Moorea (Französisch-Polynesien)
Moorea, Französisch-Polynesien. Ein Inselparadies wartet auf uns. Eine Insel mit kilometerlangen, türkisblauer Küste und üppig grünen Bergen, unglaublicher Unterwasserwelt und einzigartiger Kultur.
Aber zuerst müssen wir den Weg dorthin hinter uns bringen: Nach einem 6 stündigen Flug kommen wir kurz nach Mitternacht in Tahiti an und schlafen im Flughafen auf einer Bank. Um zur Fähre zu gelangen, werden wir dann von der lokalen Taximafia über den Tisch gezogen. Aber was solls irgendwie müssen wir zur Fähre kommen. Mit der Fähre geht es bei ziemlichen Wellengang zur Nachbarinsel Moorea rüber, wo wir vom nächsten völlig überteuerten Taxi in Empfang genommen werden, da ein öffentlicher Transport hier quasi inexistent ist.
Das ist nun mal auch Reisen, aber angekommen merken wir, dass sich jede Mühe gelohnt hat. Wir checken im Hotel ein. Ein Bungalow im traditionellen Baustil nur für uns – mit Sicht aufs türkisblaue Wasser. Vor uns erstreckt sich die türkisblaue Lagune und der Sandstrand. Irgendwo weit draussen brechen die Wellen, dazwischen liegt ein Paradies zum Schnorcheln. Und hinter uns ragen die grüne Berge von 0 auf 1200 Meter auf und warten mit Wanderungen auf uns. Wir sind im Paradies gelandet.
Moorea gehört zum Überseegebiet von Frankreich (keinen Stempel in unseren Pass). Die Inseln sind eine Luxusdestination und nicht wirklich auf Backpacker ausgelegt – viele Paare verbringen ihre Flitterwochen hier in einem Ressort, das Preisniveau ist entsprechend hoch. Wir konnten diesen Zwischenstopp aber gut in unser round-the-world Ticket einbauen und das Praktische am Bungalow: wir können selber kochen und sparen so viel Geld. Die Lebensmittel müssen praktisch alle importiert werden und sind entsprechend teuer – der grösste Teil stammt aus Frankreich. Lokal gibt es aber extrem leckere Früchte – vor allem Ananas, welche in grossen Plantagen angebaut wird. Wir versuchen möglichst viele lokale Produkte zu verwenden – vor allem das hier omnipräsente Baguette. Typisch französisch. Endlich mal wieder gutes Brot!
Nach sechs Monaten ist nun fertig mit Spanisch für uns. Aaron hat noch seine Mühe mit dem Französisch, da ihm nur noch die Spanischen Wörter einfallen. Séverine fühlt sich wie zuhause…
Wir mieten uns für einige Tage einen Roller (4700 XPF/Tag). Die Insel ist relativ klein und kann in rund einer Stunde umrundet werden. Bewohnt ist nur der schmale Küstenstreifen, das Inselinnere ist mit seinen hohen Bergen mit bis zu 1200 MüM praktisch unpassierbar. Mit dem Roller können wir von Strand zu Strand fahren.
Wir gehen die Tage hier wir die Einwohner gemütlich an – Inselfeeling! Wir gehen immer wieder schnorcheln, chillen am Strand oder auf der Terasse unseres Bungalows und geniessen eine “Pause” vom Reisen mit dem Rucksack. Wir sind ja nicht gerade die Wasser-Strand-Badeurlaub-Typen aber bei diesen unglaublich schönen Stränden wollen wir eigentlich gar nichts anderes machen!
Schnorcheln
Die Tage verbringen wir die meiste Zeit im und am Wasser. Direkt von den Stränden aus können wir in der Lagune am Riff geschnorcheln. Es hat X verschiedene Fische in allen Farben und Séverine sieht einen Tintenfisch und einen Steinfisch, einer der gefährlichsten Fische der Welt. Aufpassen wo wir hinstehen ist also angesagt! Wir besuchen den Temae Strand, mehrmals den den Taahiamanu Strand und natürlich den Strand direkt vor unserem Bungalow. Zur Abwechslung nehmen wir auch ab und zu die Kajaks vom Hotel und fahren damit über die Lagune. Aaron verbrennt sich dann ziemlich den Rücken vom vielen Schnorcheln…
Wandern
Natürlich wollen wir auch in die Berge im Landesinneren besuchen. Vom Bélvedere Aussichtspunkt wandern wir durch den dichten Regenwald zum Trois Cocotiers Aussichtspunkt (2.5h), von wo wir eine schöne Aussicht auf die Insel und die Berge haben. Die Berge sind praktisch senkrecht und extrem steil. Leider ist heute nicht das beste Wetter, viele Wolken verdecken uns die Sicht – wir sind in der Regenzeit unterwegs, das haben wir erwartet.
Fruchtsäfte trinken
Wo es viele Früchte hat, gibt es viele Fruchtsäfte. Moorea hat sogar eine Fruchtsaftfabrik. Das müssen wir uns ansehen. Gratis kann man hier einen Rundgang in der Rotui Fabrik machen. Wir bekommen zu sehen, wo und wie die frischen Früchte verarbeitet werden und am Schluss ein Tetrapack Fruchtsaft raus kommt. Es wird hier sogar Ananas-Wein und Ananas-Champagner produziert. Wir degustieren den Wein und kaufen definitiv keine Flasche davon – ziemlich komischer Geschmack und hat mit Wein wenig zu tun. Die Fruchtsäfte sind aber sehr gut und wir kaufen gleich paar ein um unsere Frühstück zu ergänzen.
Lagoonarium
Am letzten Tag auf Moorea fahren wir einmal um die Insel und machen Halt beim Lagoonarium. Auf einer kleinen, vorgelagerten Insel befindet sich ein kleines Resort mit einem riesen Korallen Garten. Wir bezahlen 3700FRX für Bootsfahrt, eigener Bungalow, Tee+Kaffee und Kanu. Die Vielzahl an Fische scheint noch grösser zu sein als direkt am Strand. Auch Haie und Rochen schwimmen regelmässig um uns herum. Das Lagoonarium ist definitiv ein Schnorchelgang wert! Am Mittag gibt es eine Fischfütterung. Hier versammeln sich der grösste Teil der Fische und kämpft gegeneinander für ein Stück Fisch. Die Show verwandelt das Meer in einem Zirkus. Nicht wirklich was wir wollen beim Schnorcheln. Viel interessanter ist es die Tiere in ihrer natürlichen Umfeld selber zu finden. Zeit für uns um auf Moorea zurück zu kehren.
Wasserfälle
In Moorea gibt es ganz viele Wasserfälle. So besuchen wir einen auf dem Rückweg. Wir laufen knapp 30 Minuten durch den schönene Wald hoch und schon steht er vor uns. Das Wasser gleitet einer riesen Felswand hinunter und am Fusse des Wasserfalls hat sich ein natürlichen Pool gebildet. Da suchen wir Erfrischung, das Wasser ist im Vergleich zum Meer sehr kalt!
Hotelbar
Heute Abend gehen wir Anstossen auf die schöne Tage auf Moorea. Wo ist das besser als in eine der vielen Hotels Bars. Mitten in den Postkarten schönen Bungalow auf dem türkisfarbenem Wasser befindet sich unsere ausgewählte Bar. Die Cocktails werden hier mit Champagner angerührt und kosten ein kleines Vermögen! Aber was wirklich cool ist, im beleuchteten Wasserunter unsere Füssen schwimmen regelmässig Haie durch. Die Zimmer haben übrigens im Boden ihre eigene Fenster direkt ins Meer. Weshalb wir nicht hier schlafen? Wir hätten unsere 6 tägigen Aufenthalt auf eine Nacht reduzieren müssen!
Der Werbespruch der Insel: Life is better in Moorea. Das Leben ist wirklich gut hier! Nicht ganz so gut hat leider die allmorgendliche Baguette-Runde von Aaron auf dem Roller geklappt. Auf dem Kiesboden vor dem Supermarkt ist er ausgerutscht. Ihm ist ausser paar Kratzern nichts passiert, der Roller hat aber etwas Schaden genommen. Tja, auf langen Reisen kann nicht immer alles klappen und das Wichtigste: Aaron und das Baguette sind heil geblieben.
Wir sind am Schluss Beide in Wasserratten umgewandelt und verlassen Moorea nur ungern. Wir verbringen noch eine Nacht in Papeete und fliegen früh nach Neuseeland, wo wieder Berge auf uns warten. Dazu müssen wir nun alles sauber putzen, da der Zoll in Neuseeland ziemlich pingelig sei. Unser Zelt haben wir bereits auf der Osterinsel geputzt, jetzt sind noch unsere Wanderschuhe dran. Mit der Zahnbürste (wie haben ja sonst nichts!) putzen wir die Schuhe… Und Nein die Zahnbürste haben wir anschliessend nicht mehr für Zähneputzen benutzt.