Ecuador
Inhalt
Tulcan
Knapp 15min nach der Grenze wartete bereits der erste Stopp von Ecuador für uns. Wir besuchten nämlich den Friedhof von Tulcan. Hört sich vielleicht seltsam an, aber dieser Friedhof ist wirklich wunderschön, da er riesige, in verschiedene Formen geschnittene Büsche hat. Diese stellen Köpfe, Formen und Fabelwesen dar. Séverine hatte das Gefühl im Wunderland von Alice gelandet zu sein. Nach der kurzen Besichtigung nehmen wir in Tulcan den ersten Bus von Ecuador in Richtung Otavalo.
Otavalo
Condor Park
Nach unserer Reise über die Grenze kommen wir am Nachmittag in Otavalo im Hochland der Anden an. Die perfekte Zeit, uns ein Taxi zu schnappen und in den Condor Park zu fahren. Von dort haben wir eine wunderschöne Aussicht über Otavalo und die umliegenden Täler und Vulkane, welche fast 5000 Meter hoch sind. Wir laufen den kurzen Rundweg durch den Park, wo wir ganz viele verschiedene Adler, Eulen und auch den bekannten Andenkondor beobachten können. Wir besuchen eine Flugshow, wo wir die Tiere in voller Elan beobachten können. Dies gefällt besonders Aaron (Tierli!), da hat sich der Ausflug dorthin gelohnt. Bevor wir uns auf den Weg zurück machen, sprechen wir noch ein wenig mit dem holländischen Besitzer des Parks.
Lagunas Majonda
Eigentlich wollten wir ja mal ausschlafen, aber wie wir halt sind, beschliessen wir kurzfristig, am nächsten Tag zu den Lagunas von Majonda zu fahren. Von dort aus besteigen wir den Fuya Fuya Berg (4’265m.ü.M). Erstaunlicherweise ist es nicht die dünne Luft oder die körperliche Anstrengung die uns Probleme bereitet, sondern Séverine’s Höhenangst. Die letzten 200 Meter sind wirklich steil! Da die letzten 50 Meter Kletterstellen aufweist, genossen wir die Aussicht von dort. Gemütlich spazieren wir wieder nach unten, die kurze Wanderung hat knappe 2,5 Stunden gedauert. Wir picknicken an der Lagune während wir warten, dass uns das Taxi wieder abholt.
Markt von Otavalo
Otavalo ist vor allem berühmt wegen seinen Märkten, wo man sich unendlich viele Souvenirs aus den Anden besorgen kann. Der grosse Markttag ist Samstag, an den anderen Tagen wirkt der “Plaza der Pochos” sehr entspannt und hat wenig Besucher. Die Stände werden grösstenteils von herzigen alten Frauen in traditioneller Kleidung betrieben. Wir kaufen uns nach Preisverhandlungen je einen warmen Pullover (es ist sehr kalt hier auf 2700 Meter in der Nacht) und einen neuen Kitchener.
Laguna de Cuicocha
Heute ist wieder Wandern angesagt und immer noch nichts mit Ausschlafen. Mit einem Taxi lassen wir uns zur Laguna de Cuicocha (Meerschweinchensee) auf 3200MüM fahren, wo wir den 14 Kilometer langen Rundweg um die Lagune starten. Weshalb die Lagune Meerschweinchensee genannt wird, liegt an der Grösseren der beiden Inseln in der Lagune, welche wie ein Meerschweinchen aussehen soll. Naja, das Tier haben wir so nicht erkannt, aber der Kratersee ist wunderschön. Es ist so klarer Himmel, dass wir den Vulkan Catacachi (4035MüM) daneben praktisch immer sehen. Die Aussicht auf die Bergen, den See und die Stadt gleichzeitig ist atemberaubend. Die Wanderung, die ausnahmsweise mal sehr gut markiert ist, schaffen wir in 3h45. Wir sind fast auf dem Äquator und die Sonne ist extrem stark. Zurück beim Eingang lassen uns vom superfreundlichen Parkwächter ein Taxi bestellen und fahren zurück in die Stadt.
Übernachtung: Flying Donkey
Essen/Trinken:
Casa de Arbol: Bietet von lokale Küche bis zur Holzoffenpizza alles an und ist super fein.
Blue Rose: Ein einfaches italienisches Restaurant, wer wieder mal Pasta essen will.
La Taverna: ein Pub mit guter Musik und gute Burgers
Quito
Free Walking Tour
Nach zwei Stunden mit dem Bus sind wir in der Grossstadt angekommen. Nach dem riesigen Kolumbien ist es ganz ungewohnt so kurze Strecken zu fahren. Wir beziehen unser Zimmer im Hostel, essen ein Tagesmenü (3 Gänge, 3 USD) und laufen dann mit der Freewalking Tour. Wir laufen drei Stunden durch die wunderschöne Altstadt und lernen die Geschichte von Quito kennen. Wir merken, dass die Stadt viel mehr zu bieten hat als wir dachten. Bleiben wir wohl länger als gedacht! Wir verbringen den Abend mit einer Gruppe Schweizern, welche wir in Kolumbien kennengelernt haben und per Zufall wieder treffen. Müde fallen wir am Abend ins Bett.
Cotopaxi
Der 5897 Meter hohe Vulkan liegt etwas südlich von Quito und ragt an schönen Tagen über der Stadt. Mit einer Tour fahren wir bis auf 4600 Meter rauf, laufen zur Hütte und dann zum Gletscher auf 5000 Meter. Wieder der Höhenrekord für Séverine! Speziell: Überall im Nationalpark sind Sirenen installiert, falls der Vulkan auszubrechen droht. Das war 2015 das letzte Mal der Fall. Bei uns zieht “nur” ein heftiges Gewitter auf. Wir steigen auf die Bikes und fahren mit Riesentempo im Hagel (!) hinunter zu einer Lagune. Dort scheint bereits wieder die Sonne und wir schauen zurück auf den unglaublich beeindruckenden Vulkan. Was für ein Tag!
Galapagos
Nach Cotopaxi sind nun Ferien angesagt, wir fliegen nun für neun Tage auf die Galapagos.
Dazu haben wir einen eigenen Blogeintrag gemacht.
Zurück in Quito
Wir fliegen ins Hochland zurück und landen wieder in der Hauptstadt Quito. Nach einer Woche ohne richtige Einkaufsmöglichkeit gehen wir als Erstes in einen riesigen Supermarkt: Wir werden die nächsten Tage im Hostel selber kochen.
Mitad del Mundo
Am nächsten Tag fragen wir am Busbahnhof “wo geht es zur Mitte der Erde?”. Die Mitte der Erde (“Mitad del Mundo”) liegt offenbar 20km nördlich vom Zentrum. Im 18. Jahrhundert hat hier eine Gruppe von Franzosen und Spanier den Verlauf des Äquators ausgemessen. Ecuador hat sich dabei angeboten, da hier die hohen Berge bei der Bestimmung der Position helfen. Mit der Zeit und mit neuen Technologien wie GPS hat sich gezeigt, dass die Berechnung 240 Meter daneben lag. Dies hat aber die Lokalregierung nicht gestört, hier eine riesige Touristenattraktion inklusive Denkmal und ein Nachbau von Quito zu bauen. Dies ist nun die meistbesuchte Touristenattraktion von ganz Ecuador. Mittendurch verläuft eine gelbe Linie, welche den falsch gelegen Äquator darstellt. Auch wir machen das obligatorische Foto und laufen anschliessend zum “richtigen” Äquator.
Museo Intiñan
In diesem kleinen Museum verläuft nun den Äquator. Der Besuch kann mit einem Guide stattfinden. So lassen wir uns einige (völlig zusammenhanglose) Dinge zu Ecuador erklären, bevor wir auf die richtige, rote Linie stehen können. Ein Fuss auf der Südhalbkugel, ein Fuss auf der Nordhalbkugel – cool! Wir machen verschiedene lustige Experimente: fliesst das Wasser wirklich den anderen Weg zum Abfluss raus? Kann man auf dem Äquator balancieren? Séverine schafft es sogar, ein rohes Ei auf einem Nagel auf dem Äquator zu balancieren und erhält dafür ein Zertifikat zum “Eggmaster” – bravo! Die Experimente waren lustig und teilweise sehr erstaunlich.
La Basílica del Voto Nacional
Mit dem Öv zurück im historischen Zentrum (0,35$, 1.5h) besuchen wir die Basilica del Voto Nacional. Also natürlich nicht die Kirche sondern den Aussichtsturm, welcher eine schöne Aussicht aufs Zentrum bietet. Nach einem kurzen aufstieg im Treppenhaus, muss eine Holzplattform über die Basilica durchquert werden, danach kommen die Leitern. Die Leitern um auf- und abzusteigen sind freihängend, steil und rutschig vom Regen – nicht ganz ungefährlich. Deshalb wartet Séverine auf halber Strecke bis Aaron wieder nach unten kommt. Die gotische Kirche ist spannend wegen ihren Skulpturen, welche nämlich Tiere darstellen, die wie zuvor auf den Galapagos beobachtet haben.
Auf dem Rückweg probieren wir noch die lokale Spezialitäten: feine heisse Schoggi und dann riesige, luftige Käse Empanadas mit Zucker überstreut – fein! Den Rest des Tages verbringen wir mit Dingen die auch zum Reisen gehören: Geldautomatensuche, Tour organisieren, Wäsche abholen, Blog schreiben 🙂
Laguna Quilotoa
Diese Lagune auf 3800 MüM liegt drei Fahrstunden südlich von Quito und hat einen Durchmesser von rund 3 km. Sie ist berühmt für ihre schöne türkisen Wasser. Wir überlegen uns lange, ob wir die Lagune innerhalb einer mehrtägigen Wandertour auf eigene Faust erkunden sollen, entscheiden uns dann aber auf Grund des schlechten Wetter dagegen und besuchen die Lagune im Rahmen einer Tagestour von Quito aus.
Wir besuchen auf dem Weg zur Lagune noch einen Markt, wo wir exotische Früchte degustieren können und haben die Gelegenheit bei einem weiteren Stopp eine indigene Familie zu besuchen. Endlich in Quilotoa angelangt, sehen wir vom Kraterrand dann auf Grund des Nebels gar nichts. Wir laufen die 300 Höhenmeter hinunter und da zeigt sich die Lagune nach und nach. Zurück gehts den steilen Pfad wieder bergauf – nach den Galapagos sind wir nicht wirklich akklimatisiert und spüren die Höhe. Nach einer Stunde sind wir wieder oben im Nebel. Leider war das Wetter nicht wie erhofft und dementsprechend war die Farbe der Lagune nicht gut zu sehen. Trotzdem ein schöner Tag mit einer kurzen Wanderung in den Bergen!
Teleferiqu’O und der Pucu Pinchicha
Wir fahren mit einer der höchsten Seilbahnen der Welt vom Stadtzentrum auf 4050 MüM. Wir geniessen die wunderschöne Aussicht über die Stadt und machen das obligatorische Foto auf der Schaukel über Quito. “Juhu!” denkt Séverine, “mir wirds schlecht” denkt Aaron. Aber wir sind nicht nur wegen der Aussicht da, sondern wegen dem Pucu Pinchicha – dem aktiven “Hausvulkan” von Quito. Mit 4700 Meter ist er nur ein wenig höher als der Hausberg Gurten zuhause. Und er lässt sich im rahmen einer Tagestour direkt aus der Stadt besteigen – ziemlich cool von der Millionenstadt aus. Leider war an diesem Tag das Wetter nicht so wie erhofft und wie starteten die Wanderung im Nebel und hofften das dieser sich mit der Zeit auflösen wird. Nach 2h steilem Aufstieg wird der Nebel leider immer dichter und kleine Kletterpassagen werden nötig, deshalb entschieden wir uns für die Rückkehr zur Seilbahnstation ohne den Gipfel zu besteigen. Schliesslich wollen wir nicht aus Stolz abstürzen, die Reise ist noch lang und andere Bergen warten auf uns! Wir fahren wieder nach unten in die Stadt, die schön in der Sonne liegt.
El Panecillo
Mit dem Taxi fahren wir vom Teleferico nach el Panecillo, ein Aussichtspunkt auf einem kleinen Hügel neben der Altstadt. Das Wahrzeichen ist die riesige Madonna Statue aus Aluminium, die fast von überall in der Stadt zu sehen ist. Wir gönnen uns hier in einem kleinen, sehr edlen Restaurant ein Snack mit Panoramaaussicht. Wir Touristen in den Wanderhosen und Wanderschuhen und die Einheimischen in den Sonntagsklamotten, aber das ist uns egal, denn die Aussicht ist top!
Übernachtung: Casa CarpeDM (ein Muss in Quito!)
Essen/Trinken:
Café SanBlas feine und günstige italienische Küche
Atávico Arte Café gemütliches Café, wer hier essen will muss Zeit haben, die herzige Betreiberin macht hier alles selbständig und mit viel Liebe.
Shawarmia: wer für 2.50$ dollar essen will bekommt hier riesige und feine Shawarma
Raices leckere 3 Gangmenü zum Mittagessen für 3.50$Pims die teuere Variante für spezielle Anlässe oder einfach wüe me cha mit Panorama zu esse.
Gesamthaft waren wir fast eine Woche in Quito, die Stadt hat uns sehr gefallen! Wir sind ja sonst nicht so Fans der Grossstädte. Anders als die bisher besuchten kolumbianische Grossstädte ist Quito (oder wenigstens die Altstadt) eine wunderschöne Stadt und wir haben uns immer sehr sicher gefühlt und hatten es für einmal gar nicht so pressant die Stadt wieder zu verlassen.
Baños
Nach zwei Wochen unterwegs mit unserem kleinen Tagesrucksack geht es jetzt wieder mit dem grossen Rucksack weiter. Unser Ziel: Baños (3h, 3$). Der Ort ist als “Tor zum Amazonas” und Hauptstadt der Adrenalin-Junkies bekannt. Im sehr, sehr, sehr touristischen Ort wird nämlich alles an Outdoor-Aktivitäten angeboten: Canopying, Rafting, Bungeejumping und so weiter. Wir geniessen vor allem die Natur: Baños ist in einem tiefen Tal umgeben von Vulkanen und Bergen gelegen und damit auch perfekt, damit Aaron wieder mal einen Berg rauf rennen kann.
Ruta de las Cascadas
Wir beschränken uns sonst aufs Mountain-Biking und fahren die “Strasse der Wasserfälle” hinunter. Auf dem Weg lässt sich Aaron noch von einer Art Seilbahn (eigentlich ein kleiner Metallkorb) übers Tal zu einem Wasserfall hinüber transportieren. Die Rute verlauft zwar auf der Hauptstrasse, aber anders als in der Schweiz scheinen die Autos hier Rücksicht auf die Velo zunehmen. Die meisten Wasserfälle lassen sich von der Strasse bewundern. Beim Wasserfall “Pailon del diablo”,ist eine kleine Wanderung nötig um den eindrücklichen Wasserfall zu bewundern. Wir kraxeln dann durch einen winzigen Tunnel hinter den Wasserfall um das ganze von Oben zu geniessen.
Casa del Arbol
Zurück in die Stadt, fahren wir noch mit dem Bus zum “Casa del Arbol” – ein Baumhaus mit Riesenschaukeln, auch bekannt als “Schwung am Ende der Welt”. Hier ist das Hauptziel der einheimischen Touristenhorden. Séverine überwindet sich und fliegt mit der Schaukel ins “nichts”. für sie schon ein Achtenbahngefühl.
Damit wir auch noch unser Adrenalin-Kick haben, benützen wir anschliessend die kleine Zipline für Kinder (ca 10m lang und 1m hoch) und weils so lustig ist, noch ein zweites Mal. 😛
Chimborazo
Mit dem Bus fahren wir entspannt von Baños nach Riobamba (2h, 3$). Wir kommen nicht wegen der Stadt, sondern wegen dem nahegelegenen Vulkan Chimborazo (6310MüM) – dem höchsten Gipfel von Ecuador. Wir organisieren eine Bike-Tour und los gehts am nächsten morgen: Ganz früh morgens machen wir uns auf, wir sehen aber im Auto nur weit und breit Nebel. Plötzlich reisst der Himmel doch noch auf und wir haben Glück: Der Berg zeigt sich ohne Wolken vor uns – wow! Wir laufen zu einer Berghütte und einer Lagune hoch – von 4850 auf 5070 MüM. Wir sind noch nie vor so einem mächtigen, so hohen Berg gestanden und sind wie verzaubert. Nach einem Coca-Tee gegen die Höhe gehts mit dem Mountainbike runter: zuerst 8 Kilometer zum Parkeingang zurück, vorbei an wilden Vikunjas – eine extrem herzige mit den Lamas verwandte Art. Séverine und die einzige andere Tourteilnehmerin an diesem Tag machen dann einen kleinen Ausflug zum Wald der Polylepis. Diese Bäume sind auch als “Papierbäume” bekannt, da die Haut der Bäume aussieht wie Papier. Aaron kuriert in Zwischenzeit seine Migräne im Auto aus. Weiter gehts zusammen mit dem Bike: Anders als beim Cotopaxi fahren wir hier auf einem eigenen Bike-Weg offroad, ohne Asphalt und ohne Autos – das findet natürlich Aaron super. Die meiste Zeit geht es bergab, nur zwei kleinere Aufstiege sind zu bewältigen. Unterwegs sehen wir den Chimborazo immer mehr in den Wolken verschwinden, können aber die Landschaft rundherum geniessen – wir sind immer noch auf über 4000müM! Wir machen kurz Stopp bei einer alten Inka-Ruine, welche am Fuss des Vulkans steht. Und so kommen wir schliesslich nach 40km wieder in der Nähe von Riobamba an und kehren todmüde, aber glücklich zurück ins Hostal. Für uns war dies definitiv ein Highlight in Ecuador!
Cuenca
Es folgt wieder ein halber Tag im Bus nach Cuenca, der drittgrössten Stadt von Ecuador (7h, 7$). Die Fahrt verläuft spektakulär durch tiefe Anden-Täler, vorbei an unzähligen indigenen Dörfern. Bis heute lebt ein Grossteil der indigenen Bevölkerung unter oder an der Armutsgrenze, was auf dieser Fahrt eindrücklich sichtbar wird. Auch an den steilsten und höchsten Hängen wird versucht, Landwirtschaft zu betreiben. Cuenca ist hingegen wieder eine andere Welt: schön, modern und reich(er). Die Kolonialstadt hat vor allem an etwas viel zu bieten: an Kirchen. An jeder Ecke steht eine! Generell gehen wir davon aus, dass wenn mehr Kirchen vorhanden sind, es die Spanier in einem Ort schwieriger hatten, die lokale Bevölkerung zu konvertieren. Wir kommen erstmal an und schlendern ein wenig durch die alten kolonialen Strassen…
Ingapirca
Heute geht es auf eigene Faust zur Ruinenstadt Ingapirca. Wir nehmen um 9:00 einen direkten Bus zur alten Inkastadt, nach zwei Stunden kommen wir an und lassen uns die Ruinen von einem lokalen Führer zeigen. Die Inka-Fundstätte ist eines der grössten und best erhaltenen Inka-Überbleibsel in Ecuador. Ingapirca ist nicht sehr gross aber trotzdem faszinierend. Aaron staunt wieder mal, wie die Inka solche Mauern bauen konnten, bei welchen ein Stein exakt auf den anderen passt. Apropos Stein: um Ingapirca sind weitere Sehenswürdigkeiten zu sehen – zum Beispiel ein Inca Gesicht im Felsen. Der riesige Fels, sieht aus wie ein schlafendes Gesicht. Um 13:30 fährt der Bus bereits zurück nach Cuenca, wo wir uns einen gemütlichen Abend machen.
Cajas Nationalpark
Heute besuchen wir den Cajas Nationalpark, der sich westlich von Cuenca befindet. Die hügelige Landschaft besitzt ungefähr 270 Seen und Lagunen und bietet unglaubliche Artenvielfalt ein Zuhause. Wir machen hier mit einer Gruppe eine drei kleine Wanderung und lassen uns die Flora und Fauna näher bringen. Wir wandern um einen See, auf einen Aussichtspunkt und durch einen Polylepis Wald. Diese Wälder gehören aufgrund der kalte resistenten Bäumen zu den höchsten der Welt.
Horror Story – der Opthalmologue
Leider hat Séverine ein Problem mit einem Auge und konnte im Cajas Park die Natur nicht geniessen – das Auge ist ganz geschwollen und rot. Zurück in Cuenca entscheiden wir uns, einen Augenarzt zu suchen, da die Augen immer sehr heikel sind. Wir werden unweit vom Hostel fündig. Der ältere Herr wirkt grob und kann sich kaum stillhalten. Nach dem er ein Anästhetika ins Auge tropfte, nimmt er seine kleine Werkzeugkiste hervor. Severine ist in Panik auf Grund des nicht sterilen Werkzeugs. Der Dr. meint nun, ein Fremdkörper im Auge zu sehen und diesen zu entfernen. Hilfe! Der Arzt schreit aber nur “nicht bewegen!” Nach dieser grausige Manipulation des Auge denkt Séverine kurz, die Sicht für immer zu verlieren. Anschliessend kommt der Arzt aber zum Schluss, dass eine Infektion der Hornhaut vorliegt und gibt Antibiotika mit. Dann will der Arzt Bares sehen – mit Handzeichen gibt er unmissverständlich zu verstehen, dass wir 40 Dollar rausrücken sollen. Hoffen wir, dass es bald besser wird.
Besichtigung Cuenca
Am nächsten Tag ist das Auge schon weniger rot und der Arzt netter drauf: er meint sogar, dass Séverine wieder reisetauglich ist und will dieses mal auch kein Geld. Die Stadtbesichtigung fällt trotzdem kurz aus: wir besuchen noch die Türme der riesigen, neuen Kathedrale von Cuenca, welche nie fertig gebaut wurden, da die Statik falsch berechnet wurde. Den Rest vom Nachmittag suchen wir eine neue Sonnenbrille für Séverine, damit die Augen besser geschützt sind. Aaron lässt noch seine (neue!) Regenjacke reparieren – der komplette Reissverschluss musste ausgewechselt werden (5$). Damit sind wir bereit für den Nachtbus nach Peru!