Ägypten
Kairo
Mitten in der Nacht landen wir in Kairo mit seinen über 20 Millionen Einwohnern. Wir haben uns auf ein riesiges Chaos am Flughafen eingestellt, werden aber positiv überrascht: In gut 30 Minuten haben wir ein Visa on Arrival im Pass, ägyptische Pfund abgehoben und eine SIM Karte gekauft. Gegen vier Uhr morgens sinken müde in unsere Bett im Hostel mitten in der Stadt.
Innenstadt von Kairo
Wir werden vom ununterbrochenen Gehupe des Ägyptischen Verkehrs geweckt. Das Verkehrschaos ist wirklich gigantisch, das Überqueren grosser Strassen für uns als ungeübte Touristen lebensgefährlich. Deshalb geben wir unseren Plan durch die weitläufige Stadt zu den Sehenswürdigkeiten zu laufen, schnell auf. Schon bald nutzen wir Uber um uns vorwärts zu bewegen. Damit entgehen wir auch dem mühsamen Feilschen um Taxipreise.
Erster Stopp ist das islamische Viertel mit der Stasse “Al Muizz Li Din Allah”. Dies ist der historische Kern von Kairo und eine Aneinanderreihung von mittelalterlichen Moscheen, religiösen Schulen und Mausoleen. Der riesige Markt Khan al Khalili nebenan erwacht erst langsam zum Leben. Wir finden dies aber angenehm, damit können wir etwas ruhiger in die Stadt starten. Nach einer kurzen Runde auf dem Markt geniessen wir einen Minztee im Fishawi’s, dem ältesten Kaffee von Kairo.
Weiter geht es mit der Al Azhar Moschee, eine und grössten und wichtigsten Moscheen des Landes. Es sind fast nur Männer anwesend und Séverine muss trotz langer Hose einen Überrock tragen. Mit einer Temperatur von über 30 Grad ist das unglaublich heiss, so sind wir schnell wieder weg. Etwas weiter liegt das Stadttor Bab Zuweila, auf welches wir hinaufsteigen können. Wir haben einen super Ausblick über die endlose Stadt. Viele Gebäude sind in einrm sehr schlechtem Zustand und werden trotzdem bewohnt.
Wir machen uns auf den Weg Richtung Süden und landen auf einem äussert belebten Markt, auf welchem tote und noch mehr lebende Tiere angeboten werden. Teilweise gibt es kein Durchkommen mehr, da so viele Menschen und Tuktuks die engen Gassen verstopfen. Das ist mal ein Start für unsere Reise! Nachdem wir es aus dem Gedränge geschafft haben, betreten wir die ruhige Sultan Hasan Moschee und müssen zuerst die Eindrücke etwas verarbeiten und uns erholen. Nach einer kurzen Runde in der alten Moschee wollen wir zur Zitadelle aufsteigen. Da wir uns zuerst verlaufen, macht uns Ramadan einen Strich durch einen Strich durch die Rechnung. Die Zitadelle ist bereits geschlossen und wir machen uns stattdessen auf den Weg zum koptischen Teil von Kairo. Wir besuchen die hanging church, ein weiteres Wahrzeichen von Kairo. Was uns hier auffällt ist die große Polizeipräsenz. In der Vergangenheit gab es immer wieder Anschläge auf koptische Kirchen. Für uns sind Kirchen nicht so interessant daher machen wir uns auf dem Weg zurück nach Downtown. Wir sind durstig und Ramadan macht uns noch mal einen Strich durch die Rechnung. Das Restaurant hat offen wenn uns aber trotzdem nicht bedienen. Etwas strapaziert vom heutigen Tag laufen wir durstig weiter. Auf dem Weg finden wir ein kleines Venedig. Ein kleines italienisches Restaurant in den engen Gassen von Cairo. So hatten wir eiggentlich unser erstes Restaurant in Kairo nicht vorgestellt. Aber die Müdigkeit hat für uns gesprochen und wir setzen uns trotzdem hin und genießen den Abend mit einer zwar nicht so guten Pizza, aber wenigstens mit einem kühlen Getränk auf dem Tisch. Auf dem Rückweg machen wir halt in einer der beliebtesten Bäckereien der Stadt und kaufen uns ganz viele Baklava.
Pyramiden
Früh morgens starten wir die Tour zu den Pyramiden. Etwas überrascht schauen wir schon, aus und eine Frau als Fahrerin und gleichzeitig Guide im Auto erwartet. In dieser männerdominierten Gesellschaft haben wir irgendwie zwei Männer erwartet. Zuerst fahren wir nach Sakkara wo die älteste Pyramiden Ägyptens steht. Die erste pyramide ist als Stufenpyramide bekannt. Hier besuchen wir auch die erste Gräber unserer Reise und sind fasziniert von den Wandmalereien. Hauptstadt des damaligen Reiches war Memphis. Dort besuchen wir das “Open Air Museum” mit der liegenden Statue von Ramses 2. Da wir früh gestartet sind und wir schneller als gedacht sind, geht es spontan weiter nach Dahshur, wo wir die rote Pyramide besuchen. Eigentlich hatten wir uns festgelegt, dass wir nicht in eine Pyramide hineingehen. Aber diesen Vorsatz brechen wir schnell, als wir den Eingang sehen. Zu verlockend ist der enge Gang in die Dunkelheit. Nach etwa 50 Meter erreichen wir die Grabkkammern. Diese wurden schon lange von Grabräubern leergeräumt. Es ist schon ein spezielles Gefühl, sich im Innern einer Pyramide zu befinden. Zürück am Tageslicht besuchen wir auch noch die benachbarte “gebogene Pyramide”. Die Pyramide ist nicht perfekt und hat einen Knick. Hier haben die Ägypter ihre ersten Bauprobleme gehabt und für die berühmten Pyramiden von Gizeh gelernt. Es ist wirklich angenehm hier. Es hat prsktisch keine Besucher und die Pyramiden stehen mitten in der Wüste. Genauso wie man sich eben Ägypten und die Pyramiden vorstellt. Wir laufen der Pyramide entlang und machen uns dann wieder mit dem Auto auf den Weg zu den weltberühmten Pyramiden von Gizeh.
Nun machen wir uns auf das Schlimmste gefasst. Bei den Pyramiden von Gizeh soll es nur so von mühsamen Händlern und Kameltreiber wimmeln. Als wir ankommen werden wir auch schon von Typen mit Fake Ausweisen empfangen. Diesen schenken wir wenig Beachtung und laufen um die Pyramiden herum und stehen bald alleine vor dem Weltwunder. Die Pyramiden sind zwar riesig aber irgendwie haben wir uns dise noch gewaltiger und grösser vorgestellt. In der Hitze laufen wir als praktisch einzige Touristen von einer Pyramide zur anderen, während der Rest in grossen Bussen herumgekarrt wird. Das Areal ist gar nicht so weitläufig wie wir das gedacht haben und wir wollen zu einem Aussichtspunkt laufen. Aaron kann aber dann trotzdem nicht widerstehen und geht einen Deal mit deinem Kameltreiber ein. Auf einem kurzen Stück lassen wir uns auf dem Rücken eines Kamels tragen. Das ist dann der zweite Vorsatz den wir an diesem Tag brechen. Vom Aussichtspunkt haben wir eine Sicht auf alle Pyramiden zusammen. Es hat aber so viel Smog von der Stadt nebenan, dass die Pyramiden kaum sichtbar sind. Nicht besonders stolz darauf, doch auf einem Kamel geritten zu sein, laufen wir zu Fuss zur Sphinx. Auch diese haben wir uns grösser vorgestellt. Wir machen das obligatorische Foto und gelangen Basar voller Schrott zurück zum Auto.
Zufrieden erreichen wir nach gut sieben Stunden Tour wieder unsem Hostel. Wir starten einen neuen Versuch ägyptisch essen zu gehen. Dieses Mal sind wir erfolgreich und müssen nicht hungern, da wir nach Sonnenuntergang und damit nach Ende des Fastens unterwegs sind. Die arabische Menükarte können wir dank Google Translate und Internet übersetzen.
Preis Tour: 60 $ für 2 Personen und privat Fahrer/Guide
Das ägyptische Museum und Ibn Tulum Moschee
Das Museum ist eines der berühmtesten Museen der Welt. Es ist noch sehr oldschool und gleicht einer eine Abstellkammer aus einem Museum. Beschriftet ist leider nur das wenigste und wir behelfen uns mit unserem Lonely Planet. Einige Ausstellungsstücke sind aber sehr beeindruckend. Beispielsweise die goldene Totenmaske von Tutanchamun oder Mumien von Pharaonen.
Nach zwei Stunden haben wir genug gesehen und machen uns noch mal mit Uber auf den Weg zu einer Moschee. Die Ibn Tulun Moschee ist die älteste Moschee von Ägypten und äussert eindrücklich von der Architektur. Mit lustigen Überschuhen aus Stoff besichtigen wir die Moschee. Anschliessend geniessen wir ein kleines Mittagessen in einem leeren Restaurant. Alle anderen machen ja Ramadan. Es ist äußerst seltsam dass trotzdem alle Restaurant den ganzen Tag offen haben und das Personal einfach rumsteht.
Nun wollen wir an den Flughafen. Es ist so ein Verkehrschaos vor unserem Hostel, dass unser Uber Fahrer ewig braucht. Irgendwann kommen wir am Flughafen an. Irgendwie ist auch der völlig leer. Genau während dem Sonnenuntergang startet unser Flieger nach Asswan. Das Personal muss aus diesem Grund unglaublich pressieren damit alle Personen pünktlich etwas fürs Iftar (Fastenbrechen am Abend) zu essen bekommen. Nach einem etwas holprigen Flug von einer Stunde und einer harten Landung erreichen die Stadt am Nil im Süden Ägyptens.
Übernachtung: Cheers Hostel
Restaurant: -Cairoma (Pizza) -Oldish
-El Abd (Bakery für Baklava lovers)
Asswan
Wir schlafen auf der auto- und stressfreien Elefantine Island in einem Guesthouse einer nubischen Familie und haben einen wunderschönen Ausblick auf den Nil und den botanischen Garten. Das Zimmer ist sehr einfach und wir müssen durchs Wohnzimmer der Familie laufen um in unser Zimmer zu kommen. Der Gastgeber ist super freundlich und holt uns sogar bei der Fähre ab.
Philae Tempel, Obelisk, Thombs of the Noble, Botanischer Garten
Wir organisieren über das Guesthouse einen Fahrer und besuchen als Erstes den bekannten Philae Tempel. Dieser Insel befindet sich auf einer Insel, welche nur bei kleinen Motorbooten erreichbar ist. Obwohl wir den Eintritt für den Tempel bezahlen, müssen wir den Preis für die Motorbootfahrt bei der Mafia verhandeln. Wilkommen in Ägypten. Das ist unser erster ägyptischer Tempel und wir sind fasziniert. Der Tempel wurde auf Grund des Staudamms an eine andere Lage versetzt. Auch bei diesem Besuch dient uns der lonely planet wieder als Guide.
Auf dem Rückweg zum Guesthouse legen wir einen kurzen Stopp einem antiken Steinbruch ein. Früher wurden hier ganze Obelisken aus dem Stein gemeisselt. Ein Fehler beim Ausschlagen und die ganze Arbeit durfte wieder von vorne beginnen werden. So wurde hier ein riesiger, unfertiger Obelsik liegen gelassen und wir fragen uns, wie viel Kraft wohl nötig wäre diesen aufzurichten.
Am Nachmittag fährt uns der Guesthouse Besitzer mit seinem Boot zu den Gräbern der Adeligen. Hier ist fast kein anderer Tourist zu sehen. Schon die Anfahrt erinnert an einen Indiana Jones Film. Wir steigen steil den Wüstenhang rauf, als uns ein nubischen Mann aus einem dunklen Grab anspricht. Der Wächter der Gräber. Der Mann besitzt einen grossen Schlüsselbund und öffnet uns die Gräber eins nach dem anderen. Ein wahres kleines Abenteuer das uns richtig Spass macht. Leider finden wir keinen geheimen Knopf der uns zu einer versteckten Kammer voller Schätze führt. Zum Abschluss steigen ganz auf den Berg hoch und haben eine top Aussicht über den Nil, die Wüste und die Stadt gleichzeitig. Eigentlich alles was Ägypten ausmacht. Den Nachmittag lassen wir im botanischen Garten von Aswan ausklingen. Er ist eine kleine Oase der Ruhe und befindet sich auf einer eigenen, kleinen Insel auf dem Nil. Am Abend geniessen wir nubisches Essen im “King Jamaika Restaurant”. Es hat eine perfekte Terasse wo Einheimische und Touristen zusammenkommen und die mit Aussicht auf den Nil, die Fähre und die Stadt auf der gegenüberliegenden Seite geniessen.
Abu Simbel
Heute gehts nach Abu Simbel. Der weltberühmte Tempel am Nil befindet sich fast an der sudanesischen Grenze. Drei Stunden Hinfahrt und drei Stunden Rückfahrt mit einem Fahrer erwartet uns. Der Fahrer kann nur wenig Englisch, wir können aber gut über Google Translate kommunizieren. Alle Touren starten bereits Um vier Uhr morgens. Um der Touristenmasse zu entkommen, starten wir “erst” um sieben Uhr. Unser Plan geht perfekt auf: Als wir in Abu Simbel ankommen, kommen uns die Tourenbusse schon wieder entgegen. Der Tempel ist sicher eines unserer Highlights von Ägypten: Die Lage am Nil, die grossen Wächterstatuen und das Ambiete im Innern sind einzigartig. Aber eigentlich haben wir den Tempeln noch grösser vorgestellt, wir haben wohl zu viel Hollywood geschaut. Beeindruckend ist, dass auch hier der ganze Tempel in einen künstlichrn Berg versetzt wurde, um ihn vom Hochwasser des Nil zu schützen. Als wir uns auf den Rückweg zum Auto machen, sehen wir ein kleines Krokodil am Ufer verschwinden. Im Gegensatz zum Nil nördlich des Staudamms leben die Tiere, welche von den alten Ägyptern vergöttert wurden, hier noch.
Übernachtung: Guesthouse Abazido
Restaurant: -King Jamaika -Bob Marley
Preis Private Fahrer nach Abu Simbel und zurück 1800EGP
Fahrt nach Luxor: Kom Ombo und Edfu
Als letzte Stadt unserer Reise wollen wir Luxor besuchen. Die Stadt liegt ca. 3 Fahrstunden nördlich von Assawan und die meisten Touristen gelangen mit einer mehrtägigen Kreuzfahrt auf dem Nil dorthin. Wir entscheiden uns aus Zeitgründen für den Landweg und nehmen wieder den gleichen Fahrer wie am Vortag. Dies ermöglicht uns, auf dem Weg die Tempelanlage von Kom Ombo und Edfu zu besichtigen. Wir hatten keine grosse Erwartungen und werden sehr positiv überrascht.
Bereits um 8 Uhr morgens stehen wir in Kom Ombo und der Tempel wirkt wie die Angestellten noch völlig verschlafen. Wir geniessen die Morgenstimmung beim Tempel mit Aussicht auf den Nil. Im Eintrittspreis ist noch das kleines Museum inbegriffen, in welchem mumifizierte Krokodile ausgestellt werden. Diese wurden Sobek, dem Gott in Krokodilsgestalt, geopfert.
Im nächsten Tempel von Edfu herrscht eine ganze besondere Stimmung. Das Dach ist hier im Gegensatz zu den meisten anderen Tempeln noch intakt. Die riesigen Säulen in Form von Papyrus Rollen wirken damit noch magischer und wir bleiben viel länger als geplant. Unser Guide (Lonely Planet) bewährt sich einmal mehr und wir schnappen immer wieder das eine oder andere der unzähligen Guides der Tourigruppen auf. Sowieso sind wir fast die Einzigen, welche das Land auf eigene Faust erkunden. 99% befindet sich auf einer geführten Rundreise. Die Wenigen, welche alleine unterwegs sind, können wir an einer Hand abzählen und treffen wir an unterschiedlichen Ort im Land immer wieder.
Preis Fahrer 1800 EGP
Luxor
Nach dem Mittag erreichen wir Luxor, wo wir gleich auf eine Felucca steigen – ein traditionelles Segelschiff aus Holz. Wind zum Segeln hat es nicht, so werden wir von einem Motorboot gezogen und dümpeln dann am Anker etwas vor uns hin. Die Stimmung bei einem Glas Tee bei Sonnenuntergang ist aber sehr schön und wir können nach dem vielen Sightseeing entspannen. Der Bootsführer bringt uns dann auf seinem Motorrad zurück zum Hotel.
Preis 3h Felucca für 2 Pers. 550 EGP
Luxor West Bank
Die Hügel hinter Luxor sind ein einziger Friedhof. Neben den Pharaonen wurden hier auch die Adligen und wichtigen Arbeiter bestattet. Weltberühmt ist das Tal der Könige, in welchem die Pharonen in riesigen Gräbern bestattet wurden. Kurz nach Eröffnung um 6 Uhr morgens stehen wir dort. Wir haben uns lange informiert, welche Gräber wir besuchen möchten, da nur drei Gräber im Eintrittspreis inbegriffen sind und teilweise horrende Eintrittspreise verlangt werden. Als wir ankommen, sind die grossen, metallenen Türen noch geschlossen und werden vor unseren Augen geöffnet. Ganz alleine stehen wir nacheinander in den Gräbern von Ramses III (KV11), Ramses VI (KV9), Tawosret/Sethnakht (KV14) und Ramses 9 (KV6). Wahnsinn! Die Malereien in den Gräbern sind grösstenteils noch im hervorragenden Zustand und wir können uns nicht an den filigranen Zeichnungen und Hyroglypen satt sehen. Hier wurde auch das weltberühmte Grab von Tutanchamun gefunden, wessen Grabbeigaben wir bereits in Kairo bewundert haben. Sehr zufrieden machen wir uns auf den Rückweg, später am Tag werden sich hier hunderte Touristen gleichzeitig tummeln.
Beim Tempel von Hatsepsut werden wir regelrecht von der Sonne grilliert. Die Hitze staut sich vor den steilen Felswänden und dem Tempel so richtig. Der Tempel ist nichts Besonderes, die Wandmalereien in schlechtem Zustand. Der Ort erinnert uns dem Anschlag von 1997, was wohl die grosse Militärpräzens er rechtfertig.
Bei den Gräbern der Arbeiter (Deir al Madina) sind die Gräber weit weniger gross und detailliert. Die Zeichnungen zeigen aber Alltagsmomente und für uns genau so beeindruckend. Anschliessend besuchen wir das Tal der Königinnen. Die Gräber sind weit aus weniger eindrücklich als im Tal der Könige. Beim Eingang will der Ticketverkäufer extra Geld von uns: er “berät” uns, welche drei Gräber wir besuchen sollen. Wir bezahlen keinen Rappen, es gibt nähmlich nur drei Gräber zu besuchen. Wieder so ein typisches Beispiel wie tagtäglich versucht wird, Geld mit uns zu machen. Ständig wird Extra-Geld verlangt und alles muss verhandelt werden. Wobei Luxor hier wirklich am schlimmsten ist. Wir haben uns vor der Reise darauf eingestellt und versuchen es als Teil der Kultur zu sehen, trotzdem ist es mit der Zeit vor Ort mühsam und es führt zu einem ständigen Misstrauen von uns gegenüber allen Einheimischen, auch gegenüber Personen, welches es eigentlich ehrlich und gut mit uns meinen.
Wir ziehen weiter und besuchen die “Thombs of the nobles”. Natürlich wurden auch die Adligen in reichlich verzierten Gräbern bestattet. Der ganze Hang ist durchlöchert. Wir besuche einige Gräber, welche in ihrer Art speziell sind: Das Grab von Rekhmire hat eine dreieckige Form, das Grab von Senofer hat Weinreben als Deckenmalerei und das Grab von Mena ist noch ausserordentlich gut erhalten.
Letzter Stopp auf der West Bank ist der Tempel Medinat Habu. Aaron hat nicht mehr viel Energie und ist ausgetempelt. Wir besichtigen in der Mittagshitze die Tempelanlage und ziehen uns dann ins klimatisierte Hotel zurück. Der Hotelbesitzer ist etwas aufdringlich und will uns seine Touren und sein Restaurant verkaufen, wir sind etwas müde vom ständigen Verhandeln.
Taxi Ganztag 400EGP
Luxor East Bank
Am nächsten Morgen geht es mit dem Boot auf die andere Seite des Nils, der East Bank. Auf dieser Seite liegt neben der eigentlichen Stadt Luxor auch der Karnak Tempel, das zweitgrösste religöse Gebäude der Welt. Vor allem die grosse Säulenhalle ist beeindruckend, hier standen einstmals 134 riesige Säulen über 20 Meter. Wir schauen uns den Tempel in Ruhe an, bevor wir uns mit dem Boot zum Luxor Museum bringen lassen. Im Gegensatz zum grosssen Brudermuseum in Kairo ist in diesem alles wunderbar geordnet, auf Englisch beschriftet und ohne viele Besucher. Wir bestaunen Skulpturen, Malereien, Bogen und zwei Mummien. Nächster und letzter Anlegeplatz ist der Luxor Tempel. Hier werden wir fast von den tausenden Badetouristen überlaufen, welche für einen Tagesausflug vom roten Meer hierhin kommen. Nichtsdestotrotz: Der Tempel hat mit seinen riesigen Figuren von Amnun seinen ganz besonderen Reiz. Nach all dem Sightseeing gönnen wir uns eine Pause in einem Café mit Aussicht über dem Tempel. Den Nachmittag verbringen wir wieder im Hotel.
Übernachtung: New Memnon Hotel (Westbank)
Restaurant: Abudi Coffee Break (Eastbank)
Von Luxor geht es wieder nach Hause. Wir haben in den letzten Tagen Weltwunder gesehen, viel über die Geschichte der alten Ägypter gelernt und unzählige Ausgrabungsstätten besucht. Gleichzeitig war das Reisen im modernen Ägypten ohne organisierte Rundreise teilweise ein mühsames Unterfangen, was uns aber sehr willkommen war. Endlich wieder mal Reisen statt Ferien! Gerade Kairo hat uns positiv überrascht, obwohl wir viel Respekt vor dem Besuch auf eigene Faust hatten. Ausserdem sind wir stolz darauf, dass wir es tatsächlich geschafft haben, nie einen Papyrus Shop von innen gesehen zu haben!