vor dem Parkeingang. Hier oben wird es richtig kalt und wir essen das erste Mal auf unserer Reise in einem Restaurant mit richtigen Fenstern und Wänden! Unser Hotelzimmer hat sogar eine Heizung. Als wir dann um 8 Uhr morgens zum Kraterrand laufen (10 Minuten 😉) haben wir Glück – der Krater zeigt sich für etwa 15 Minuten ohne Wolken. Der Krater ist riesig und kein Foto der Welt kommt an die Realität heran. Ein wirklich spektakulärer Abschluss!
Nun geht es für uns alles wieder den Berg hinunter in Richtung Flughafen. Die Rückgabe des Mietwagen klappt trotz grossem Schaden problemlos. Noch am Nachmittag startet unser Flieger zurück nach Hause. Mit einem kurzen, ungeplanten Zwischenhalt zum Tanken in Liberia geht es “direkt” nach Zürich. Costa Rica haben wir nun gesehen. Es ist ein wunderschönes Land, vor allem hinsichtlich der Natur- und Tierwelt. Kulturell hat es aber absolut nichts zu bieten. Das haben wir aber bereits im Vornhinein gewusst und gehört daher für uns nicht in unsere Top 5 Orte, welche wir jemals besucht haben. Trotzdem haben uns die schönen Strände und unzählige Stunden im Regenwald sehr gut getan und waren eine willkommene Abwechslung nach zwei Jahren Corona-bedingter Zeit mehrheitlich in den Bergen.
Übernachtung: Altura Hotel
Restaurant: El Descanso